Longevity: Diese Gewohnheit könnte dich langsamer altern lassen
Machst du gerne mal ein Nickerchen? Das macht dich nicht nur für den Rest des Tages fitter, sondern könnte dich auch langsamer altern lassen. Warum das so ist, konnte eine Studie zeigen.

Machst du gerne mal ein Nickerchen? Das macht dich nicht nur für den Rest des Tages fitter, sondern könnte dich auch langsamer altern lassen. Warum das so ist, konnte eine Studie zeigen.
Es gibt Menschen, die können jederzeit, auch tagsüber, einschlafen, egal, wo sie gerade sind. Sie brauchen nur die Augen zu schließen und sind sofort auf dem Weg ins Land der Träume – um hinterher erfrischt und ausgeruht aufzuwachen.
Und genau diese Personen könnten noch einen entscheidenden Vorteil gegenüber denen haben, die nicht gern ein Nickerchen machen – oder es schlicht nicht können: Das Gehirn der Schlaf-Fans scheint langsamer zu altern.
Studie zum Zusammenhang zwischen Schläfchen und unserem Gehirn
So konnte eine Studie des University College in London in Zusammenarbeit mit der Universidad de la República in Uruguay und dem Broad Institute im US-Bundesstaat Massachusetts zeigen, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen unserer Hirngesundheit und einer genetischen Tendenz für kleine Schläfchen gibt.
Für die Untersuchung analysierte das Forschungsteam Daten von knapp 400.000 Teilnehmenden aus der Datensammlung "UK Biobank". Das Durchschnittsalter dieser Personen betrug 57 Jahre, das Alter in der Gruppe variierte zwischen 40 und 69 Jahren.
Wer gern ein Nickerchen macht, könnte ein größeres Gehirn haben
Unter diesen Menschen suchten die Forschenden speziell solche mit 92 genetischen Varianten, die mit regelmäßigen Nickerchen in Verbindung stehen. Und tatsächlich hatten die Menschen, die diese genetischen Charakteristika aufwiesen, offenbar oft ein größeres Hirnvolumen.
Valentina Paz, die leitende Autorin der Studie, erklärte gegenüber "Medical News Today", dass diese erhöhte Hirngröße einen Unterschied von 2,6 bis 6,5 Jahren in Sachen Hirnalterung ausmacht, sprich: dass Menschen, die gerne tagsüber schlafen, ein bis zu 6,5 Jahre jüngeres Gehirn haben. Wer regelmäßig Nickerchen macht, könnte also womöglich neurologisch langsamer altern. Allerdings gibt die Psychologie-Professorin zu bedenken, dass noch mehr Forschungsarbeit nötig sei, um die Signifikanz dieser Korrelation zu bestätigen.
Weitere positive Effekte kleiner Schläfchen
Ältere Studien konnten allerdings schon kognitive Benefits von Nickerchen zeigen. So sollen kurze Schläfchen zwischen 30 und 90 Minuten sich positiv auf unsere Hirnleistung auswirken. Längere Schlafpausen dagegen könnten wohl sogar den gegenteiligen Effekt haben.
Und genau hier könnte eine Schwierigkeit der Studie von Valentina Paz und Kolleg:innen liegen: Die Länge eines Nickerchens war nicht definiert, ebenso wenig der Rahmen, also ob es sich nur um ein kurzes Augenschließen in der U-Bahn handelte oder ein bewusstes Einschlafen im Bett in einem abgedunkelten Raum.
Dennoch legen die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse nahe, dass regelmäßige moderate Schläfchen einen positiven Effekt auf unser Gehirn haben – und es womöglich sogar langsamer altern lassen.