Perplexity launcht Voice Assistant für iOS – und etabliert sich als ernstzunehmende Alternative zu Siri

Der neue Voice Assistant von Perplexity für iOS übernimmt Reservierungen, erstellt Termine, öffnet Apps und reagiert kontextsensibel – ganz ohne Apple-Restriktionen. Smarter als Siri und sogar kompatibel mit älteren iPhones wie dem 13 mini.

Apr 24, 2025 - 12:10
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Perplexity launcht Voice Assistant für iOS – und etabliert sich als ernstzunehmende Alternative zu Siri

Während Apple-Nutzer:innen noch auf die vollumfängliche Einführung von Apple Intelligence warten, hat ein anderes Unternehmen Fakten geschaffen: Perplexity, bislang vor allem für eine KI-gestützte Answering Machine bekannt, erweitert den eigenen Funktionsumfang auf iOS und bringt einen Voice Assistant an den Start, der bereits heute praxisrelevante Aufgaben übernimmt – geräteübergreifend und auch auf älteren iPhones.

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Die neue Funktion ermöglicht sprachgesteuerte Prozesse wie das Versenden von Kalendereinladungen, das Verfassen von E-Mails oder die Buchung von Restauranttischen – direkt aus der Perplexity App heraus. Diese Entwicklung markiert einen weiteren Schritt in der zunehmenden Konvergenz von Sprachassistenz, KI-Integration und geräteunabhängiger Produktivität.


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Wie Perplexitys Voice Assistant auf iOS im Alltag unterstützt

Was bislang nach drei separaten Apps, mehreren Fingertipps und etwas Geduld klang, funktioniert bei Perplexity seit Kurzem in einem einzigen Sprachbefehl – zumindest fast. Wer etwa auf dem Weg ins Büro seiner Sprachassistenz auf dem iPhone den Auftrag gibt, einen Tisch beim Lieblingsitaliener zu reservieren, die Bestätigung als Kalendereintrag zu speichern und gleichzeitig eine Erinnerung zu setzen, erhält nun eine Antwort, die mehr kann als nur: „Ich habe das im Web gefunden.“

Mit dem Update der iOS App erweitert Perplexity die eigene KI-Plattform um einen integrierten Voice Assistant und erschließt damit eine neue Ebene nutzer:innenzentrierter Interaktion. Dabei greift die Anwendung nahtlos auf Drittanbieter:innen-Apps wie OpenTable oder Uber zu. Zwar müssen Nutzer:innen den letzten Schritt – etwa die finale Bestätigung der Buchung – noch selbst ausführen, doch der KI-Assistant übernimmt die Vorarbeit effizient und weitgehend autonom. The Verge berichtet, dass der Einstieg in die Nutzung niedrigschwellig gestaltet ist: Nach einer einmaligen Abfrage der notwendigen App-Berechtigungen können Nutzer:innen direkt mit der Sprachsteuerung starten. Dabei zeigt sich der Assistant auch dann flexibel, wenn bestimmte Zugriffserlaubnisse nicht erteilt werden – etwa bei der Verwendung von Kontakten zum Senden einer Nachricht. Statt zu blockieren, schlägt Perplexity in solchen Fällen pragmatische Alternativen vor, wie das manuelle Diktieren der Telefonnummer.

Perplexitys Funktionslücken auf iOS – aber mit Geräteunabhängigkeit

Im Vergleich zur Android-Version – die bereits seit Januar 2025 verfügbar ist – fehlen in der iOS-Variante jedoch noch einige Funktionen. Besonders auffällig: Auf iPhones kann Perplexity derzeit nicht auf die Kamera zugreifen, um visuelle Informationen kontextuell auszuwerten – ein Feature, das konkurrierende KI-Assistentants wie ChatGPT oder Grok inzwischen beherrschen. Weitere Einschränkungen betreffen systemnahe Funktionen: Das Stellen von iPhone-Weckern ist beispielsweise nach wie vor Siri vorbehalten. Siris erweiterte Funktionen in Verbindung mit Apple Intelligence werden jedoch voraussichtlich erst im Laufe des Jahres verfügbar sein.

Trotz dieser Limitierungen überzeugt Perplexitys Ansatz durch ein entscheidendes Merkmal: Der Assistant funktioniert unabhängig von der Gerätegeneration. Anders als Apples geplantes Apple Intelligence Upgrade, das nur auf neuen Modellen mit M-Chip verfügbar sein wird, läuft Perplexity auch auf älteren iPhones wie dem iPhone 13 mini zuverlässig.

Geräteunabhängigkeit als Wettbewerbsvorteil

Diese Geräteunabhängigkeit ist mehr als ein technisches Detail – sie wird zunehmend zum strategischen Differenzierungsmerkmal. Auch Chris Messina, Entwickler und Tech-Vordenker, verweist auf Threads auf Perplexitys Vorreiter:inrolle im Kontext iPhone-Integration.

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Ein User schreibt unter Messinas Post, dass die Assistenz einfach eine Fahrt mit Uber zum richtigen Ort vorbereiten könne – und damit „already miles ahead of Siri in my book“ sei. Perplexity demonstriert mit dieser Unabhängigkriz, dass leistungsfähige KI-Assistenz nicht an proprietäre Systemgrenzen oder bestimmte Hardware-Generationen gebunden sein muss. Stattdessen basiert der Ansatz auf webbasierten Zugriffen und App-Verknüpfungen, die sich flexibel in bestehende Nutzungsszenarien einfügen lassen – eine Strategie, die insbesondere in heterogenen Geräteumgebungen überzeugt. Wie Perplexity die eigenen Voice-Funktionalitäten langfristig mit einer universell einsetzbaren KI-Suchtechnologie verbindet, analysieren wir detailliert in unserem Beitrag.


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© Perplexity via Canva


Perplexity positioniert sich frühzeitig als KI-Produktivitätswerkzeug

Mit der Integration seines Voice Assistants in die iOS beweist Perplexity, dass KI-gesteuerte Sprachassistenz bereits heute einen produktiven Beitrag zur digitalen Alltagsorganisation leisten kann – und zwar unabhängig von Systemrestriktionen oder Hardware-Barrieren.

Das Unternehmen setzt damit nicht nur einen Kontrapunkt zu den Ankündigungen der großen Plattformanbieter:innen, sondern liefert ein funktionales, zugängliches und zukunftsfähiges Produkt. Für Marketer, Entwickler:innen und Digitalstrateg:innen ergibt sich daraus eine zentrale Erkenntnis: Die Entwicklung von KI-gestützten Nutzer:inneninteraktionen verlagert sich zunehmend aus der Konzeptphase in den operativen Alltag – mit Auswirkungen auf Technologieentscheidungen, App-Ökosysteme und digitale Geschäftsmodelle gleichermaßen.