Betrübnis, Pein und Belastung
Ein Hinweis für die Anhänger der freien Bloggerei: Thomas Gigold aus dem Freundeskreis digitale Unermüdlichkeit hat schon wieder etwas Neues gebastelt. Nämlich eine Blog-Ping-Seite, die „BloggerRolle“ mit laufender Aktualisierungsanzeige der teilnehmenden Blogs. Da kann man dann vielleicht etwas entdecken. Dabei habe ich etwa auf dem Blog von Dominik Schwind den Link zum Podcast Three Rules... Der Beitrag Betrübnis, Pein und Belastung erschien zuerst auf Buddenbohm & Söhne.

Ein Hinweis für die Anhänger der freien Bloggerei: Thomas Gigold aus dem Freundeskreis digitale Unermüdlichkeit hat schon wieder etwas Neues gebastelt. Nämlich eine Blog-Ping-Seite, die „BloggerRolle“ mit laufender Aktualisierungsanzeige der teilnehmenden Blogs. Da kann man dann vielleicht etwas entdecken.
Dabei habe ich etwa auf dem Blog von Dominik Schwind den Link zum Podcast Three Rules gefunden, auch bei Youtube verfügbar, „where guests share 3 rules that helped them find success or happiness“. Solche Formate können zwischendurch auch einmal interessant sein. Obwohl es meist recht erwartbar ausfällt, was da aufgesagt wird, obwohl es oft mit dem korreliert, was in den üblichen Lebenshilfebüchern zu finden ist. Aber doch nicht immer.
Und es ist für Hobbydenkerinnen und – denker vielleicht schon deswegen interessant, weil man sich dabei fragen kann, was man selbst dort erzählen würde. Wie streberhaft man damit dann wohl wirken würde, oder ob man überhaupt eine brauchbare Regel parat hätte, also außer „Erst aussteigen lassen“ und dergleichen mehr.
James Hoffmann jedenfalls wird vor der Aufnahme des Podcasts etwas länger nachgedacht haben, nehme ich an.
Das Betrachten des Blog-Update-Monitors von Thomas Gigold fühlt sich unweigerlich etwas wie damals an, aber im eher positiven Sinne. Nostalgie muss nicht immer nur irreführend sein.
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Ich sah in den sozialen Medien viel Betrübnis, Pein und Belastung, als die Besetzung der Kabinettsposten in der nächsten Regierung bekanntgegeben wurde.
Es schmerzte doch erheblich, was man sah und las, ein wehes Aufstöhnen bei jedem Namen. Das ging mir nicht anders, auch Buddenbohms unter den Opfern. Und wieder diese Erinnerungen, mit denen ich erneut nicht allein war, an die erste Kohl-Regierung. Und an die Fassungslosigkeit, mit der man sich damals angesehen hat, wie es anfing.
Es war von da aus ein weiter Weg bis zur kollektiven Lethargie und Dickfelligkeit, mit der wir die Merkel-Jahre ertragen haben. Obwohl man dieser Zeit im Nachhinein doch einige erstaunlich progressive Entwicklungen zuschreiben muss.
Nun also noch einmal über Start. Das war so nicht bestellt, nein, und wie lange wird man sich damit abmühen müssen. Ich sehe eben die Lebenserwartung der Männer meines Jahrgangs nach. Danach habe ich statistisch noch etwa zwanzig Jahre vor mir. Werden die ausreichen, um die Rückbewegung des Pendels noch einmal mitzubekommen, die Überwindung des dummerweise diesmal globalen Rechtsrucks? Das könnte knapp werden, aber man weiß es natürlich nicht. Immer alles für möglich halten. Da sind wir schon wieder bei den Lebenshilfebüchern, und sie liegen bei dieser Frage vermutlich sogar richtig.
Ich recherchiere etwas diesen historischen Rechts-Links-Zyklen hinterher, merke aber bald: Das ist eines der tieferen Kaninchenlöcher, für das ich deutlich mehr Zeit haben müsste. Auch um das Gelesene mit dem Erlebten abzugleichen. Man hat immerhin schon etwas Geschichte mitbekommen, man könnte Verbindungen ziehen und Parallelen suchen.
In dem Kaninchenloch liegt etwa die Strauss-Howe-Theorie, von der ich noch nie gehört hatte, bei der aber im verblüffend langen Wikipedia-Text bald auch Steve Bannon vorkommt, es also unappetitlich wird und man die Umgebung lieber meidet.
Weiterführend dann der Artikel zu historischen Wiederholungen. Mit den besonders zahlreichen Links in diesem Artikel könnte man sich tagelang beschäftigen, vermutlich ohne jemals zu einem Schluss zu kommen (oder hier noch zu sozialen Zyklen, mit Nennung weiterer Theorien, es ist ergiebig).
Faszinierend, das alles, man könnte glatt ein langes Wochenende damit zubringen, das zu studieren, aber hilft es? Where’s the beef? Und diese Frage aus dem Werbeclip, die Älteren erinnern sich, sie ist auch schon 41 Jahre alt. Meine Güte.
Ich überlege jedenfalls, ob ich einer Meinung zuneige, ob in den nächsten zwanzig Jahren noch eine Umkehr beginnen kann oder nicht und wie wahrscheinlich mir was gerade vorkommt. Aber ich verbleibe für heute bei: Ich habe keine Ahnung und auch kein Gefühl dafür.
Egal. Weitermachen und Haltung bewahren. Es ist am Ende doch der Weisheit letzter Schluss, zumindest vorläufig.
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