News: Bundesliga, Christian Fiél, FC Burnley - Unterlegen wie nie
Bayern wird vorgeführt, kann sich aber trotzdem fast Meister nennen. Christian Fiél fliegt bei Hertha raus. Und der FC Burnley macht Huub Stevens stolz. Der Newsletter mit den Themen des Tages.

Leverkusen spielt nahezu perfekt
Vor gut einem Jahr zerpflückten die Leverkusener den FC Bayern mit 3:0. Erst nach dem überzeugenden Sieg gegen Tuchels Team, so erzählten es Simon Rolfes und Xabi Alonso später, hätte sich im Verein der Glaube verfestigt, dass Bayer Leverkusen tatsächlich Deutscher Meister werden könnte. Am zurückliegenden Samstag duellierten sich die beiden besten deutschen Mannschaften wieder in der BayArena. Vorstellbar ist es kaum, dass sich die Münchner, wenn sie im Mai die Meisterschale gewonnen haben, unisono auf diesen 15. Februar berufen und das Spiel als Meisterstück labeln werden. Auch wenn es das in Wirklichkeit sogar war. 0:0 stand es nach 90 Minuten. Unverdientermaßen. Denn selten zuvor in der Vereinsgeschichte war eine Bayern-Mannschaft ihrem Gegner so unterlegen, trat so hasenfüßig auf. Ohne nennenswerte Offensivaktion brachten sie das Spiel über die Bühne. Einzig Leverkusens Ungenauigkeit und einem Batzen Massel war es zu verdanken, dass Manuel Neuer nicht hinter sich greifen musste. Seine Mannschaft habe „fast perfekt gespielt“, fand Xabi Alonso. Trotzdem stehe am Ende ein „scheiß unentschieden“, entfuhr es ihm. Die Bayern bleiben acht Punkte vorne. In der Summe hieß das: „Es gibt ein bisschen Schmerz, aber ich bin stolz, ich bin zufrieden.“
Nur Schmerz, kein Stolz dürfte dagegen Dortmunds Trainer Niko Kovac verspürt haben, nachdem sein Team an einem in jeder Hinsicht vermaledeiten Nachmittag mit 0:2 in Bochum verloren hatte. An dem Niklas Süle ein atemstockender Fehler unterlief und Jamie Gittens sich mit den eigenen Fans verkrachte, lieferte der VfL dem großen Nachbarn feinsten Anschauungsunterricht für den Mannschaftssport Fußball. Vor allem der Gemeinschaftsgeist, mit dem das Team von Dieter Hecking jede Aktion bestritt, machte den eigentlich Unterlegenen schnell zum Überlegenen. Nach 20 Minuten schien jedem klar zu sein: Hier wird es heute nur einen Sieger geben – und der muss nicht noch über die A40 nach Hause gurken. Es passte ins schräge Bild, das der BVB abgab, dass die Spieler sich hinterher ungewöhnlicherweise nicht mehr den Fragen der Presseleute stellten und Kovac dafür die wundersame Erklärung lieferte: „Es ist klar, dass die Jungs Maßnahmen unternehmen, dass sie so schnell wie möglich regenerieren und die Nahrung zu sich nehmen, die sie brauchen, um wieder an Bord zu sein.“ Na dann: Mahlzeit!
Borussia Dortmund in der Krise
Alle(s) weg
Fiél war's nicht
Sky-Experte Torsten Mattuschka hielt Düsseldorfs 2:1 gegen Hertha für den unverdientesten Heimsieg ever. Seinem Gesprächspartner Daniel Thioune, Fortuna-Trainer, entlockte das bloß ein müdes Lächeln. Seine Mannschaft hatte gerade zum fünften Mal in Folge nicht verloren. Und das, obwohl die Berliner 21-mal aufs Düsseldorfer Tor geschossen hatten, Düsseldorfs Spieler kamen bloß auf neun Torschüsse. Darüber hinaus waren die Gäste auch in allen anderen, halbbelanglosen Statistiken überlegen. Doch „es passt alles zur Situation. Im Moment läuft nicht viel für uns. Wir fahren jetzt nach Hause und dann schauen wir weiter“, sagte Berlins Sportdirektor Benjamin Weber nach der vierten Niederlage in Serie. Noch in der Nacht sah er sich dazu gezwungen, Trainer Christian Fiél vor die Tür zu setzen. Dem 44-Jährigen, der lang ersehnte Spielkultur und vor allem Kontinuität in die Hauptstadt bringen sollte, war es in sieben Monaten nicht gelungen, sein Offensivkonzept, den ominösen „Fielball“, mit den zur Verfügung stehenden Spielern in Harmonie zu bringen. Im immerzu aufgewühlten Herthaner Umfeld, in dem nach zwei Siegen in Folge schnell der Größenwahn einsetzt und bei zwei Niederlagen der Himmel schwarz bepinselt wird, hat Christian Fiél seine 500.000 Euro hohe Ablöse nie gerechtfertigt. Jetzt soll Christian Leitl übernehmen.
Burnlame
Vielleicht gehört Scott Parker der Glaubensgemeinschaft von Hubertus Jozef Margaretha Stevens an. Dessen Leitspruch „Die Null muss stehen“ hat sich nämlich offensichtlich auch Burnleys Trainer Parker zum Mantra gemacht. Huub Stevens würde jauchzen vor Freude, wenn er einen Blick auf die Championship-Saison des FC Burnley werfen würde. Seit dem 21. Dezember hat Keeper James Trafford kein Gegentor mehr kassiert, seit elf Spielen in Folge wahrt er jetzt eine Weiße Weste. Insgesamt hat Parkers Team in 33 Saisonspielen gerade mal neun Gegentreffer kassiert. Am Wochenende setzte es das Lieblingsergebnis der Mannschaft: ein 0:0 gegen Preston North End. Zum elften Mal in dieser Spielzeit.
Rätselrunde
Am Freitag hatten wir euch eine Karte präsentiert, die den ein oder anderen zur Weißglut oder gleich in die Kapitulation getrieben hat. Die Karte zeigte weder alle Regionalliga-Meister noch sämtliche von Friedhelm Funkel trainierten Klubs. Abgebildet sind die Bewerber für die erste Bundesligasaison 1963. War nicht ganz einfach. Drum schrauben wir das Niveau heute wieder ein Stück herunter und wollen wissen: Welcher dieser Spieler hat nie mit Franz Beckenbauer zusammengespielt? Schickt eure Lösungen an newsletter@11freunde.de.
Und heute?
Steht das Topspiel in der Championship an. Tabellenführer Leeds empfängt den Vierten: Sunderland. Anstoß an der Elland Road ist um 21 Uhr. Zur gleichen Zeit spielt der FC Barcelona zu Hause gegen Rayo Vallecano. Mit einem Sieg könnte Flicks Barca zurück an die Tabellenspitze springen.
Schönen Wochenstart!