Hallenbad marode: Erste Kinder lernen in mobilen Schwimmcontainern schwimmen
Die Städte haben leere Kassen, das schlägt sich auch auf die Schwimmbäder nieder. Viele unserer Hallenbäder sind marode, sie brauchen eine Sanierung, die sich dann gefühlt ewig hinzieht. Wo sollen die Kinder inzwischen schwimmen lernen? Die Stadt Göttingen will sich zu diesem Zweck nun einen mobilen Schwimmcontainer anschaffen. Ein dauerhafter Ersatz für echte Hallenbäder sollen …

Die Städte haben leere Kassen, das schlägt sich auch auf die Schwimmbäder nieder. Viele unserer Hallenbäder sind marode, sie brauchen eine Sanierung, die sich dann gefühlt ewig hinzieht. Wo sollen die Kinder inzwischen schwimmen lernen? Die Stadt Göttingen will sich zu diesem Zweck nun einen mobilen Schwimmcontainer anschaffen. Ein dauerhafter Ersatz für echte Hallenbäder sollen die Mini-Bäder aber nicht sein.
700.000 Euro Anschaffung plus 30.000 Euro laufende Kosten
700.000 Euro kostet der Schwimmcontainer einmalig, danach werden etwa 30.000 Euro pro Jahr für die Betriebskosten fällig. Im Göttinger Haushalt sind die laufenden Kosten für 10 Jahre eingeplant, auch wenn der Container bald schon weiterwandern soll, nach Hann. Münden. Denn dort steht die Sanierung des Lehrschwimmbeckens in der Drei-Flüsse-Realschule an, was ohne Container den Ausfall von Schwimmstunden zur Folge hätte.
In Göttingen sollen sich erst einmal DLRG und Kreissportbund um den Betrieb des ungewöhnlichen Schwimmbades kümmern. Beide Vereine haben sich bereiterklärt, zusätzlich Spenden und Fördergelder einzuwerben, um die Finanzierung zu sichern. Das »neue Schwimmbecken« soll drei Meter breit, 13 Meter lang und 1,30 Meter tief sein, mit Umkleidekabinen und festem Dach. Ab 2026 wird der Container, wenn alles nach Plan läuft, zuerst in der Ortschaft Adelebsen aufgestellt. Dann werden darin Schwimmunterricht durch mit DLRG sowie Wassergymnastik möglich sein.
Land Niedersachsen sieht Container nicht als sinnvoll an
Das Land NRW fördert schön seit längerem sogenannte Narwali-Schwimmcontainer mit drei Millionen Euro. Niedersachsen hingegen ist nicht bereit, einen finanziellen Beitrag für die Mini-Schwimmbecken zu leisten. Im Land gäbe es bereits fünf anmietbare mobile Pools, so ein Sprecher des Ministeriums für Inneres und Sport. Doch viel Positives kann er darüber nicht berichten: Die Wassergewöhnung funktioniere zwar darin, doch seien die Container »nicht dazu geeignet sind, die Schwimmfähigkeit nachhaltig zu verbessern«. Auch an den Kosten übt der Sprecher Kritik: Die Anschaffung, der Transport und die Folgekosten seien zu hoch. Die Landesregierung wolle ihr Geld lieber in die Sanierung der Bäder stecken. Also doch kein Trend der Zukunft? Na, hoffentlich!
Quelle: ndr.de