Hohes Plus bei Solarenergie kann Einbußen bei Windkraft nur bedingt abfedern
Trotz positiver Entwicklung im Solarbereich sind Erneuerbare leicht im Minus. Der Bedarf an flexiblen Stromquellen und Speichern wächst daher weiter. Der Beitrag Hohes Plus bei Solarenergie kann Einbußen bei Windkraft nur bedingt abfedern erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

In den ersten drei Monaten des Jahres 2025 stammte beinahe die Hälfte des in Deutschland verbrauchten Stroms aus regenerativen Quellen. Trotz dieses hohen Anteils verzeichneten die erneuerbaren Energien im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Rückgang bei der Stromproduktion. Hauptgrund dafür war das Wetter – insbesondere der windarme Februar und März.
Insgesamt produzierten Wind-, Solar-, Wasser- und Biomasseanlagen 63,5 Milliarden Kilowattstunden Strom. Das waren rund 16 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Während die Sonne stärker schien und damit für mehr Solarstrom sorgte, blieb der Wind vielerorts aus. Das wirkte sich besonders auf die Windkraft aus, die normalerweise einen großen Anteil am Ökostrom liefert.
Die Erzeugung durch Windenergieanlagen an Land sank auf 26,5 Milliarden Kilowattstunden – ein Minus von etwa 22 Prozent. Auf See fiel der Rückgang mit 31 Prozent noch stärker aus. Zusammen lieferten Windräder 33,3 Milliarden Kilowattstunden und damit rund ein Viertel des Stromverbrauchs. Wäre der Wind kräftiger gewesen, hätte der Ausbau von über 870 neuen Anlagen mit zusammen 4,3 Gigawatt Leistung für eine deutliche Steigerung sorgen können.
Auch die Wasserkraft musste Einbußen hinnehmen. Wegen geringer Niederschläge in den Monaten Februar und März kam sie nur auf 4,2 Milliarden Kilowattstunden. Das entspricht dem Wert von Anfang 2023, liegt aber etwa 26 Prozent unter dem Vorjahreswert, der durch außergewöhnlich hohe Regenmengen begünstigt war.
Solarenergie verzeichnet starken Zuwachs im ersten Quartal
Dagegen legte die Solarenergie deutlich zu. Der Zuwachs bei den installierten Anlagen sowie ein sonniger März trugen dazu bei, dass Photovoltaikanlagen 13,3 Milliarden Kilowattstunden lieferten – ein Plus von rund 32 Prozent. Damit deckte die Sonnenenergie etwa zehn Prozent des deutschen Stromverbrauchs in diesem Zeitraum.
Trotz dieser positiven Entwicklung im Solarbereich reichte der zusätzliche Strom nicht aus, um die Rückgänge bei Wind und Wasser vollständig auszugleichen. Der Bedarf an flexiblen Stromquellen und Speichern wächst daher weiter. Neue gesetzliche Regelungen sollen dafür sorgen, dass kurzfristige Stromüberschüsse aus Solarenergie besser integriert und gesteuert werden können.
Stimmen aus der Branche betonen die zentrale Rolle, die Wind- und Solarstrom heute bereits spielen. Um auch bei schwankenden Wetterbedingungen verlässlich Strom liefern zu können, braucht es neben dem Ausbau der Erzeugung auch Investitionen in Infrastruktur. Dazu zählen Speicher, steuerbare Kraftwerke sowie ein Strommarkt, der flexibles Verhalten belohnt.
Ein wichtiges Element soll dabei auch grüner Wasserstoff sein. Er kann überschüssigen Strom speichern, in Zeiten niedriger Erzeugung aushelfen und langfristig als klimaneutraler Energieträger dienen – etwa in Industrie und Verkehr. Fachleute sehen in ihm ein verbindendes Glied zwischen Energieerzeugung, Speicherung und Nutzung.
Im ersten Quartal 2025 wurden insgesamt 132,4 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt – etwas weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Stromverbrauch lag nahezu unverändert bei 135,3 Milliarden Kilowattstunden. Aus erneuerbaren Quellen stammten 63,5 Milliarden Kilowattstunden. Darunter entfielen 26,5 auf Wind an Land, 6,8 auf Wind auf See, 13,3 auf Photovoltaik, 11,1 auf Biomasse und 4,2 auf Wasserkraft. Konventionelle Energieträger wie Gas oder Kohle lieferten 68,9 Milliarden Kilowattstunden – ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
Je nach Berechnungsart ergibt sich ein leicht unterschiedlicher Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtstrom. Bezogen auf den Verbrauch lag der Anteil bei 46,9 Prozent. Wird stattdessen die erzeugte Strommenge als Basis genommen, ergibt sich ein Wert von 47,9 Prozent. Beide Kennzahlen geben Orientierung – und zeigen: Der Weg zur Energiewende bleibt wetterabhängig, aber planbar.
Quelle: BDEW – Pressemitteilung per Mail
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