Neue Vollkostenrechnung: ADAC vergleicht Gesamtkosten von Verbrennern und Elektroautos
Der ADAC hat die Gesamtkosten verschiedener Fahrzeugtypen – Elektroautos, Plug-in-Hybride sowie Benzin- und Dieselfahrzeuge – miteinander verglichen. Dabei wurden nicht nur der Kaufpreis, sondern auch laufende Kosten wie Wertverlust, Kraftstoff- […]


Der ADAC hat die Gesamtkosten verschiedener Fahrzeugtypen – Elektroautos, Plug-in-Hybride sowie Benzin- und Dieselfahrzeuge – miteinander verglichen.
Dabei wurden nicht nur der Kaufpreis, sondern auch laufende Kosten wie Wertverlust, Kraftstoff- oder Stromkosten berücksichtigt. Es handelt sich demnach um eine Vollkostenrechnung.
Die Analyse zeigt, dass Elektroautos im Kostenvergleich derzeit häufig schlechter abschneiden als vergleichbare Verbrenner. Dies liegt vor allem am höheren Wertverlust aufgrund der höheren Anschaffungskosten. Auch die gestiegenen Preise an öffentlichen Ladestationen sowie die derzeit relativ niedrigen Kraftstoffpreise tragen dazu bei, dass Verbrenner im Unterhalt günstiger sind.
In einzelnen Fahrzeugklassen, insbesondere ab der unteren Mittelklasse, können Elektrofahrzeuge jedoch auch wirtschaftlich mithalten oder sogar günstiger sein – vorausgesetzt, ihre Anschaffungskosten liegen auf ähnlichem Niveau wie bei Verbrennern.
Im Segment der Klein- und Kleinstwagen fehlt es derzeit jedoch an preislich konkurrenzfähigen E-Modellen. Dies erschwert eine breitere Marktdurchdringung der Elektromobilität.
Strompreise als wesentlicher Kostenfaktor
Die Stromkosten haben einen erheblichen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit von Elektroautos. Der ADAC hat vier Ladeszenarien untersucht – von der Nutzung einer eigenen Photovoltaikanlage bis zum ausschließlichen Laden an öffentlichen Ladesäulen. Das Ergebnis zeigt wenig überraschend: Je höher der Strompreis, desto schlechter schneiden Elektroautos ab.
Nur bei günstigen Stromquellen wie der heimischen Photovoltaikanlage können sich Elektrofahrzeuge im Kostenvergleich behaupten. An teuren öffentlichen Ladestationen sind sie dagegen kaum konkurrenzfähig. Insgesamt schneiden nur 16 Prozent der E-Modelle in einem realistischen Nutzungsszenario günstiger ab als Verbrenner, bei sehr günstigen Stromkosten steigt der Anteil auf 36 Prozent.
Plug-in-Hybride stellen eine Sonderform dar, deren Wirtschaftlichkeit stark vom individuellen Fahrverhalten abhängt. Nur durch regelmäßiges elektrisches Fahren und einen konsequent sparsamen Umgang mit Strom lassen sich Kostenvorteile erzielen. Ohne diszipliniertes Nachladen verkehren sich die erwarteten Einsparungen schnell ins Gegenteil.
Der ADAC sieht politischen und wirtschaftlichen Handlungsbedarf, um die Elektromobilität attraktiver zu machen. Gefordert werden insbesondere mehr bezahlbare Elektrofahrzeuge sowie transparente und faire Ladepreise. Nur dann können Elektroautos in allen Fahrzeugklassen eine echte Alternative zu Verbrennungsmotoren werden.
Detaillierte Informationen zu den Autokosten-Vergleichen findet man auf adac.de. Dort sind auch die kompletten Kostenaufstellungen als PDF verlinkt, und zwar für verschiedene Strompreise. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) bietet zudem einen überarbeiteten Online-Kostenrechner an, mit dem auf Basis der ADAC-Daten Verkehrsmittel abseits von Autos in einen Vergleich einbezogen werden können.
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