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Polarisierung | Ein Riss, der durch Familien geht
Kann uns da die Sprache noch retten? Sie kann! Dmitrij Kapitelmans furioser Roman „Russische Spezialiäten“ beweist es Sibirien, minus 30 Grad. Zwischen den Schneemeeren die abgehärteten Bewohner dieses Landstrichs. Ein geradezu biblisches Bild – als würde sich tatsächlich ein Ozean für dieses geplagte und zugleich unverwüstliche Volk teilen, das schon beinah an die fliehenden Israeliten erinnert. Und doch hinkt der pathetische Vergleich: Im heutigen Russland würde dessen Führer „Moses (…) sicher trotzdem nach russischem Recht verhaftet werden – wegen Spaltung“. Mit dieser süffisanten Metapher, ausgehend von einem Wetterbericht auf Putins Propagandakanälen, den die propagandaanfällige Mutter des Erzählers auf ihrem warmen Sofa in Leipzig sieht, beginnt Dmitrij Kapitelmans Roman Russische Spezialitäten.Wie Muttermilch Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des Freitag.
Sibirien, minus 30 Grad. Zwischen den Schneemeeren die abgehärteten Bewohner dieses Landstrichs. Ein geradezu biblisches Bild – als würde sich tatsächlich ein Ozean für dieses geplagte und zugleich unverwüstliche Volk teilen, das schon beinah an die fliehenden Israeliten erinnert. Und doch hinkt der pathetische Vergleich: Im heutigen Russland würde dessen Führer „Moses (…) sicher trotzdem nach russischem Recht verhaftet werden – wegen Spaltung“. Mit dieser süffisanten Metapher, ausgehend von einem Wetterbericht auf Putins Propagandakanälen, den die propagandaanfällige Mutter des Erzählers auf ihrem warmen Sofa in Leipzig sieht, beginnt Dmitrij Kapitelmans Roman Russische Spezialitäten.
Wie Muttermilch
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