Was Frauen ab 50 von der Liebe wollen: "Männer nur noch ambulant, nicht mehr stationär"

"Ich freue mich auf das, was kommt", sagen sie. Und das muss nicht zwangsläufig eine Beziehung sein. Eine Studie zeigt: Frauen ab 50 wissen, was sie von der Liebe erwarten – und was nicht.

Egal wie alt wir werden: Liebe können wir nicht steuern. Dafür aber unseren Umgang mit ihr. Und wie sich dieser verändert, das wollten Forscher:innen des rheingold Institut jetzt ganz genau wissen. Sie haben für die Witt-Studie "So liebt und lebt die Generation 50+ in Deutschland" mit 65 Menschen zwischen 50 und 70 Jahren gesprochen. Nicht zwischen Tür und Angel, sondern zwei Stunden. Beleuchtet wird die Liebe eines Lebensabschnitts, der oft im Dunkeln bleibt.

Während die Liebe uns ein Leben lang begleitet, zeichnen die Ergebnisse ein deutliches Bild: Beziehungen müssen es nicht sein, die uns glücklich machen. "Männer nur noch ambulant, nicht mehr stationär", verkündet eine Teilnehmerin, die für einige Singles unter den Probandinnen mitgesprochen haben dürfte, denn: 57 Prozent der befragten Single-Frauen 50+ wünschen sich keine Beziehung mehr.

"Jetzt Ich!" Frauen ab 50 achten mehr auf ihre Bedürfnisse denn je

Ein Grund dafür könnte sein, dass Liebe nicht auf romantische Beziehungen beschränkt ist. Vielmehr spielen Freundschaften eine große Rolle – und das ein Leben lang. Wenn die Rush-Hour des Lebens vorbei ist, eventuelle Kinder aus dem Haus und die Rente in Sicht ist, bleibt mehr Freiraum: Jeder Dritte trifft mindestens einmal pro Woche Freund:innen. Und das aus gutem Grund, denn 83 Prozent der Befragten gaben an, mit ihren Freund:innen über alles reden zu können. 

Wozu dann noch eine Beziehung? Vielmehr ist nun die Zeit, sich endlich um sich zu kümmern. Das rheingold Institut tauft die Generation der heute 50 bis 70-Jährigen als Generation "Jetzt Ich!". Sie achten mehr auf ihre Bedürfnisse als je zuvor, beschreiben sch als unverbindlicher, kompromissloser und emanzipierter.

Und leben und lieben gleichzeitig glücklicher, lebenslustiger und lebensbejahender. Wer noch nicht in der Generation angekommen ist, dürfte sich also auf die Altersspanne freuen.

Generell scheint sich mit der Lebenserfahrung eine Art Gelassenheit einzustellen, auch was das Alter angeht: "Ich fühle mich jung", sagen die 50- bis 70-Jährigen – und sie freuen sich auf "das, was kommt". Davon können sich andere Generationen ruhig eine Scheibe abschneiden.