News: Eintracht Frankfurt, Finaltickets, Lucien Laurent

Eintracht Frankfurt streckt sich zum 1:1 und Stuttgarter Fans sind wütend auf den DFB. Das und mehr in den Themen des Tages.

Apr 11, 2025 - 08:42
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News: Eintracht Frankfurt, Finaltickets, Lucien Laurent

Frankfurt holt ein 1:1 an der White Hart Lane

Kurz sah man sich ins Jahr 2013 zurückversetzt. Als 12.000 Frankfurter Fans in Bordeaux einfielen. Die meisten in Orange gekleidet, in Anlehnung an Stanley Kubricks Film „A Clockwork Orange“. Nur waren die, die in knalligem Orange gekommen waren, diesmal bloß zu elft. Wie die Frankfurter Spieler die Gegner von Tottenham Hotspur aber in den ersten Minuten überrannten, erinnerte dann doch an den wild gewordenen Auswärtsmob von damals. Fünf Minuten waren gespielt, da mopste Ellyes Skhiri James Maddison im Mittelfeld den Ball, scheuchte Stürmer Hugo Etikité steil und der Franzose tänzelte mit seinen drahtigen Beinen davon, schüttelte den Gegner ab und drosch den Ball wie an der Schnur gezogen ins lange Eck. So selbstbewusst wie ein Mitglied der „Droogs“, der jugendlichen Schlägergang aus dem Kubrick-Film. Dem anderen Frankfurter mit den überlangen Extremitäten war es im weiteren Verlauf dann zu verdanken, dass die SGE mit einem 1:1 nach Hause fuhr. Keeper Kaua Santos parierte gegen Heung-min Son, gegen Maddison und in allerletzter Sekunde auch gegen einen fiesen Aufsetzerkopfball von Micky van de Ven. Und weil Glück hat, wer den Zufall beeinflussen kann, rettete dem Brasilianer auch noch zweimal das Aluminium. Die Eintracht geht so mit einem manierlichen Ergebnis ins Rückspiel. Ausruhen wollte sich Hugo Etikité hinterher aber keinesfalls darauf. „Ich bin nicht der glücklichste Mensch der Welt. Es ist nur ein Unentschieden“, sagte der Torschütze und meldete für das Spiel im Waldstadion schon mal an, „mit noch mehr Selbstbewusstsein zu spielen“.

Wer spielt heute?

Hoch gegen Tief: Der HSV bekommt es mit Eintracht Braunschweig zu tun, parallel müssen die Kölner nach Fürth. Eine Liga drunter spielt Wehen gegen Saarbrücken. In Spanien gibt es das Duell zwischen Valencia und Sevilla, in der Serie A muss Milan gegen Udine ran. Außerdem schenkt uns die Regionalliga Nordost die Partie zwischen Halle und Babelsberg.

Zitat des Tages

Ärger um Finaltickets

650.000 Leute stürmten gestern den virtuellen Warteraum des DFB-Ticketshops. Insgesamt gingen sogar 1,66 Millionen Ticketanfragen beim Verband ein. So viel wie für kein Pokalfinale zuvor. Groß ist der Andrang auf Berlin. Und der Ärger ebenso. Viele Fans beschwerten sich über eine ewige Warteschlange, willkürlich springende Wartezeiten. Und vor allem: leere Hände. Der DFB entschuldigte sich am Abend. Ein Grund für die langen Wartezeiten: Ein Rekord an Bot-Angriffen, also automatisierten Ticketanfragen. Pünktlich nach Schließung des digitalen Tickethäuschens fluteten dann überteuerte Karten die einschlägigen Schund-Plattformen. Für 600 Euro aufwärts. Vor allem die VfB-Fans schäumten. Denn schon der hauseigene Ticketverkauf unter der Woche verlief nicht reibungslos. Viele Anhänger beschwerten sich über ungerechte Gewichtung: Jahrelange VfB-Mitglieder und Dauerkartenbesitzer hatten im Losverfahren dieselbe Chance auf Tickets wie Erfolgsfans, die erst zum VfB gehen, seitdem er hip, erfolgreich und in Pokalfinals vertreten ist. Im unaufgeregten Ostwestfalen waren die Fans nicht ganz so sehr auf der Zinne. Der Verein handhabt die Ticketvergabe etwas anders: Dort erhält jeder Dauerkartenbesitzer ein Vorkaufsrecht und Vereinsmitglieder können am Losverfahren teilnehmen.

Kurz in eigener Sache: Hat jemand ein Ticket über? (Suche noch Argumente fürs nächste Gehaltsgespräch)

Das historische Foto

Der Mann auf diesem Foto verstarb heute vor zwanzig Jahren, am 11. April 2005. Deshalb bekam er nicht mehr mit, wie sehr sich die Fußballfans in Europa darüber aufregten, dass eine WM im Winter stattfinden würde. Sonst hätte Lucien Laurent aus Frankreich sicher etwas dazu gesagt, etwa wie er am 13. Juli 1930 zum ersten WM-Spiel der Geschichte auf den Rasen lief und ihm dabei Schneeflocken ins Gesicht wehten. Bei jener Partie handelte es sich um die Begegnung zwischen Frankreich und Mexiko in Montevideo, die nicht nur wegen des Schneefalls historisch war, sondern auch weil Laurent in der 19. Minute eine Flanke volley in die Maschen hämmerte. „Wir haben uns natürlich gefreut“, erinnerte er sich später an diesen Moment, „aber wir rollten nicht auf dem Boden herum, schließlich war niemandem bewusst, dass wir gerade Geschichte geschrieben hatten.“ Es war das erste Tor bei einer Fußball-Weltmeisterschaft. Vier Minuten später traf nur drei Kilometer entfernt der gebürtige Schotte Bart McGhee für die USA gegen Belgien, aber er war zu spät dran. Auch wenn er es damals noch nicht wusste, hatte sich Lucien Laurent ewigen Ruhm gesichert.

Hey, hey Wiki!

Welche Augsburger Legende suchen wir heute? Schickt eure Lösungen an newsletter@11freunde.de. Am gestrigen Donnerstag haben wir euch die Tribüne aus dem Holstein Stadion gezeigt, die Flutlichter kamen aus dem Ruhrstadion und die Anzeigetafel steuerte das Stadion an der Grünwalder Straße bei.

Tipp, Trick und Track!

Das Fußball-Wochenende beglückt uns mal wieder mit einem pickepackevollen Programm. Unsere Prognose: Der HSV tut gegen Braunschweig einen guten Schritt Richtung Aufstieg, Dortmund bezieht die traditionelle Prügel in München, das Wiener Derby geht an Austria und in der Oberliga Hamburg einigen sich Spitzenreiter Altona und der ärgste Verfolger aus Dassendorf auf ein nordisch nobles Remis.

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Habt ein schönes Wochenende!