"Rust": Western-Regisseur bedauert "verdammten Film"
"Rust" kommt in die Kinos - vier Jahre nach Drehstart und Alec Baldwins tödlicher Kugel am Set. Der Regisseur bedauert den Dreh zutiefst.

"Rust" kommt in die Kinos - vier Jahre nach Drehstart und Alec Baldwins tödlicher Kugel am Set. Der Regisseur bedauert den Dreh zutiefst.
Der Schock sitzt noch immer tief: "Rust"-Autor und -Regisseur Joel Souza (51) bedauert in einem Interview mit "The Guardian" zutiefst, den "verdammten Film" jemals erdacht und gedreht zu haben. Kurz nach dem Kinostart spricht er über die Wiederaufnahme des Drehs und sein Verhältnis zu Hauptdarsteller Alec Baldwin (67). Angesprochen auf dessen Familien-Reality-Show "The Baldwins", antwortet Souza mit einem Seitenhieb.
"Eine schlechte Entscheidung nach der anderen"
Am 21. Oktober 2021 passierte am Set von "Rust" das Undenkbare: Hauptdarsteller Alec Baldwin feuerte eine scharfe Patrone auf Kamerafrau Halyna Hutchins ab, die kurz danach ihren Verletzungen erlag. Kaum beachtet: Souza wurde von derselben Kugel an der Schulter getroffen, die Hutchins tötete. Es folgten die Unterbrechung des Drehs und ein langwieriger Prozess der Aufklärung der Umstände des tödlichen Vorfalls. Im März 2024 wurde Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt. Im Dezember 2024 stellte das Gericht eine Klage gegen Alec Baldwin wegen Verfahrensfehlern ein. Souza lässt heute noch kein gutes Haar an den Vorkommnissen rund um das Unglück am Set: "Es wurde eine schlechte Entscheidung nach der anderen getroffen." Er bedauert zutiefst: "Ich wünschte, ich hätte diesen verdammten Film niemals geschrieben."
"Die Crew und meine Familie haben mich durchgebracht"
Die Entscheidung, die Dreharbeiten zu Ende zu führen, habe er mit den Angehörigen der Getöteten getroffen: "Halyna Hutchins' Familie wollte, dass der Film fertiggestellt wird", so Souza. "Der Gedanke zurückzukehren hat mich zunächst abgestoßen. Aber ich konnte mich auch nicht mit damit anfreunden, dass jemand anderes es macht." Stark belastet habe er den Dreh zu Ende gebracht: "Ich war völlig fertig, als ich reinging und als ich rauskam", sagt Souza. "Die Crew und meine Familie haben mich durchgebracht. Gefühlsmäßig war ich völlig durcheinander." Dabei kann sich das Ergebnis filmisch durchaus sehen lassen. Der "Hollywood Reporter" bezeichnete den Film als einen "schnörkellosen Western, eine klassische Geschichte von Cowboys und Gesetzlosen."
"War beschäftigt, mir eine Bratpfanne ins Gesicht zu schlagen"
Sein heutiges Verhältnis zu Alec Baldwin beschreibt Souza in dem Interview so: "Wir sind keine Freunde, wir sind keine Feinde. Es gibt kein Verhältnis." Dann aber legt er nach: Er habe die am 23. Februar 2025 bei Max gestartete Familien-Reality-Show des Schauspielers "The Baldwins" nicht gesehen. Die Doku dreht sich um Alec Baldwin, seine Ehefrau Hilaria (41) und ihre sieben Kinder. Souza sarkastisch: "Ich glaube, ich war damit beschäftigt, mir an dem Abend, an dem die Serie ausgestrahlt wurde, mit einer Bratpfanne ins Gesicht zu schlagen." "Rust" feierte auf dem Filmfest im polnischen Torun am 20. November 2024 Weltpremiere. Seit 1. Mai ist der Film in den deutschen Kinos zu sehen.