Innovatives und Zukünftiges
Es soll zweckmäßig und geistig gesund sein, sich ab und zu etwas Optimismus zuzuführen, weshalb ich – und sogar noch weit außerhalb meiner thematischen Komfortzone! – eine Sendung über Sprunginnovationen gehört habe: Welche Technologien haben Zukunft? 32 Minuten lang. Es gibt, habe ich dabei gelernt, eine Bundesagentur für Sprunginnovationen. Mit der allerdings unschönen Abkürzung SPRIND,... Der Beitrag Innovatives und Zukünftiges erschien zuerst auf Buddenbohm & Söhne.

Es soll zweckmäßig und geistig gesund sein, sich ab und zu etwas Optimismus zuzuführen, weshalb ich – und sogar noch weit außerhalb meiner thematischen Komfortzone! – eine Sendung über Sprunginnovationen gehört habe: Welche Technologien haben Zukunft? 32 Minuten lang. Es gibt, habe ich dabei gelernt, eine Bundesagentur für Sprunginnovationen. Mit der allerdings unschönen Abkürzung SPRIND, die für mich leider so klingt, als würde man da einen Spurt einfach nicht hinbekommen, mit diesem weichen, unsportlich klingenden, sacht versumpfenden D am Ende.
Ich habe nach dem Hören jedenfalls den spaßig anmutenden Begriff „Leapfrogging“ im Kopf behalten. Es kommt mir gerade besonders smalltalktauglich vor, diesen Begriff parat zu haben, und die Anglizismusquote im Umfeld ist ohnehin wieder stark ansteigend. Hätte ich in meinem Berufsleben ordentlich Buch über diesen speziellen Sprachwandel geführt, ich könnte mittlerweile vermutlich Wellenbewegungen über die Jahre ableiten. Aber das ist nur eine weitere verpasste Gelegenheit.
Mit diesem Begriff vielleicht demnächst mal irgendwo angeben: „Wir könnten bei diesem Topic auch einfach leapfroggen.“ Und dann finden das alle wieder megaspannend oder gleich great and inspiring, schon klar.
Ich brauche womöglich Urlaub, merke ich gerade. Immerhin ist Ostern, da vielleicht mal etwas ausruhen. Falls hier zwei, drei Tage kein Text erscheinen sollte, wird es also nur daran liegen. Aber das ist kein Plan, nur eine Eventualität.
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Ein Zeitzeichen habe ich ebenfalls gehört. Es ging da um einen Satz, der nie gesagt wurde, nämlich „L’etat c’est moi“, Ludwig XIV (14 Min.). Ich meine mich zu erinnern, dass dieser so berühmte Satz in den Geschichtsbüchern der Söhne ohne einen Hinweis darauf vorkam, dass es nur ein zugeschriebenes Statement ist. In meinen Geschichtsbüchern damals sowieso. Es war einer der Sätze, das weiß ich noch, die man auswendig zu lernen hatte für die nächste Arbeit. Dabei gab es ohnehin nichts zu hinterfragen.
Quasi historische Fake-News, immer wieder neu aufgelegt und in ihrem Fortbestand recht gründlich abgesichert.
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Einen Elternabend gab es dann noch, zu dem ich allein ging, da die Herzdame Amüsanteres vorhatte. Man muss auch gönnen können, ja, ja. Es wurde dort eine Präsentation vorgelesen, die dann hinterher auch per Mail verschickt wurde. Das Format ist in dieser Form in Büros aller Art und auch in Schulen gleichermaßen unsinnig und müsste dringend generalüberholt oder gleich geleapfrogged werden, aber egal.
Es ging, und da wurde es dann entschieden wunderlich, um die Abiturtermine im nächsten Jahr. Auch schon um die Wahl der Prüfungsfächer, der Prüfungsformen, die man heutzutage wohl auch zumindest teilweise wählen kann, und dergleichen. Sogar um die Berufswahl und die Studienmöglichkeiten ging es, um Ausbildungswege etc. Dabei wissen wir doch alle, dass der betroffene Sohn neulich erst eingeschult wurde.
Wie geht das nun wieder zu.
Auf Instagram wurde mir direkt nach dieser Veranstaltung, obwohl das Smartphone doch bekanntlich niemals mithört, spontan Werbung für Abiballkleider gezeigt. Von der ich allerdings nicht recht weiß, ob sie vielleicht Satire war oder nicht. Die Roben waren nämlich in etwa so ansprechend wie diese Kleider, die Brautjungfern auf amerikanischen Hochzeiten tragen, also diese schauderhaft bunten Bonbon-Umwickelungen, die man aus etlichen Filmen kennt. Trägt man das jetzt im Ernst so? Nanu.
Aber wie auch immer, den betreffenden Sohn womöglich neben solchen Kleidern in einem Anzug zu sehen – es sprengt bisher noch die eigentlich recht weit gefassten Grenzen meiner Vorstellungskraft.
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