Nicht nur wegen Isabela Merced: Darum sollte man "The Last of Us" unbedingt weiterschauen
Nun ist auch die Serie "The Last of Us" in eine Phase eingetreten, die die Gemüter erhitzt. Gamer wissen: Dranbleiben lohnt sich!

Nun ist auch die Serie "The Last of Us" in eine Phase eingetreten, die die Gemüter erhitzt. Gamer wissen: Dranbleiben lohnt sich!
Fans der Serie "The Last of Us" sind inzwischen in jenem düsteren Tal angekommen, das Zocker der Videospielvorlage vor rund fünf Jahren durchwandern mussten. Achtung, Spoiler! Der grausame und unvermittelt frühe Tod von Hauptfigur Joel (Pedro Pascal, 50) in Folge zwei der neuen Staffel sorgt auch eine Woche später noch für unzählige Bekundungen schockierter wie wütender Zuschauer, die HBO-Serie fortan nicht mehr verfolgen zu wollen. Auch viele Gamer hatten 2020 auf diese Weise reagiert und das Spiel kurzerhand aus der Konsole verbannt. Wer den emotionalen Boykott eisern durchzog, verpasste jedoch eine großartige Geschichte über die Sinnlosigkeit blinder Rache und die Bedeutung von Vergebung - nicht zuletzt zum Wohle der eigenen Psyche. Zudem ging ihnen mit der Figur Dina, in der Serie von Isabela Merced (23) verkörpert, eine neue Sympathieträgerin durch die Lappen, die es locker mit Joel aufnehmen kann.
Das neue dynamische (und tragische?) Duo
Wie Joel und Elli (Bella Ramsey, 21) in Staffel eins sind es nun Elli und Dina, die sich auf eine gefährliche Reise durch die postapokalyptische Zombiewelt bahnen müssen. Ihr gemeinsamer Rachefeldzug, um die Mörder von Joel zu stellen, begann in der dritten Episode vom vergangenen Montag. Statt der Kind-Ziehvater-Dynamik entwickelt sich zwischen den beiden gleichaltrigen jungen Frauen eine Form der Zuneigung, von der beide zunächst nicht genau wissen, wie sie zu deuten ist. Die neuen Folgen erzählen folglich neben der Horror- und Rache-Thematik auch eine Coming-of-Age-Geschichte, die sich zumindest im Spiel erstaunlich gut in die Erzählung einzufügen wusste.
"The Last of Us"-Neuzugang Isabela Merced mag erst 23 Jahre alt sein. Doch kann die Schauspielerin schon auf eine beachtliche Blockbuster-Karriere zurückblicken. 2017 war sie in "Transformers: The Last Knight" zu sehen, ein Jahr später im überraschend würdigen Sequel "Sicario 2". Darin bildete sie gemeinsam mit Benicio del Toro (58) ein ähnliches Gespann, wie es Pascal und Ramsey in "The Last of Us" taten.
Dass Merced auch Horror-Qualitäten besitzt, zeigte sie erst im vergangenen Jahr als einer der Lichtblicke im ansonsten eher bescheidenen "Alien: Romulus". Kurzum: Die Mischung aus Drama und Horror von "The Last of Us" ist ihr auf den Leib geschnitten und schon in den ersten drei Folgen von Staffel zwei wusste sie das unter Beweis zu stellen. Ebenso wie eine nahbare und infantile, gerade deswegen überzeugende Bella Ramsey. Wie schon in Staffel eins legt die "Game of Thrones"-Entdeckung wieder hohe Schauspielkunst an den Tag.
Auge um Auge...
Die neue Gegenspielerin - und für viele das neue Hassobjekt - Abby (Kaitlyn Dever, 28) ist im gleichen Alter wie die beiden Hauptprotagonistinnen. Für sie stellt die von mörderischen Mutanten überrannte Welt folglich ebenfalls den brutalen Normalzustand dar. Wer am Ball bleibt, wird auch sie womöglich in einem anderen Licht sehen - so unglaublich das aktuell erscheinen mag.
Die Weisheit, dass das Prinzip "Auge um Auge" letztendlich die gesamte Welt erblinden lassen wird, mag nicht neu sein. In seiner Konsequenz wurde es jedoch selten so gelungen vermittelt wie 2020 in "The Last of Us: Part II". Wenn es der Serie wie schon in Staffel eins gelingt, ihrer Vorlage auch in dieser Hinsicht das Wasser zu reichen, entgeht enttäuschten Pedro-Pascal-Anhängern eine großartige Erzählung. Eine, die rückwirkend nachhaltig über die eigenen Rachegelüste zu deren Beginn reflektieren lässt.