Die große Messenger-Übersicht – kompakt, kritisch & direkt

Messenger-Übersicht Messenger gibt es wie Sand am Meer – von hochsicheren Nischenlösungen für Aktivisten über datenschutzfreundliche Alternativen bis hin zu den allgegenwärtigen Mainstream-Apps, deren Umgang mit Privatsphäre oft zu wünschen übrig lässt. Doch welche Messenger-App ist wirklich empfehlenswert? Diese Übersicht liefert kompakte und kritische Einschätzungen zu den wichtigsten Messenger-Diensten. Dabei stehen Sicherheit, Datenschutz und Bedienbarkeit […]

Mär 1, 2025 - 09:27
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Die große Messenger-Übersicht – kompakt, kritisch & direkt

Messenger-ÜbersichtMessenger-Vergleich

Messenger gibt es wie Sand am Meer – von hochsicheren Nischenlösungen für Aktivisten über datenschutzfreundliche Alternativen bis hin zu den allgegenwärtigen Mainstream-Apps, deren Umgang mit Privatsphäre oft zu wünschen übrig lässt. Doch welche Messenger-App ist wirklich empfehlenswert?

Diese Übersicht liefert kompakte und kritische Einschätzungen zu den wichtigsten Messenger-Diensten. Dabei stehen Sicherheit, Datenschutz und Bedienbarkeit im Fokus. Lange technische Erklärungen gibt es nicht – stattdessen klare Bewertungen und direkte Empfehlungen: Welche Messenger-Apps sind zuverlässig, welche sind bedenklich, und wo lohnt sich ein genauerer Blick?

Obwohl persönliche Eindrücke stets eine Rolle spielen, basieren die folgenden Bewertungen auf den Erkenntnissen meiner langjährigen Tätigkeit als Sicherheitsforscher und Datenschützer. Sie stützen sich auf praktische Erfahrungen und gründliche Recherchen – so erhältst du eine fundierte Basis, um den passenden Messenger auszuwählen. Sollte mir dennoch ein Fehler unterlaufen sein, zögere bitte nicht, mich zu kontaktieren.

BriarBriar

Maximale Sicherheit dank dezentraler Infrastruktur – funktioniert ohne zentrale Server und ermöglicht sogar Offline-Kommunikation über Bluetooth oder WLAN. Ideal für Aktivisten und Krisensituationen, aber im Alltag unpraktisch: Da es keine Server gibt, die Nachrichten zwischenspeichern, muss die App dauerhaft laufen, um Nachrichten zu empfangen – das geht zulasten von Akku und Datenvolumen.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, Windows, macOS, GNU/Linux hoch hoch Aktivisten okay ja

Conversations (XMPP)Conversations

Ein quelloffener Messenger, der vor allem Technikaffine anspricht und auf dem dezentralen XMPP-Protokoll basiert. Dabei hängt die Sicherheit und der Datenschutz stark von dem gewählten Server ab, wenngleich die OMEMO-Verschlüsselung einen soliden Schutz bietet. Allerdings fehlen ihm einige der Komfortfunktionen, die moderne Messenger auszeichnen, und die Einrichtung gestaltet sich insbesondere für Laien als herausfordernd. Zudem bleibt das Metadatenproblem bestehen, da Informationen wie Absender, Empfänger und Zeitstempel über den Server einsehbar sind.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, Desktop (diverse Clients), Browser (je nach Server) mittel (server-abhängig) mittel (server-abhängig) Fort-geschrittene okay ja

Delta ChatDelta Chat

Delta Chat basiert auf E-Mail – ein innovativer Ansatz mit Vor- und Nachteilen. Einerseits ist keine separate App oder Telefonnummer erforderlich, da jede E-Mail-Adresse genutzt werden kann, was potenziell eine große Reichweite ermöglicht. Andererseits können Verzögerungen bei der Zustellung auftreten, da die Kommunikation über E-Mail-Server abgewickelt wird. Zudem bietet die Autocrypt-basierte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zwar Sicherheit, ist aber nicht immer automatisch aktiv und hängt von der Unterstützung des Empfängers ab – wenn der Empfänger bspw. eine nicht kompatible E-Mail-Anwendung verwendet, erfolgt die Kommunikation unverschlüsselt. Ferner bleiben Metadaten wie Absender, Empfänger und Zeitstempel sichtbar.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, iOS, Windows, macOS, GNU/Linux mittel mittel Fort-geschrittene okay eingeschränkt

DiscordDiscord

Ursprünglich für Gamer konzipiert, ist Discord heute eine weit verbreitete Plattform für Communities und Gruppenkommunikation. Sie bietet umfangreiche Sprach- und Videochat-Funktionen, jedoch ohne standardmäßige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, was Datenschutz- und Sicherheitsrisiken mit sich bringt. Zudem werden alle Chats und Metadaten dauerhaft auf den Servern von Discord gespeichert, was erhebliche Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre aufwirft.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, iOS, Windows, macOS, GNU/Linux, Browser gering/nicht prüfbar gering Einsteiger okay nein

Element (Matrix)Element (Matrix)

Ein quelloffener Messenger, der auf dem dezentralen Matrix-Protokoll basiert und für sichere Kommunikation entwickelt wurde. Neben verschlüsselten Chats und Anrufen bietet er die Anbindung an andere Netzwerke wie Slack oder IRC. Allerdings ist die Benutzeroberfläche weniger intuitiv als bei Mainstream-Messengern, was die Nutzung für Einsteiger erschweren kann. Zudem bleiben Metadaten wie Absender, Empfänger und Zeitpunkt der Kommunikation über die Server einsehbar.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, iOS, Desktop (diverse Clients), Browser (je nach Server) mittel (server-abhängig) mittel (server-abhängig) Fort-geschrittene okay ja

Facebook MessengerFacebook Messenger

Facebook Messenger ist weit verbreitet, jedoch aus datenschutzrechtlicher Sicht eine Katastrophe. Meta (Facebook) sammelt umfangreiche Nutzerdaten, und die Standardkommunikation ist nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt – nur optionale »Secret Conversations« bieten diesen Schutz. Zusätzlich setzt der Messenger umfangreiches Tracking ein und zeigt in einigen Regionen Werbung, was weitere Datenschutzbedenken aufwirft.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, iOS, Windows, macOS, Browser gering/nicht prüfbar gering Einsteiger okay nein

Google MessagesGoogle Messages

Google Messages erweitert die klassische SMS um moderne Funktionen wie Gruppen-Chats, Sprachnachrichten und GIFs, insbesondere durch die Nutzung des Rich Communication Service (RCS). Allerdings wird die proprietäre Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bislang nur in Einzelchats unterstützt, während sie in Gruppenchats fehlt. Zudem sammelt Google, wie auch bei seinen anderen Diensten, umfangreiche Metadaten, was zu erheblichen Datenschutzbedenken führt.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, Browser gering/nicht prüfbar gering Einsteiger einfach nein

iMessageiMessage

Für Apple-Nutzer bietet iMessage in der Regel eine sichere Kommunikationsmöglichkeit, da Nachrichten zwischen Apple-Geräten Ende-zu-Ende verschlüsselt werden – wenngleich diese Sicherheit auf einer proprietären Implementierung beruht, die keiner unabhängigen Überprüfung unterzogen wurde. Wird jedoch eine Nachricht an einen Android-Nutzer gesendet, erfolgt die Zustellung als unverschlüsselte SMS/RCS. Zudem werden iMessage-Backups in der iCloud gespeichert, wo der Schutz durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung fehlt, was potenzielle Sicherheitsrisiken mit sich bringt – ein Risiko, das sich durch die Aktivierung der »Erweiterten Datensicherheit« (Advanced Data Protection) minimieren lässt.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, Browser gering/nicht prüfbar gering Einsteiger einfach nein

JamiJami

Ein dezentraler, quelloffener Messenger, der vollständig auf Peer-to-Peer-Kommunikation setzt und damit auf zentrale Server verzichtet. Dieses Konzept zielt darauf ab, durch den Verzicht auf zentrale Angriffspunkte ein hohes Maß an Sicherheit und Anonymität zu erreichen – wobei die tatsächliche Sicherheit durch unabhängige Code-Audits und kontinuierliche Überprüfungen belegt werden sollte. Zudem erschwert die direkte Peer-to-Peer-Kommunikation die Synchronisation zwischen mehreren Geräten, und die geringe Nutzerbasis macht den alltäglichen Einsatz für viele unpraktisch.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, iOS, Windows, macOS, GNU/Linux mittel hoch Fort-geschrittene okay eingeschränkt

LineLine

Besonders in Japan und anderen asiatischen Regionen ist dieser Messenger weit verbreitet – er punktet mit zahlreichen Zusatzfunktionen wie Stickern, Spielen und Bezahldiensten. Zwar steht eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zur Verfügung, wird jedoch nicht standardmäßig aktiviert, was potenzielle Sicherheitsbedenken aufwirft. Zudem ist der Dienst stark kommerzialisiert und speichert umfangreiche Nutzerdaten.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, iOS, Windows, macOS, Browser (Chrome-Erweiterung) gering/nicht prüfbar gering Einsteiger einfach nein

Monal (XMPP)Monal

Ein quelloffener Messenger für iOS, der auf dem dezentralen XMPP-Protokoll basiert und besonders Technikaffine anspricht. Die Sicherheit und der Datenschutz hängen maßgeblich vom gewählten Server ab, obwohl die unterstützte OMEMO-Verschlüsselung einen soliden Schutz bietet. Allerdings fehlen einige Komfortfunktionen moderner Messenger, und die Einrichtung kann für Laien komplex sein. Zudem sollten sich Nutzer der verbleibenden Metadaten-Problematik bewusst sein, bei dem Informationen wie Absender, Empfänger und Zeitstempel für den Server(-Betreiber) einsehbar sind.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
iOS, Desktop (diverse Clients), Browser (je nach Server) mittel (server-abhängig) mittel (server-abhängig) Fort-geschrittene okay ja

SessionSession

Session setzt auf Anonymität durch Onion-Routing und dezentrale Infrastruktur, um die Speicherung von Metadaten zu vermeiden. Obwohl der Messenger in der Nutzung Signal ähnelt – jedoch ohne Telefonnummer – leidet er unter langsamen Verbindungen und weniger Komfortfunktionen als etablierte Alternativen. Zudem wurde unter anderem die Perfect Forward Secrecy (PFS) aus dem Verschlüsselungsprotokoll entfernt, was die kryptographische Sicherheit einschränkt.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, iOS, Windows, macOS, GNU/Linux mittel hoch Fort-geschrittene okay sehr eingeschränkt

SignalSignal

Signal gilt als Goldstandard für sichere Messenger: Die App ist quelloffen, verschlüsselt Nachrichten standardmäßig Ende-zu-Ende und ist werbefrei. Mithilfe von Technologien wie Sealed Sender und Private Contact Discovery werden Metadaten so weit wie möglich reduziert – allerdings ist zur Anmeldung eine Telefonnummer erforderlich. Trotz des hohen Sicherheitsniveaus kann die Abhängigkeit von US-Infrastruktur als möglicher Nachteil betrachtet werden.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, iOS, Windows, macOS, GNU/Linux hoch hoch Einsteiger einfach ja

SimpleXSimpleX

Ein Messenger, der die Vorzüge von Peer-to-Peer- und föderierten Netzwerken vereint. Nachrichten werden über Relay-Server in unidirektionalen Warteschlangen übertragen – dabei fallen zwar Metadaten an, deren Aussagekraft jedoch gering ist, da weder Benutzerprofile noch Nachrichten gespeichert und kein zentraler Verbindungsgraph geführt werden. Dennoch bietet der Messenger nicht den Bedienkomfort etablierter Dienste wie Signal oder Threema, und die dauerhafte P2P-Kommunikation führt zu erhöhtem Energieverbrauch.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, iOS, Windows, macOS, GNU/Linux hoch hoch Fort-geschrittene okay eingeschränkt

SkypeSkype

Einst Marktführer bei Videochats, heute überholt und voller Datenschutzprobleme. Chats sind nicht standardmäßig Ende-zu-Ende-verschlüsselt, und Microsoft sammelt umfassend Nutzerdaten. Zudem ist Skype im Vergleich zu modernen Alternativen träge und ressourcenintensiv – für viele längst kein relevanter Messenger mehr.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, iOS, Windows, macOS, GNU/Linux, Browser gering/nicht prüfbar gering Einsteiger einfach nein

SnapchatSnapchat

Snapchat setzt auf kurzlebige Nachrichten – ein Ansatz, der gravierende Sicherheits- und Datenschutzmängel aufweist. Es fehlt an einer verlässlichen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, wodurch private Unterhaltungen potenziell vom Betreiber mitgelesen werden können. Zudem sammelt Snap Inc. umfangreiche Nutzerdaten, was den Schutz der Privatsphäre massiv gefährdet. Trotz der Popularität bei jüngeren Nutzern ist Snapchat für vertrauliche Kommunikation absolut ungeeignet.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, iOS, Browser gering/nicht prüfbar gering Einsteiger einfach nein

TelegramTelegram

Oft als sichere Alternative zu WhatsApp angepriesen, erweist sich Telegram in der Praxis als wenig sicher. Standard-Chats sind nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt, sondern lediglich serverseitig geschützt – was theoretisch einen Zugriff auf sämtliche Nachrichten ermöglicht. Zudem mangelt es an Transparenz: Während Telegram ursprünglich vorwiegend durch die eigenen Mittel seines Gründers Pawel Durow finanziert wurde, bleibt das langfristige Geschäftsmodell unklar. Zukünftige Monetarisierungsstrategien wie Werbung in großen Kanälen und kostenpflichtige Premium-Features sind geplant, was weiterhin Fragen zur zukünftigen Ausrichtung aufwirft.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, iOS, Windows, macOS, GNU/Linux, FreeBSD, Browser gering gering Einsteiger einfach nein

TeleguardTeleguard

Obwohl TeleGuard mit einem ansprechenden Marketingauftritt punktet, entpuppt es sich als reines PR-Produkt. Entwickelt von einem Anbieter, der auch im Bereich Suchmaschinen und VPN aktiv ist, basiert der Messenger auf einer zentralisierten, proprietären Infrastruktur. Da der Quellcode nicht öffentlich zugänglich ist, lässt sich die Behauptung, dass keinerlei Daten gesammelt werden, nicht überprüfen.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, iOS, Windows, macOS, GNU/Linux gering/nicht prüfbar gering Einsteiger okay nein

ThreemaThreema

Threema, in der Schweiz entwickelt, gilt als einer der sichersten Messenger dank Open Source und vollständiger Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Im Gegensatz zu Signal benötigt Threema keine Telefonnummer – stattdessen erfolgt die Registrierung über eine zufällig generierte Threema-ID, was den Schutz persönlicher Daten verbessert. Finanziert über einen einmaligen Kaufpreis und ohne Werbung, werden Kontakte überwiegend lokal verwaltet – nur bei Nutzung des optionalen Threema Directory werden gehashte Kontaktdaten zum Abgleich übermittelt. Zwar schützt Threema Metadaten etwas weniger umfassend als Signal, bietet aber mehr Anonymität und Kontrolle über die eigene Identität. Ein Nachteil im Vergleich zu Signal: Zwar ist der Threema-Client Open Source, der Servercode jedoch nicht vollständig offengelegt, was die Transparenz einschränkt.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, iOS, Windows, macOS, GNU/Linux, Browser hoch hoch Einsteiger einfach ja

ViberViber

Ein in Osteuropa populärer Messenger, der jedoch weder in puncto Sicherheit noch Datenschutz mit Signal oder Threema mithalten kann. Zwar gibt es Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, doch die App ist stark von Werbung und Tracking durchzogen. Zudem steht der japanische Eigentümer Rakuten nicht für besondere Datenschutzfreundlichkeit, was insgesamt Fragen zur Vertrauenswürdigkeit des Dienstes aufwirft.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, iOS, Windows, macOS, GNU/Linux, Browser gering/nicht prüfbar gering Einsteiger einfach nein

WhatsAppWhatsApp

Aufgrund der standardmäßigen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sicherer als viele Alternativen, doch die Meta-Zugehörigkeit bleibt ein Problem. Meta kann zwar keine Nachrichten mitlesen, sammelt aber umfassend Metadaten, darunter Kontakte, Standort und Nutzungsverhalten. In der Vergangenheit gab es zahlreiche Sicherheitslücken und Datenskandale, bei denen teils sogar persönliche Nachrichten kompromittiert wurden. Dank breiter Verbreitung und einfacher Bedienung praktisch, aber für sensible Kommunikation nicht empfehlenswert.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, iOS, Windows, macOS, Browser gering/nicht prüfbar gering Einsteiger einfach nein

WireWire

Wire ist ein quelloffener Messenger mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, der ursprünglich als sichere WhatsApp-Alternative beworben wurde. Über die Jahre hat das Unternehmen mehrere Umstrukturierungen durchlaufen, was bei einigen Nutzern zu Vertrauensfragen geführt hat. Obwohl die Technik solide bleibt, bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der langfristigen Zuverlässigkeit, insbesondere angesichts der sich wandelnden Unternehmensstruktur.

Systemunterstützung Sicherheit Datenschutz Zielgruppe Bedienbarkeit Empfehlung
Android, iOS, Windows, macOS, GNU/Linux, Browser hoch mittel Einsteiger einfach eingeschränkt

Noch mehr Vergleichswerte

Wer sich einen Überblick über die unterschiedlichen (technischen) Eigenschaften der verschiedenen Messenger verschaffen möchte, dem sei die Messenger-Matrix empfohlen. Dort lassen sich die Dienste in Kategorien wie Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit, Datenschutz, Nachhaltigkeit und Funktionen miteinander vergleichen:

Messenger-Matrix

Fazit

Für Nutzer, die besonderen Wert auf Sicherheit und Datenschutz legen und bereit sind, WhatsApp hinter sich zu lassen, sind Signal und Threema besonders empfehlenswert. Signal bietet standardmäßige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, minimiert Metadaten und überzeugt mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche – ideal für Umsteiger von WhatsApp, allerdings mit der Einschränkung, dass eine Telefonnummer zur Registrierung erforderlich ist. Threema hingegen bietet starke Sicherheitsfunktionen und ermöglicht eine Nutzung ohne Telefonnummer, wodurch weniger personenbezogene Daten erforderlich sind. Die Finanzierung erfolgt über einen einmaligen Kaufpreis. Gerade für WhatsApp-Wechselwillige, die eine sichere und datenschutzfreundliche Alternative suchen, sind diese beiden Messenger ideal – warum das so ist, habe ich ausführlich im Beitrag »WhatsApp, ade: Signal und Threema überzeugen als sichere Alternativen« dargelegt.

Alternativen wie Conversations (XMPP) oder Element (Matrix) setzen auf föderierte Protokolle und richten sich vor allem an technikaffine Nutzer sowie Organisationen/Communities mit hohem Autonomiebedarf, da eigene Server betrieben werden können.

Briar wiederum richtet sich insbesondere an Aktivisten und Nutzer in besonders sensiblen Umfeldern. Der Messenger funktioniert dezentral ohne zentrale Server und kann Nachrichten auch über Bluetooth oder WLAN im Mesh-Netzwerk übertragen, wodurch er selbst bei Internetsperren einsatzfähig bleibt. Da Briar vollständig auf zentrale Server und Telefonnummern verzichtet, bietet er ein Höchstmaß an Anonymität, erfordert jedoch, dass sich Nutzer zur ersten Kontaktaufnahme physisch treffen oder vorab einen sicheren Schlüssel austauschen.

Weit verbreitete Messenger wie WhatsApp, Telegram, Facebook Messenger oder Viber punkten mit einfacher Bedienung und großer Nutzerbasis, weisen jedoch erhebliche Schwächen in Bezug auf Datenschutz und Sicherheit auf.

Letztlich hängt die Wahl vom individuellen Bedarf ab: Wer höchste Sicherheits- und Datenschutzstandards sucht, ist mit Signal, Threema oder Briar gut beraten, während Nutzer, die Komfort und Reichweite bevorzugen, sich der damit verbundenen Datenschutzrisiken bewusst sein sollten.