England: "Eintrittsgeld" bei Aldi sorgt für Wirbel – das steckt dahinter

Einige Aldi-Kunden sind verärgert: Der Discounter soll in einer Filiale in England schon Eintrittsgeld verlangen, um überhaupt in den Laden zu gelangen. Das ist nur zum Teil wahr.

Feb 11, 2025 - 11:25
 0
England: "Eintrittsgeld" bei Aldi sorgt für Wirbel – das steckt dahinter

Einige Aldi-Kunden sind verärgert: Der Discounter soll in einer Filiale in England schon Eintrittsgeld verlangen, um überhaupt in den Laden zu gelangen. Das ist nur zum Teil wahr.

Warten an der Kasse und Kramen nach Kleingeld – das soll bei Aldi bald der Vergangenheit angehören. Der Discounter arbeitet daran, den Bezahlvorgang beim Einkaufen grundsätzlich zu reformieren. Das Konzept dazu trägt den Namen "Shop & Go" und wird in einer Filiale im britischen Greenwich umgesetzt.

Die Änderungen sollen den manchmal nervenaufreibenden Einkauf erleichtern – doch bei einigen Kunden sorgen sie für Verärgerung. Die Rede ist von einem "Eintrittspreis" von zehn Pfund (umgerechnet zwölf Euro), der am Eingang entrichtet werden muss, um überhaupt in den Laden zu gelangen. Aldi Hersteller Marken 10.26

So funktioniert der Einkauf ohne Kassen bei Aldi

In der Praxis sieht das so aus: In der "Shop & Go"-Filiale registrieren sich Kunden am Eingang mit einem QR-Code aus der Aldi-App oder mit einer kontaktlosen Zahlungsmethode, sei es Kreditkarte oder Handy. Tatsächlich werden dabei auf dem Zahlungsmittel zehn Pfund reserviert, noch bevor man irgendetwas eingekauft hat. So steht es in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der "Shop & Go"-App von Aldi.

Im Laden legen die Kunden wie gewohnt die Waren in ihren Einkaufswagen. Kameras verfolgen sie dabei und registrieren, welche Waren ein Kunde mitnimmt. Herkömmliche Kassen gibt es in der Filiale nicht mehr: Jeder Kunde kann das Gebäude ohne Weiteres mit seinem Einkauf verlassen, der Preis wird automatisch von der zuvor registrierten Zahlungsmethode abgezogen.

Kunden erhalten ihr "Eintrittsgeld" zurück

Dabei wird der Einkaufspreis mit den am Eingang reservierten zehn Pfund verrechnet, erklärt Aldi. Wer für weniger als zehn Pfund eingekauft hat, erhält den Differenzbetrag zurück. Es handelt sich dabei also keineswegs um einen Eintrittspreis im eigentlichen Sinne.

Wie bald nach Verlassen des Shops das Geld zurückerstattet werde, sei abhängig von der jeweiligen Bank oder dem Kreditkarteninstitut, heißt es in den Geschäftsbedingungen. Laut dem auf Discounter und Supermärkte spezialisierten Portal "The Grocer" berichten Kunden auch davon, dass ihnen am Eingang mehrmals zehn Pfund abgezogen wurden, wenn sie versehentlich öfter auf den Button in der App gedrückt hatten. Einige Kunden ärgern sich zudem darüber, dass der Vorgang aus ihrer Sicht nicht klar kommuniziert werde.

DUPLIKAT - Aldi Lidl Kassierer Verdienst 11.56

Das Ziel von "Shop & Go" sei es, den Kunden "ein nahtloses Einkaufserlebnis zu bieten und den Einkauf noch einfacher zu machen", erklärt Aldi Süd. Ähnliche Systeme gibt es auch bei Amazon und Tesco. In Deutschland gibt es bisher noch keine "Shop & Go"-Filiale.

Quellen: Allgemeine Geschäftsbedingungen der "Shop & Go"-App, "The Grocer", Aldi Süd