Experte für Mittelalter erklärt, wie realistisch die Waffen und Rüstungen in Herr der Ringe sind
In einem neuen Video erklärt ein Experte für das Mittelalter, wie realistisch einige Rüstungen und Waffen in Herr der Ringe sind. Der Beitrag Experte für Mittelalter erklärt, wie realistisch die Waffen und Rüstungen in Herr der Ringe sind erschien zuerst auf Mein-MMO.de.


Wenige Werke werden so geliebt wie Herr der Ringe. Das liegt auch an den Filmen, die die Fantasy-Welt immersiv und lebhaft präsentiert haben. Einen großen Fokus haben die Kämpfe der Helden gegen das Böse. Doch wie realistisch sind die Waffen und Rüstungen diverser Figuren?
Wer bewertet den Realismus? Der YouTube-Kanal Insider veröffentlicht regelmäßig Videos, in denen Experten verschiedener Themenfelder Filme basierend auf dem Realismus bewerten. Darunter war beispielsweise auch die Action-Reihe zu John Wick.
In einem neuen Video bewerten gleich mehrere Experten zum Thema Mittelalter die Filme zu Herr der Ringe. Einen besonderen Fokus gibt es dabei auf den Waffen und Rüstungen.
Sauron wird stark gelobt
Was sagt der Experte zu den Waffen in Der Herr der Ringe? In dem Video analysiert Toby Capwell die Waffen in Herr der Ringe. Er ist ein Kurator für Waffen und Rüstungen für das Kunstmuseum Wallace Collection
in London.
Zuerst bewertet er die erste Sequenz aus den Filmen, in der man die Schlacht gegen Sauron sieht. Die Rüstung von Sauron bewertet er gut, weil sie wie echtes Metall aussieht. So spricht er auch über die Verzierungen, die mit Säure reingeätzt sein müssten. Capwell sagt, dass es schwierig sei, eine Metallrüstung im Film mit anderen Stoffen darzustellen, weil Metall sich anders verhält.
Bei den Rüstungen der Elben würde man sehen, dass sie nicht gänzlich aus Metall sind.
Er erklärt, dass sich die Macher der Filme bei Sauron am meisten am Stile deutscher Rüstungen aus dem 15. Jahrhundert inspirieren ließen. Der Streitkolben von Sauron ist auch eine modifizierte Variante einer echten Waffe. Seine Waffe sei aber größer im Vergleich zu seiner Größe, als es in der Geschichte vorgekommen ist. Echte Streitkolben aus dem 15. Jahrhundert seien deutlich kleiner.
Er erklärt aber, dass die Darstellung im Film zum Charakter passt und seine Bedrohlichkeit hervorhebt. Der Rüstung und Waffe von Sauron gibt er eine 10 von 10.
Der Kontext ist für die Bewertung wichtig
Als Nächstes schaut sich Capwell den Hexenkönig von Angmar an, der mit einem großen Flegel kämpft. Er mag die Ästhetik des Hexenkönigs. Er erklärt, dass der Flegel ursprünglich mal ein Werkzeug für Bauern war, um Weizen zu dreschen. Es ist eine Waffe, die eher von Bauern und Soldaten eines niedrigen Ranges benutzt wurde. Ritter hätten sie eigentlich nicht benutzt.
Laut Capwell wird diese Waffe in Werken über das Mittelalter aber ganz gerne benutzt, weil sie irgendwie unheimlich sind und eine inhärente mechanische Faszination haben
.
Der Flegel vom Hexenkönig sei größer und die Kette länger als es jemals im Mittelalter gewesen wäre, aber für ihn funktioniere die Darstellung im Kontext des Films. Er findet, es gäbe keine bessere Waffe, die den visuellen und Story-technischen Einfluss hätte, wie dieser Flegel. Er vergibt erneut eine 10 von 10.

Die Helme der Guten sind nicht vollends überzeugend
Im Verlauf des Videos analysiert er auch die Rüstungen anderer Fraktionen. Zum einen schaut er sich den Helm der Rohirrim aus Rohan an. Laut ihm sind die Rohirrim an Angelsachsen angelehnt. Die kämpften in der Historie aber wohl nie auf den Pferden, wie es die Rohirrim in den Filmen tun.
Der Helm von Éomer, gespielt von Karl Urban, sei laut dem Experten zu hoch auf seinem Kopf. Die obere Kante sollte direkt auf den Augenbrauen sein, um die Vorderseite des Schädels zu schützen.
Zu den Verzierungen am Helm von Gimli sagt er grundsätzlich, dass Rüstungen auch in der echten Historie ausgeschmückter waren, als man denkt. Die Zwergenhelme sollen seiner Vermutung einen architektonischen Look haben, der ihre Berufung als Schmiede hervorhebt.
Er findet aber, dass Gimlis Helm zu sehr nach Polyurethanen (Kunststoffe oder Kunstharze) aussieht. Es fehle ihm an der Festigkeit und dem Gewicht, das Metallrüstungen haben. Trotz der Kritik gibt er beiden Rüstungen immer noch eine 8 von 10.


Im weiteren Verlauf des Videos werden noch Experten zu Kriegstaktiken und zu Schmiedetechniken gezeigt. Das repräsentiert wohl ganz gut, wie viel Liebe zum Detail und wie viele Ideen in Herr der Ringe stecken. Auch andere Fantasy-Werke wurden schon von Experten analysiert: Experte für Schwertkampf erklärt, wie gut Henry Cavill als Witcher eigentlich kämpft
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