Amazon rudert zurück: Doch keine Preis-Transparenz für Kunden
Amazon wollte mehr Transparenz bei Importzöllen schaffen – doch US-Präsident Trump hält nichts davon. Die Kennzeichnung geplanter Preisaufschläge auf chinesische Waren sei politisch motiviert, heißt es. Jetzt zieht Amazon den Schwanz ein – und fühlt sich missverstanden.

Amazon wollte mehr Transparenz bei Importzöllen schaffen – doch US-Präsident Trump hält nichts davon. Die Kennzeichnung geplanter Preisaufschläge auf chinesische Waren sei politisch motiviert, heißt es. Jetzt zieht Amazon den Schwanz ein – und fühlt sich missverstanden.
Amazon: Zoll-Idee bringt Ärger mit Weißem Haus
Überlegungen bei Amazon sahen vor, in einem bestimmten Bereich des Online-Shops – dem Haul Store – den Anteil von US-Zöllen am Endpreis einzelner Produkte sichtbar zu machen.
Besonders bei günstigen Importartikeln aus China hätte das für alle Kunden schnell deutlich gemacht, wie stark sich Trumps Zollpolitik auf die Preise auswirkt. Offiziell wollte Amazon damit mehr Transparenz für Kunden schaffen. Doch genau das rief die US-Regierung auf den Plan.
Laut Karoline Leavitt, der Pressesprecherin des Weißen Hauses, sei die geplante Zollkennzeichnung nicht weniger als ein „feindseliger und politischer Akt von Amazon“ (Quelle: The Verge). Das reichte offenbar aus, um Amazon zum Umdenken zu bewegen. Laut Unternehmenssprecher Tim Doyle sei die Kennzeichnung eigentlich nur eine Idee gewesen, die nie über das Diskussionsstadium hinausgekommen sei.
Anfang April hatte US-Präsident Trump neue Zölle auf Importe aus China verhängt, viele davon mit einem Aufschlag von bis zu 145 Prozent. Zwar wurde ein Teil der Zölle inzwischen für 90 Tage ausgesetzt, doch viele Produkte – vor allem Elektronik und Alltagsgüter – bleiben betroffen.
Amazon: Zollkosten bleiben für Kunden versteckt
Wer in den USA über Amazon Waren aus China bestellt, zahlt durch die neuen Zölle teilweise deutlich mehr – ohne dass klar wird, welcher Anteil auf Trumps Politik zurückzuführen ist. Anders sieht es bei der chinesischen Shopping-App Temu aus. US-Kunden sehen hier mittlerweile fein säuberlich aufgelistet, welche zusätzlichen Kosten durch US-Zölle anfallen (Quelle: CNBC).