Noch längere Wartezeiten auf Briefe? Deutsche Post setzt den Rotstift an

Die Deutsche Post baut 8.000 Stellen im Brief- und Paketgeschäft ab. Das betrifft in erster Linie die Zusteller, aber auch Kunden können sich fragen, was es für ihre Sendungen bedeutet. Denn die Laufzeiten für Briefe kann die Deutsche Post inzwischen deutlich hochschrauben.

Mär 6, 2025 - 18:25
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Noch längere Wartezeiten auf Briefe? Deutsche Post setzt den Rotstift an

Die Deutsche Post baut 8.000 Stellen im Brief- und Paketgeschäft ab. Das betrifft in erster Linie die Zusteller, aber auch Kunden können sich fragen, was es für ihre Sendungen bedeutet. Denn die Laufzeiten für Briefe kann die Deutsche Post inzwischen deutlich hochschrauben.

Deutsche Post entlässt 8.000 Mitarbeiter

Die Deutsche Post will bis Ende des Jahres 8.000 Stellen abbauen, das entspricht rund 4 Prozent der Belegschaft im Brief- und Paketgeschäft in Deutschland. Der Konzern begründet den Schritt mit steigenden Kosten und der Notwendigkeit, effizienter zu werden. Weltweit beschäftigt der DHL-Konzern rund 600.000 Mitarbeiter, in Deutschland waren es zuletzt rund 187.000.

Zwar konnte das Unternehmen seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 3 Prozent auf 84,2 Milliarden Euro steigern, das operative Ergebnis sank jedoch um 7,2 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro (Quelle: DHL). Vor allem das deutsche Brief- und Paketgeschäft gilt als Sorgenkind: Während die Paketmengen steigen, geht das Volumen der Briefsendungen weiter zurück. Gleichzeitig steigen die Personal- und Betriebskosten – was Druck aufbaut, eben diese Kosten zu senken.

Kurz vor dem nun angekündigten Stellenabbau trat Anfang 2025 eine Reform des Postgesetzes in Kraft, die erhebliche Auswirkungen auf den Briefverkehr hat. Briefe müssen nicht mehr in jedem Fall innerhalb von zwei Werktagen zugestellt werden. Das Porto für einen Standardbrief steigt um 10 Cent auf 95 Cent. Diese Änderungen entlasten die Post, weil sie mehr Zeit für die Zustellung hat. Die Kunden müssen sich allerdings auf längere Wartezeiten einstellen.

Ob sich diese Situation mit längeren Wartezeiten mit weniger Zustellpersonal noch verschärft, muss sich zeigen. Die Möglichkeit besteht zwar, allerdings dürften sich 8.000 Stellen weniger im bundesweiten Vergleich eher nicht bemerkbar machen – was die betroffenen Angestellten hingegen kaum beschwichtigen dürfte.

Deutsche Post: Kahlschlag nach Tarifabschluss

Zumal der Stellenabbau nur wenige Tage nach dem neuen Tarifabschluss mit Verdi bekannt wurde. Die rund 170.000 Tarifbeschäftigten der Post erhalten in den kommenden zwei Jahren Lohnerhöhungen von insgesamt 5 Prozent sowie zusätzlichen Urlaub (Quelle: FAZ). Vor diesem Hintergrund machen sich die Einsparungen nicht gut.

Die Deutsche Post steht vor einem schwierigen Spagat: Auf der einen Seite höhere Löhne und regulatorische Vorgaben, auf der anderen Seite ein rückläufiges Briefgeschäft. Es bleibt abzuwarten, ob der Sparkurs den gewünschten Erfolg bringt oder langfristig zu Serviceeinschränkungen führt.

Welcher Paketdienst ist der Beste? Die Antwort seht ihr im Video:LinkPaketdienste im Vergleich - DHL, DPD, Hermes und UPS