Kurzzeittherapie : So bringst du deine digitalen Gewohnheiten ins Gleichgewicht
Das Leben ist oft ganz schön kompliziert. Zum Glück müssen wir da nicht allein durch. Diesmal: Psychologin Miriam Junge über Auszeiten vom Handy.

Das Leben ist oft ganz schön kompliziert. Zum Glück müssen wir da nicht allein durch. Diesmal: Psychologin Miriam Junge über Auszeiten vom Handy.
Worum geht's: Clara verbringt Stunden vor ihrem Smartphone, in Social Media, beim Chatten oder beim Scrollen durch Newsfeeds. Abends fühlt sie sich oft ausgelaugt, obwohl sie den ganzen Tag "nichts gemacht" hat. Sie möchte ihre Bildschirmzeit reduzieren, doch schon der Gedanke daran, offline zu sein, löst Stress aus.
Viel Content, wenig Zeit
Die digitale Welt bietet unzählige Möglichkeiten: Wir können uns vernetzen, informieren und unterhalten. Doch wie Clara erlebt, können Smartphones und ständige Erreichbarkeit auch zur Belastung werden. Das Gefühl, immer online sein zu müssen, führt oft zu Stress, Konzentrationsproblemen und innerer Unruhe. Digital Detox – bewusst digitale Auszeiten einzuplanen – ist daher nicht nur ein Trend, sondern eine wichtige Maßnahme für mehr Lebensqualität.
Der erste Schritt zu einem Digital Detox ist, das eigene Nutzungsverhalten ehrlich zu hinterfragen. Clara könnte überlegen: Wie viel Zeit verbringe ich täglich am Smartphone? Welche Apps ziehen mich in ihren Bann? Eine Bildschirmzeit-App kann helfen, einen Überblick zu gewinnen und erste Muster zu erkennen. Oft überrascht es, wie viel Zeit unbemerkt vergeht.
"Kann das weg?"
Kleine Veränderungen können Großes bewirken. Clara könnte damit beginnen, feste Offline-Zeiten einzuführen – etwa morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafengehen. Statt direkt zum Handy zu greifen, könnte sie in diesen Zeiten bewusst etwas tun, das ihr guttut: Lesen, Yoga machen oder einfach einen Moment der Ruhe genießen. Indem sie ihren Tag nicht mit digitalen Reizen beginnt oder beendet, schafft sie Raum für sich selbst.
Ein weiterer Schritt ist das "Entrümpeln" der digitalen Welt. Welche Apps oder Benachrichtigungen sind wirklich nötig? Clara könnte Apps, die sie nicht aktiv nutzt, löschen und Push-Nachrichten deaktivieren. So reduziert sie die ständigen Unterbrechungen und gewinnt Kontrolle über ihre Zeit zurück.
Auch das Setzen klarer Grenzen hilft: Clara könnte bestimmte Räume wie das Schlafzimmer zur handyfreien Zone erklären. Oder sie plant bewusste, digitale Auszeiten ein, etwa einen Handy-freien Sonntag. Solche Rituale fördern nicht nur die Entspannung, sondern helfen auch, den Blick auf die analoge Welt zu lenken: echte Gespräche, Bewegung oder Hobbys.
Richtig entgiften
Wichtig ist, das Detox nicht als Verzicht zu sehen, sondern als Bereicherung. Clara könnte sich fragen: Was gewinne ich, wenn ich weniger online bin? Vielleicht merkt sie, wie sie abends mehr Energie hat, ihre Konzentration sich verbessert und sie achtsamer mit sich selbst umgeht.
Digital Detox muss nicht radikal sein. Es geht darum, digitale Gewohnheiten bewusst zu gestalten und ein Gleichgewicht zu finden. Indem Clara schrittweise ihre digitalen Routinen verändert, wird sie spüren, wie Offline-Zeit nicht nur Stress reduziert, sondern ihr auch mehr Freiheit und Lebensfreude schenkt.