Inflation Deutschland aktuell – Preis-Entwicklung im Februar 2025 vor Zins-Entscheid
Wiesbaden – Die Teuerung in Deutschland ist gesunken – wobei Umfragen zeigen, dass Bürger das anders empfinden. Im Februar stagniert die Jahresrate der Inflation bei moderaten 2,3 Prozent, wie heute das Statistische Bundesamt meldet – so wie von Ökonomen im Schnitt prognostiziert. Bewegt hat sich aber die monatelang sehr zähe Kerninflation ohne Energie und Lebensmittel. […] Der Beitrag Inflation Deutschland aktuell – Preis-Entwicklung im Februar 2025 vor Zins-Entscheid erschien zuerst auf ftd.de.


Preise für Lebensmittel sind in den letzten 2 Jahren deutlich gestiegen (Foto: freepik)
Wiesbaden – Die Teuerung in Deutschland ist gesunken – wobei Umfragen zeigen, dass Bürger das anders empfinden. Im Februar stagniert die Jahresrate der Inflation bei moderaten 2,3 Prozent, wie heute das Statistische Bundesamt meldet – so wie von Ökonomen im Schnitt prognostiziert.
Bewegt hat sich aber die monatelang sehr zähe Kerninflation ohne Energie und Lebensmittel. Sie ist um 0,3 auf 2,6 Prozent zurückgegangen ist. Der Dienstleistungssektor war im Februar, wie schon in den Vormonaten, der stärkste Inflationstreiber mit 3,8 Prozent im Jahresvergleich. Die Kosten für Energie gingen hingegen zurück (minus 1,8 Prozent), Nahrungsmittel stiegen um 2,4 Prozent an.
In der Eurozone legte die Inflation im Januar leicht zu, um 0,1 auf 2,5 Prozent, am Montag kommen die Februarzahlen. Der harmonisierte Verbraucherpreisindex des Euroraums liegt für Deutschland bei 2,8 Prozent. Dänemark meldete im Januar mit 1,4 Prozent die niedrigste Rate, Ungarn mit 5,7 Prozent die höchste.
Inflation im B2B-Geschäft – Inflationserwartung der Unternehmen
Moderat entwickelten sich in Deutschland zuletzt die Preise auf Unternehmensebene, die als vorlaufende Signale für die Verbraucherinflation gelten. So stiegen die Erzeugerpreise im Januar um 0,5 und die Großhandelspreise um 0,9 Prozent. Die Importpreise (Dezember) legten um 2 Prozent zu.
Allerdings: Viele deutsche Unternehmen rechnen weiterhin mit Preisanstiegen, per Saldo 19,4 Prozent. Laut der Umfrage des Münchner ifo Instituts wollten im Februar mehr produzierende Betriebe als im Vormonat ihre Preise erhöhen, während bei den Dienstleistern weniger Unternehmen diese Absicht hatten.
Starkes Plus bei Reallöhnen 2024 – ärmere Haushalte im Vorteil
Positiv ist: 2024 hat sich die Inflation normalisiert, mit 2,2 Prozent Teuerung im Gesamtjahr. Andererseits stiegen die Löhne im Schnitt um 5,4 Prozent, was unter dem Strich einen kräftigen Anstieg der Reallöhne bedeutet: 3,1 Prozent bedeuten das stärkste real Einkommensplus seit 2008.
Zudem hat sich die Teuerung gerade für ärmere Haushalte entspannt. Der Warenkorb für Paare mit Kindern und Alleinlebende mit kleinem Einkommen verteuerte sich laut einer IMK-Analyse im Januar nur um 1,7 Prozent. Ein Grund: Die hohe Dienstleistungsinflation belastet eher höhere Einkommen.
Verbraucherlaune weiter mau – Notenbanker Nagel zur Inflation
Trotzdem bleiben die Verbraucher verunsichert: Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung gingen im Februar zurück, die Sparneigung stieg hingegen, wie das aktuelle GfK Konsumklima zeigt. Die unsichere politische und wirtschaftliche Lage sowie die Teuerung werden als Gründe genannt.
„Ermutigend“ nannte Bundesbankpräsident Joachim Nagel diese Woche die Preisaussichten für den Euroraum. Der deutsche Währungshüter hält das Erreichen des 2-Prozent-Ziels für wahrscheinlich. „Das würde es uns im EZB-Rat ermöglichen, die Leitzinsen weiter zu senken“, unterstrich Nagel.
Inflationsaussichten der KfW 2025 – Prognose EZB-Zinsentscheid
Aufwärtsrisken sieht Nagel dennoch – die hohe Kernrate ohne Energie und Lebensmittel sowie die starke Dienstleistungsinflation. Wegen ihr haben die Forscher der KfW-Bank ihre Inflationsprognose für 2025 nun auf 2,4 Prozent hochgesetzt. Das BIP geht demnach 2025 um 0,2 Prozent zurück.
Angesichts der Inflationsaussichten und der schwachen Euro-Konjunktur gilt es als recht sicher, dass die EZB-Entscheider in der kommenden Woche abermals die Leitzinsen um 0,25 Prozent senken werden. Momentan beträgt der für Sparer und Kredite maßgebliche Einlagenzinssatz 2,75 Prozent.
Aktualisiert nach Bekanntgabe der Inflationszahlen am 28. Februar 2025 um 14.15 Uhr (MEZ).
Der Beitrag Inflation Deutschland aktuell – Preis-Entwicklung im Februar 2025 vor Zins-Entscheid erschien zuerst auf ftd.de.