Longevity: Diese Fähigkeit könnte uns zu einem längeren Leben verhelfen

Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung – und nicht zuletzt gute Gene. Alle diese Dinge beeinflussen, wie alt wir werden und wie gesund wir altern. Forschende fanden nun heraus, dass eine bestimmte kognitive Fähigkeit einen größeren Einfluss auf unsere Longevity hat als bisher angenommen.

Apr 29, 2025 - 18:45
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Longevity: Diese Fähigkeit könnte uns zu einem längeren Leben verhelfen

Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung – und nicht zuletzt gute Gene. Alle diese Dinge beeinflussen, wie alt wir werden und wie gesund wir altern. Forschende fanden nun heraus, dass eine bestimmte kognitive Fähigkeit einen größeren Einfluss auf unsere Longevity hat als bisher angenommen.

Das Thema Longevity, auf Deutsch: Langlebigkeit, ist in aller Munde. Alle wollen möglichst lange leben und dafür am besten schon in jungen Jahren ihre Gesundheit optimieren. Sich also viel bewegen, ausgewogen essen und alles dafür tun, lange gesund zu bleiben und erst möglichst spät das Zeitliche zu segnen.

Natürlich haben wir mit unserem Lebensstil einen großen Einfluss auf die Gesundheit und damit darauf, wie lange wir leben. Aber alles haben wir leider auch nicht in der Hand – einiges hängt an unserer genetischen Veranlagung und manches schlicht und einfach am Glück. Natürlich können wir beispielsweise niemals im Leben eine Zigarette anfassen, aber einen garantierten Schutz vor Lungenkrebs haben wir leider auch so nicht.

Studie zu Longevity und kognitiven Fähigkeiten

In einer Schweizer Studie des Forschers Paolo Ghisletta von der Genfer Universität konnte aber nun ein weiterer Faktor als relevant für unsere Langlebigkeit eingestuft werden: unsere Intelligenz, genauer gesagt unsere verbale Gewandtheit. Für die Forschungsarbeit hat das Team um Ghisletta Daten der Berliner Altersstudie (BASE) ausgewertet, die 516 Menschen im Alter zwischen 70 und 105 bis zu 18 Jahre lang begleitet hat.

Für die Meta-Studie hat das Forschungsteam sich vor allem die verbale Gewandtheit, die Wahrnehmungsgeschwindigkeit, das verbale Wissen und das episodische Gedächtnis angeschaut. Die Forschenden haben diese verschiedenen kognitiven Fähigkeiten mit dem Sterberisiko in Verbindung bringen können und dabei herausgefunden, dass vor allem die verbale Gewandtheit, also die Wortflüssigkeit, mit unserer Langlebigkeit zusammenhängt. Sie bezeichnet die Größe unseres Vokabulars und die Fähigkeit, es zu nutzen.

Verbale Gewandtheit ist offenbar ein Indikator für die Lebensdauer

Analysiert wurde dieses Merkmal mit zwei Sprachtests: Die Personen sollten in kurzer Zeit Tiere mit einem bestimmten Anfangsbuchstaben sowie allgemein Wörter mit einem bestimmten Anfangsbuchstaben aufzählen. Je mehr Wörter beziehungsweise Tiere die Menschen in 90 Sekunden aufzählen konnten, desto geringer war ihr Sterberisiko.

Warum genau die Verbindung zwischen unserer Lebensdauer und der Wortflüssigkeit besteht, ist allerdings noch nicht ganz klar. Eine Theorie ist, dass unser physischer Körper eng mit den mentalen, emotionalen und kognitiven Prozessen verbunden ist. "Alle diese Bereiche bauen gemeinsam ab", erklärt Paolo Ghisletta dazu. "Sei es unsere kognitive Leistung, unsere Persönlichkeit, unsere Emotionen oder der biologische, medizinische Abbau im Allgemeinen."

Was auch immer hinter dem Zusammenhang zwischen unserer Longevity und unseren verbalen Fähigkeiten steckt – spannend ist er allemal. Und die gute Nachricht für unsere Gesundheit: Trainieren können wir die Wortflüssigkeit letztlich auch.