Mobiles Internet: 5G-Router: Fünf Modelle für zu Hause und unterwegs im Vergleich
Einen 5G-Router führen die meisten Menschen in ihrer Hosentasche mit sich. Was das ist und ob die Investition eines "richtigen" 5G-Routers Sinn ergibt, verrät der Ratgeber.

Einen 5G-Router führen die meisten Menschen in ihrer Hosentasche mit sich. Was das ist und ob die Investition eines "richtigen" 5G-Routers Sinn ergibt, verrät der Ratgeber.
Das 5G-Netz hat Deutschland erobert und inzwischen genießen viele leidgeplagte Landbewohner endlich das flotte Internet. Ein Blick auf die Netzabdeckung der Telekom offenbart, dass 5G fast fläckendeckend angekommen ist. Nur im Osten gibt es noch immer kleinere Funklöcher. Sei es drum. Im Vergleich zum LTE-Netz bietet 5G in der Theorie enorme Geschwindigkeitsvorteile und bessere Latenzen: So transferiert das LTE-Netz maximal zwischen 300 und 500 Megabits pro Sekunde (MBit/s). Im Vergleich dazu liefert 5G in der ersten Phase mit 1 Gigabit pro Sekunde (GBit/s) die doppelte Geschwindigkeit. Und da ist noch lange nicht Schluss: In den weiteren Ausbauphasen sollen bis zu 20 GBit/s möglich sein.
5G-Router für zu Hause
Grau ist im Leben leider alle Theorie, denn meistens drosseln die Netzbetreiber die Geschwindigkeit ihrer 5G-Verträge und legen sie um die 300 bis 500 Mbit/s fest, was vielerorts deutlich schneller ist als die Kupferkabel im Boden, weshalb 5G für viele Menschen zur veritablen Alternative zum DSL-Anschluss wird. Suchen Sie einen 5G-Router als zentralen Zugangspunkt für Ihr Heimnetzwerk, achten Sie darauf, dass er Wi-Fi 6 oder Wi-Fi 7 bietet und Mesh-fähig ist.
Über Wi-Fi 6 und 7 sind höhere Datentransferraten möglich. Setzen Sie dagegen auf einen älteren Funkstandard im niedrigeren Frequenzbereich, bremst das die Geschwindigkeit aus, die theoretisch über 5G empfangen wird und genau das wollen Sie vermeiden. Keine Sorge: Wi-Fi 6 und 7 sind abwärtskompatibel. Wenn Sie also über ältere Geräte verfügen, die sich noch nicht in Wi-Fi 6 einklinken können, ist das kein Problem.
Ein Mesh-Netzwerk bietet verschiedene Zugangspunkte für Ihre Geräte. Das funktioniert über Mesh-Repeater, die Sie in den verschiedenen Räumen platzieren. Das Besondere daran ist, dass ein Mesh-Router automatisch den besten Zugriffspunkt für die Geräte erkennt, wenn Sie beispielsweise mit Ihrem Smartphone vom Dachboden in den Keller wandern, ohne dass Sie sich ständig neu mit einem Repeater verbinden müssen. Leider funktioniert das meist nur mit Routern und Repeatern derselben Marke.
AVM FRITZ!Box 6860 5G
- Wi-Fi 6
- Mesh-fähig
- 1 Ethernet-Port
Die meisten Menschen kennen Fritzboxen bereits von ihrem Kabel- oder DSL-Anschluss. Der deutsche Hersteller hat natürlich zwei 5G-Router im Angebot. Einerseits die AVM FRITZ!Box 6850 5G, die inzwischen etwas veraltet ist, weil sie nur Wi-Fi 5 bietet. Neuer und mit Wi-Fi ausgerüstet ist dagegen die FRITZ!Box 6860 5G. Sie lohnt, wenn Sie weiteres AVM-Zubehör in Ihrem Zuhause nutzen, denn das funktioniert natürlich auch mit dem mobilen Router des Herstellers und erspart Ihnen die nervige Rekonfiguration des Heimnetzwerkes. Schön: Die Fritzbox ist abwärtskompatibel. Bedeutet, dass Sie sich mit ihr auch ins LTE-Netz einklinken, falls 5G an Ihrem Wohnort noch nicht vorhanden ist. Dazu überträgt die AVM FRITZ!Box 6860 5G maximal 1,3 GBit/s per Wi-Fi 6 an Smartphone, Fernseher & Co. im Heimnetzwerk.
Die Geschwindigkeit reicht für die nächsten Jahre aus. Auch positiv: Sie bietet ein Feature, um die optimale Position für den Router zur nächsten Mobilfunk-Antenne zu finden. Vorausgesetzt, an dem Platz befindet sich eine Steckdose. Über einen Akku verfügt die Fritzbox leider nicht, weshalb sie sich für den Campingtrip nur bedingt eignet. Natürlich ist sie auch Mesh-fähig. Bedeutet, dass sie mit den entsprechenden Mesh-Repeatern ein Netzwerk einrichten, dass automatisch den besten Zugriffspunkt für Smartphone, Laptop & Co. findet. Leider müssen Sie die SIM-Karte in die Fritzbox stecken. Über eine eSIM verfügt sie nicht.
Preisleistungs-Tipp: TP-Link Deco X3000-5G
- 5G-Unterstützung
- Wi-Fi 6
- Mesh-Technologie
- Externer Antennenanschluss
- 3 Ethernet-Port
Wenn Sie eine günstige 5G-Schaltzentrale für Ihr Zuhause suchen, ist der TP-Link Deco X3000-5G ein idealer Router für Sie. Wichtig: Um den Router zu installieren, müssen Sie ein Kundenkonto bei TP-Link erstellen und die Deco-App des Herstellers auf Ihr Smartphone herunterladen. Schön: An der Rückseite befinden sich Schraubverbindungen für 5G-Antennen. Die sind zwar im Lieferumfang nicht enthalten. Aber der Router bietet Ihnen neben seinen integrierten Antennen die Reichweite und Stabilität der 5G-Verbindung noch weiter zu erhöhen. Wenn Sie ein Mesh-Netzwerk mit ihm einrichten wollen, sollten Sie dafür ebenfalls auf Repeater von TP-Link setzen. Außerdem bietet der DECO x3000 Wi-Fi 6 sowie drei Ethernet-Ports. Dabei ist er deutlich günstiger als die anderen 5G-Router im Vergleich. Tipp: Ein vergleichbar günstiger 5G-Router wäre noch der ZTE 5G CPE MC888, an dem Sie allerdings keine externen Antennen anschließen können.
5G-Router für unterwegs
Es gibt auch 5G-Router, die sich explizit an Reisende richten. Im Vergleich zu Heimroutern bieten diese einen Akku. Leider ist ihre WLAN-Reichweite in der Regel schwächer als bei Heimroutern. Das liegt daran, dass diese Router eher in einem Campervan, der Gartenlaube oder im Wohnmobil zum Einsatz kommen. Wichtig: Sie können die meisten mobilen 5G-Router auch per Ethernetkabel mit Ihrem bisherigen Heimrouter verbinden. Anstatt aus Kabel- oder Telefondose bekommt dieser dann Internetdaten vom 5G-Router. So ersparen Sie sich, ein Heimnetzwerk neu einzurichten. Und wenn Sie auf Reise gehen, stöpseln Sie einfach den 5G-Router ab. Bedenken Sie aber, dass so smarte Gerätschaften wir Licht, Saugroboter oder Kameras ihren Dienst nicht mehr werden verrichten können, wenn Sie, beziehungsweise der 5G-Router, nicht mehr daheim sind.
NETGEAR Nighthawk M6 Pro
- Bis zu 32 Geräte
- 13 Stunden Akkulaufzeit
- Wi-Fi 6
Zu den absoluten Premium-Routern gehört der Nighthawk M6 Pro von Netgear. Er unterstützt eine 5G-Geschwindigkeit von bis 4 Gbit/s für bis zu 32 Geräte. Daneben bietet er auch einen Ethnernet-Anschluss für eine stabile Verbindung per Kabel mit Computer oder Konsole. Sie können ihn aber auch an einen Heim-Router stecken, der das Internet weiter an Konsole, Computer & Co. teilt. Einstellungen wie WLAN-Name und Passwort konfigurieren Sie per Smartphone über die dazugehörige App von Netgear. Außerdem eignet sich das Modem ideal, um es mit auf Reise zu nehmen.
Sein Akku hält laut Hersteller bis zu 13 Stunden durch und das Modem ist in 125 Ländern freigeschaltet. Wichtig: Außerhalb der EU wollen Sie natürlich die SIM-Karte wechseln. Sonst fallen horrende Roaming-Gebühren an! Ein Ladegerät für das Modem ist natürlich im Lieferumfang enthalten. Für den Heimgebrauch sollten Sie allerdings einplanen, den Nighthawk M6 Pro mit Repeatern oder eben einem Router zu verbinden. Die Wi-Fi-Reichweite mobiler Modems ist in der Regel nicht sonderlich hoch. Außerdem ist eine externe Kühlung für den M6 Pro empfehlenswert, weil das Gerät gerne heißläuft und so Leistung einbüßt.
Netgear Nighthawk M3
- Bis zu 32 Geräte
- 13 Stunden Akkulaufzeit
- Wi-Fi 6
Deutlich günstiger ist der Netgear Nighthawk M3. Bis zu 32 Geräte lassen sich mit ihm verbinden. Kurios: Ein Netzteil ist im Lieferumfang nicht enthalten. Der Router arbeitet aber mit 15-Watt-USB-C-Ladegeräten zusammen. Seine maximale Datentransferrate beträgt laut Hersteller 3,6 GBit/s und das natürlich über Wi-Fi 6. Leider befindet sich kein Ethernet-Anschluss an dem Router. Schade, wenn Ihnen der Sinn nach einer stabilen Kabelverbindung steht oder Sie ihn ebenfalls als Heimzentrale einrichten wollen. Dieser 5G Router eignet sich also wirklich nur auf Reisen. Laut Hersteller hält der Akku des Routers bis zu 13 Stunden durch und natürlich hat auch der Nighthawk M3 ein Display, das Ihnen den Ladestand, Empfang und Datenverbrauch anzeigt.
Spartipp: ZTE MU5002
- Bis zu 32 Geräte
- Circa 8 Stunden Akkulaufzeit
- Wi-Fi 6
Wenn Sie nicht gewillt sind, ein kleines Vermögen für einen 5G-Router zu bezahlen, könnte sich der ZTE MU5002 für Sie lohnen. Der kleine Router überrascht: Er bietet einen Ethernet-Port für eine Kabelverbindung sowie zwei Schraubverbindungen für eine externe 5G-Antenne. Daten überträgt er mit maximal 1 Gbit pro Sekunde. Auf seinem Touchscreen zeigt er an, wie viel Datenvolumen Sie bereits verbraucht haben, und wie gut der Empfang ins 5G-Netz ist. Natürlich können Sie dort auch Einstellungen am Router vornehmen. Der Router setzt auf Wi-Fi 6. Insgesamt können sich bis zu 32 Geräte mit ihm verbinden. Unterwegs reicht das. Für ein smartes Zuhause sollten Sie den ZTE MU5002 aber lieber mit einem besseren Router verbinden, der Ihr Heimnetzwerk betreibt. Geladen wird sein Akku übrigens über USB-C. Laut Hersteller reicht er für acht Stunden normalen Betrieb.
5G-Router für unterwegs befindet sich in der Hosentasche
Corona sorgte für einen richtigen Camper-Boom und nun touren etliche Pärchen in umgebauten Dieselbombern durch die Republik. Das macht ohne Internet nur halb so viel Spaß, schließlich will ja jedes Essen, jeder "spontane" Schnappschuss und jedes Event geteilt werden. Soll noch einer sagen, man mache Urlaub, um sich zu erholen. Den dafür zuständigen 5G-Router haben die meisten Reiselustigen bereits in ihrer Tasche. Dann jedenfalls, wenn sie sich in den letzten Jahren ein 5G-fähiges Smartphone gekauft haben.
Denn die Chips, die die Smartphones und Router ins 5G-Netz einklinken, sind meist die gleichen. Per Tethering-Funktion mutiert das Smartphone zum 5G-Router. Tethering ist das Teilen mobilen Internets des Smartphones mit anderen Geräten wie Laptop oder Fernseher. Das funktioniert entweder über eine Kabelverbindung wie USB. Alternativ kann ein Smartphone auch als Wi-Fi-Hotspot dienen. Beim Hotspot erstellt das Smartphone ein WLAN-Netz, in das sich die anderen Geräte einklinken können.
Wann sollten Sie zum Smartphone und wann zum Router greifen?
Nun kann man meinen, ein mobiler 5G-Router sei rausgeschmissenes Geld, wenn ein 5G-fähiges Smartphone doch den gleichen Dienst verrichten kann. Die Antwort darauf lautet eindeutig: jein. Zwar einen sich Smartphone und Router beispielsweise in den Chips, mit denen sie sich ins 5G-Netz einklinken, aber trotzdem kann es mit dem Smartphone zu Problemen kommen. Schauen wir uns exemplarisch das iPhone 14 an. Das bietet die Möglichkeit, den Laptop per USB-Verbindung unterwegs mit dem Internet zu verbinden.
Nun setzt Apple beim USB-Lightning-Kabel leider auf USB 2.0. USB 2.0 bietet eine maximale Übertragungsrate von 480 MBit/s im Up- und Downstream, also 240 MBit/s in die eine und andere Richtung. Das ergibt eine maximale Übertragungsrate von 240 MBit/s, die das Smartphone an den Computer weitergibt. Blöd ist das dann, wenn die 5G-Verbindung beispielsweise 1 Gigabit flott ist, weil 760 MBit/s im zu geringen Datendurchsatz des USB-Kabels verpuffen.
Die Schwächen von iPhone 14 & Co.
Beim iPhone 14 erstellen Sie besser einen WLAN-Hotspot und klinken sich mit dem Laptop ins Wi-Fi-6-Netzwerk ein. Wichtig: Sie müssen beim iPhone noch die schnellere Wi-Fi-6-Verbindung aktivieren. Von Haus aus nutzt es das langsamere WLAN im niedrigen Frequenzbereich. Kurios wird es bei anderen Smartphones wie etwa dem Google Pixel 4a. Zwar klingt sich das Mittelklasse-Smartphone in Wi-Fi 6 ein, kann aber selbst keinen Hotspot mit dem neuen und schnelleren WLAN-Standard erstellen.
Wenn es als Zugriffspunkt dient, um anderen Gerätschaften das Internet zu teilen, geht die flotte 5G-Geschwindigkeit im langsamen WLAN-Standard unter, was ebenfalls ärgerlich ist. Ob ihr Smartphone ein Wi-Fi-6-Netzwerk einrichten kann, sollten Sie also vorher in Erfahrung bringen. Und zu guter Letzt kann ein Smartphone nur einer begrenzten Anzahl an Geräten als Zugriffspunkt dienen. Meist sind es vier bis fünf, über die genaue Anzahl schweigen sich die Hersteller aus. Nervig, wenn Sie in Gruppen unterwegs sind. Außerdem frisst das Teilen des mobilen Internets auch eine Menge Strom.
Tipp: Mit diesem Gutschein sparen Sie bei Saturn. Der Elektrofachmarkt hat natürlich auch LTE- und 5G-Router im Angebot.
Wer auf Reisen mehrere Gerätschaften mit einem 5G-Router verbinden möchte oder gar ein kleines Smarthome im Camper einrichten will, setzt deshalb lieber nicht aufs Smartphone, sondern einen mobilen 5G-Router. Der Vorteil an denen ist, dass sie mehrere Geräte problemlos mit Internet versorgen. Der Akku sollte einen halben Tag halten.
Hinweis: Dieser Artikel wurde erstmals im Juni 2022 veröffentlich und im Februar 2025 aktualisiert
Quellen:youtube.com/LTEForum