Ansage an 1&1: Jüngstes Handynetz muss endlich liefern
1&1 hat seit Monaten ein eigenes Handynetz – zumindest in der Theorie. Denn noch ist das Netz nur an wenigen Orten verfügbar, Kunden wechseln andernorts zu Vodafone. Der Ausbau soll dringend schneller werden, fordert jetzt auch der Bund.

1&1 hat seit Monaten ein eigenes Handynetz – zumindest in der Theorie. Denn noch ist das Netz nur an wenigen Orten verfügbar, Kunden wechseln andernorts zu Vodafone. Der Ausbau soll dringend schneller werden, fordert jetzt auch der Bund.
Deutschlands viertes Handynetz: 1&1 muss einen Zahn zulegen
1&1 hat sich verpflichtet, mit seinem neuen Handynetz Funklöcher zu schließen, die von der Konkurrenz nicht abgedeckt werden. Dem ist das Unternehmen bisher deutlich weniger und langsamer nachgekommen, als es sich das zuständige Bundesministerium vorgestellt hat.
Jetzt soll schnell nachgeholt werden: Bis zum 30. Juni 2025 muss 1&1 die Auflagen zum Ausbau der sogenannten „weißen Flecken“ vollständig erfüllen. Darauf haben sich das Ministerium und Deutschlands jüngster Netzbetreiber in einem Nachtrag zum bereits vor Jahren geschlossenen Vertrag geeinigt, wie die Wirtschaftswoche berichtet.
Das bedeutet: 1&1 muss mindestens 120 Mobilfunkmasten in bisher unterversorgten Gegenden aufbauen. Dafür sichert der United-Internet-Konzern, der hinter der Marke 1&1 steht, Investitionen in Höhe von mindestens 5 Millionen Euro zu.Link
1&1 sieht Schuld an Verzögerungen nicht bei sich
Die Verspätungen beim Netzausbau haben 1&1 zufolge mehrere Gründe: Ursprünglich sollten dem Konzern Zinsen für einen Kredit zum Netzaufbau erlassen werden. Von den so gesparten Kosten sollten die neuen Zellen in Funklöchern bezahlt werden. Die Kostensteigerungen der vergangenen Jahre sorgten dafür, dass die Kalkulation zusammenbrach und nur viel weniger als die eigentlich lose vorgesehenen 400 Masten gebaut wurden.
Auf der anderen Seite, so die Wirtschaftswoche, hatte der ursprüngliche Vertrag seitens des Ministeriums auch keine expliziten Mengenangaben gemacht. Die Vorgaben bezogen sich stattdessen darauf, die gesparten Zinsen zu investieren.Link
Laut 1&1 kommt das Problem dazu, dass die Funklöcher von den drei anderen Netzbetreibern gerade in wenig rentablen oder teuren Lagen offen gelassen wurden. Dort müssten in der Regel teure Masten errichtet werden, die sich auf lange Zeit nicht rentieren. Aus unternehmerischer Sicht nachvollziehbar, soll das für 1&1 die Investitionskosten aber in die Höhe getrieben haben.
Das Bundesministerium für Digitales sieht jedoch auch Verfehlungen auf Seite von 1&1. Unternehmerische Entscheidungen von CEO Ralph Dommermuth hätten ebenfalls dazu beigetragen, dass der Plan, weiße Flecken zu versorgen, nicht wie geplant umgesetzt wurde.
So oder so kündigt sich für Kunden damit eine bessere Versorgung an. Ob die Ziele nach mehrmaligem Verpassen nun tatsächlich für den Sommer rechtzeitig erreicht werden, ist allerdings noch unklar.
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