Quicklebendig! Ausgestorbener Schattenwolf wie in Jurassic Park wiedererweckt
Ja, den Schattenwolf aus „Game of Thrones“ gab es wirklich, und zwar bis etwa 13.000 Jahre vor unserer Zeit, dann starb er aus. Er ist übrigens nicht direkt mit dem Grauwolf verwandt, die beiden gehören zwei verschiedenen Gattungen an. Haushündinnen verhalfen dem Schattenwolf nun gleich zur dreifachen Wiedergeburt. Er ist das erste Urzeittier, das durch …

Ja, den Schattenwolf aus „Game of Thrones“ gab es wirklich, und zwar bis etwa 13.000 Jahre vor unserer Zeit, dann starb er aus. Er ist übrigens nicht direkt mit dem Grauwolf verwandt, die beiden gehören zwei verschiedenen Gattungen an. Haushündinnen verhalfen dem Schattenwolf nun gleich zur dreifachen Wiedergeburt. Er ist das erste Urzeittier, das durch Forscherhand zu uns zurückkehrt. In der Warteschlange stehen noch der Tasmanische Beutelwolf und das Mammut.
Drei Schattenwolf-Welpen in den USA geboren
Die drei „neuen“ Schattenwolfswelpen heißen Romulus, Remus und Khaleesi – es handelt sich um zwei Männchen und ein Weibchen. Der Aenocyin dirus kleidete sich in ein dichtes, weißes Feld, er wurde ungefähr 1,50 Meter lang und konnte bis zu 70 Zentimeter hoch werden: deutlich größer und schwerer als unser heutiger Grauwolf, also. Das US-Biotechnologieunternehmen Colossal Biosciences wandte moderne Gentechnik an, um die weißen Welpen zu generieren; gehalten werden die jungen Wölfe auf einem privaten Anwesen im Norden der USA. Die Forscher nutzten für ihr Projekt das aus Fossilien toter Schattenwölfe entnommene Erbgut und sequenzierten die Fragmente unter anderem mit der CRISPR-Cas9-Schere. Die Schattenwolf-DNA ergänzten sie mit vorher bearbeiteten Grauwolfzellen und implantierten die gewonnenen Embryonen in die tierischen Leihmütter.
„Wir können ausgestorbene Tiere nicht klonen“
Die Forscher von Colossal Biosciences zeigen sich über das Ergebnis begeistert, sie bezeichnen es als „Meilenstein“. Dafür ernten sie nicht nur Applaus, sondern auch Widerspruch. Nic Rawlence, Direktor des Otago Palaeogenetics Laboratory in Neuseeland, betont beispielsweise, dass man etwas Ausgestorbenes nur durch Klonen wiedererwecken könne. Aber zum Klonen sei die ursprüngliche DNA nicht gut genug erhalten. Darum seien die von Colossal Biosciences geschaffenen Tiere nur Hybride aus Grauwolf und Schattenwolf, aber keinesfalls „echte“ Schattenwölfe.
Eine 100-prozentige Wiedergeburt kann es also nur mit 100-prozentig erhaltenem Erbgut geben. Aus diesem Grund weisen andere Forscher darauf hin, es sei viel wichtiger, die heutzutage bedrohten Arten vor dem Aussterben zu bewahren als in der Geschichte nach bereits ausgestorbenen Tieren zu kramen.
Quelle: tagesschau.de