Absichtserklärungen vor dem Spiegel
Die Geister, die ich rief – der Montag war tatsächlich dynamisch turbulent und durcheinanderig. Er beinhaltete nennenswert zu viel von allem, mit zu vielen Komplikationen an zu vielen Stellen. Dabei war alles auf deutlich zu wenige Stunden verteilt, denn auch dieser Tag wurde wieder nur in der üblichen Länge geliefert. Dass unsere Werktage die Woche... Der Beitrag Absichtserklärungen vor dem Spiegel erschien zuerst auf Buddenbohm & Söhne.

Die Geister, die ich rief – der Montag war tatsächlich dynamisch turbulent und durcheinanderig. Er beinhaltete nennenswert zu viel von allem, mit zu vielen Komplikationen an zu vielen Stellen. Dabei war alles auf deutlich zu wenige Stunden verteilt, denn auch dieser Tag wurde wieder nur in der üblichen Länge geliefert.
Dass unsere Werktage die Woche hindurch keine abnehmende Stundenzahl haben, bis runter zu einem betont knapp gehaltenen Freitag, um dann in ein Wochenende mit Überlänge zu münden, das haben wir auch beklagenswert schlecht eingerichtet, fällt einem da auf. Aber wie auch immer.
Dieses Treiben also lieber wieder etwas herunterfahren, Hans Dampf in weniger und in besser beleuchteten Gassen. Denn auf Dauer geht das so nicht und kann auch kaum zu sinnigen Ergebnissen führen. Da einmal etwas Druck herausnehmen – zumindest als Absichtserklärung vor dem Spiegel gemurmelt.
Dazu passt dann die geschätzte Emmylou Harris deutlich besser als der Herr Springsteen gestern. Wir können aber immerhin beim gleichen Song bleiben.
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Gehört: Eine Sendung aus der Reihe Essay und Diskurs mit dem Titel „Nische oder Exzellenz – Die Zukunft der Kulturpolitik.“ Es geht um die gerade überall diskutierten oder auch schon exekutierten Sparmaßnahmen an Kulturhaushalten. Da fiel ein schöner Satz zum Merken und auch zur Wiedervorlage, in dem gesagt wurde, dass in Deutschland mehr Menschen in Museen als in Stadien gehen.
Es bildet sich in den Schlagzeilen nicht immer ganz so ab, nicht wahr.
Einen weiteren Podcast wollte ich noch verlinken, den habe ich dann aber abgebrochen, weil mir bei Hören nach einigen Minuten auffiel, dass der eine sprechende Mensch alle Aussagen des anderen sprechenden Menschen (alle!) mit „Ja, spannend“ beantwortete. In wenigen Fällen leicht variiert durch „Ja, voll spannend.“
Und wenn mir so etwas auffällt, dann kann ich nicht mehr zuhören. Weil ich nur noch verbissen auf das nächste „spannend“ warte. Ein Wort, das mich ohnehin triggert, das ich nicht ausstehen kann. Weil alle alles spannend finden, und ich es aber nur spannend finde, ob wirklich alle verrückt geworden sind, weil sie alle alles spannend finden.
Dabei ist es nur normaler sprachlicher Wandel, dabei sind es nur die üblichen Aufwärmübungen für meinen weiteren Weg als Nörgelrenter und ist es also daher nicht ernst zu nehmen, ich weiß.
Aber siehe auch „awesome“ im beruflich-globalen Kontext der Calls und Meetings. Die inflationäre Verwendung des Wortes awesome ist gewissermaßen superspannend … pardon, ich muss mit diesem Thema dringend aufhören.
Contenance.
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