Epic-CEO Tim Sweeney: Apple und Google handeln nicht gesetzestreu

Epic-Chef Tim Sweeney ist bekannt dafür, regelmäßig gegen Apple auszuteilen – oft weit über die Grenze des diplomatischen Tons hinaus. Was er kürzlich bei dem Y Combinator Event sagte, legt die Messlatte noch ein Stück höher. So bezeichnete Sweeney Apple als „Gangsterunternehmen“, dem „Kriminalität etwas bringt“. Das ist keine kleine Nebenbemerkung, sondern ein direkter Frontalangriff […]

Apr 4, 2025 - 07:30
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Epic-CEO Tim Sweeney: Apple und Google handeln nicht gesetzestreu

Epic-Chef Tim Sweeney ist bekannt dafür, regelmäßig gegen Apple auszuteilen – oft weit über die Grenze des diplomatischen Tons hinaus. Was er kürzlich bei dem Y Combinator Event sagte, legt die Messlatte noch ein Stück höher. So bezeichnete Sweeney Apple als „Gangsterunternehmen“, dem „Kriminalität etwas bringt“. Das ist keine kleine Nebenbemerkung, sondern ein direkter Frontalangriff auf einen der mächtigsten Tech-Konzerne der Welt.

Sweeney verurteilt Apple und Google

Sweeney stellte klar, dass Apple und Google aus seiner Sicht nicht mehr gesetzestreu handeln. Vielmehr würden sie genau ausloten, womit sie noch durchkommen, ohne ernsthafte Konsequenzen befürchten zu müssen. Besonders Apple bekommt sein Fett weg – vor allem wegen der strikten Regeln im App Store. Das betrifft vor allem externe Zahlungssysteme und alternative Vertriebsplattformen, die das Unternehmen weiterhin blockiert, so der Epic-Chef.

„Die traurige Wahrheit ist, dass Apple und Google keine ehrlichen, gesetzestreuen Unternehmen mehr sind“, sagte Sweeney. „Sie werden in vielerlei Hinsicht wie Gangsterunternehmen geführt, die alles tun, womit sie glauben, davonkommen zu können. Wenn sie glauben, dass die Geldstrafe günstiger ist als die entgangenen Einnahmen aus einer illegalen Praxis, setzen sie die illegalen Praktiken fort und zahlen die Geldstrafe“ […]

„Verbrechen zahlt sich für große Technologieunternehmen aus. Natürlich sollten wir nicht erwarten, dass sich das ändert, solange die Durchsetzung nicht viel, viel energischer wird“, erklärte er gegenüber dem Publikum.

Abschreckung per „Scare Screens“

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die sogenannten „Scare Screens“. Das sind Warnhinweise, die Apple auf iPhones anzeigt, wenn Nutzer versuchen, Apps über alternative Plattformen zu installieren. Laut einer aktuellen Beschwerde vor Gericht schrecken diese Meldungen 50 bis 60 Prozent der Nutzer in Europa ab. Die Botschaft, die Sweeney darin sieht: Apple hält Nutzer aktiv davon ab, sich frei zu entscheiden.

Hinzu kommt die „Core Technology Fee“ – eine neue Abgabe, die Apple von Entwicklern verlangt. Laut Sweeney ist das einer der Hauptgründe, warum noch kein anderes großes Studio den Schritt gewagt hat, eine eigene Plattform auf iOS zu starten. Die Hürden seien einfach zu hoch.

Sweeneys Appell an die Wettbewerbshüter

Sweeney geht es nach eigenen Aussagen bei seiner Kritik nicht nur um Fortnite oder Epic Games. Es geht um Marktmechanismen, um Machtverhältnisse und um die Frage, ob ein einzelnes Unternehmen diktieren darf, wie Software auf einem Smartphone installiert wird. Mit seinen Aussagen richtet er sich indirekt an Regulierungsbehörden weltweit. Sein Appell: Schaut genauer hin, und lasst euch nicht von scheinbaren Zugeständnissen täuschen.

(via TechCrunch)