Ab Mai: US-Billigflieger Southwest streicht das kostenlose Aufgabegepäck

Southwest ist nicht nur die größte Billigfluggesellschaft weltweit, sondern auch eine der ältesten. Der Platzhirsch blieb sich aber bislang seinen Prinzipien treu und hatte somit kaum noch etwas mit Spirit, Ryanair, Easyjet und Co gemein. So sind Flüge mit Southwest oftmals nicht billig, sondern sogar etwas teurer als die Konkurrenz. Dafür darf jeder Passagier zwei Gepäckstücke á 22 kg kostenlos einchecken.

Nun hat Southwest Airlines angekündigt, das Geschäftsmodell grundlegend zu überarbeiten. Ab Mai wird das kostenlose Freigepäck in den günstigsten Tarifen gestrichen. Zudem wurde schon letztes Jahr die Abschaffung des Open Seating verkündet. Voraussichtlich ab 2026 werden Sitze vorab zugewiesen, bislang hat jeder beim Betreten des Flugzeuges freie Platzwahl.

Aufgabegepäck ab Mai kostenpflichtig

Die Änderung beim Freigepäck greift für alle Flüge, die ab 28. Mai 2025 gebucht werden. Wer also bis 27. Mai einen Flug bucht, profitiert noch von den gewohnten Inklusivleistungen. Die Leistung 2 bags fly free wird auch weiterhin prominent beworben:

Danach sind für den normalen Passagier sowohl das 1. als auch 2. Stück Freigepäck kostenpflichtig. Ausnahmen gibt es nur im teuren Business-Select-Tarif sowie für eigene Vielflieger und ausgewählte Kreditkarteninhaber.

Außerdem wurden folgende Änderungen bekannt gegeben:

• eine Kürzung der gesammelten Vielfliegerpunkte um bis zu 67% (vor wenigen Tagen umgesetzt)
• die (Wieder-)Einführung von Ablaufdaten für angesammelte Flight Credits. Künftig verfällt das Flugguthaben wieder nach einem Jahr

Fazit

Southwest hatte bisher zwei Markenzeichen: Die freie Sitzplatzwahl und das grundsätzlich kostenlose Aufgabegepäck. Diese werden nun innerhalb kurzer Zeit abgeschafft. Southwest beugt sich damit seinem neuen Investor (Elliott Investment Management). Der hatte kritisiert, dass sich Southwest weigern würde, das Geschäftsmodell weiterzuentwickeln

Nun aber genau die zwei Aspekte abzuschaffen, die die Airline ausgemacht haben, ist aus meiner Sicht sehr kurzfristig gedacht. Es erinnert an den Versuch der Lufthansa, selbst das letzte Stück Service zu streichen. Kurzfristig mögen ein paar Euro mehr winken, aber mittelfristig wandern die Kunden einfach zur (häufig günstigeren) Konkurrenz ab.

Der eine oder andere Amerikaner mag darüber hinwegsehen können, wenn die passende Kreditkarte zumindest einen Gratis-Koffer gewährt. Aber als Europäer gibt es nun keinerlei Grund mehr, Southwest gegenüber der Konkurrenz zu bevorzugen.

Quelle: Pressemitteilung von Southwest