Blick in den Himmel: Astrohighlights im April: Minimond und Sternschnuppenregen

Was sich hinter dem "Pink Moon" verbirgt und wie sich Sternschnuppen am besten beobachten lassen, verrät uns diesen Monat Mariana Wagner vom Planetarium Hamburg

Apr 2, 2025 - 15:12
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Blick in den Himmel: Astrohighlights im April: Minimond und Sternschnuppenregen

Was sich hinter dem "Pink Moon" verbirgt und wie sich Sternschnuppen am besten beobachten lassen, verrät uns diesen Monat Mariana Wagner vom Planetarium Hamburg

Einen "Pink Moon" können wir im April erleben. Doch wer am 13. April morgens zum Himmel schaut, sieht den Vollmond in seinem üblichen Silberglanz. Die farbenfrohe Namensgebung verdankt der Erdtrabant indigenen Völkern Nordamerikas, die sich dabei vor allem von der Pflanze Phlox inspirieren ließen, auch Flammenblume genannt. Wie der "Schneemond" im Februar, der Erdbeermond im "Juni" oder der "Nebelmond" im November wird der Begriff "Rosa Mond" seither umgangssprachlich verwendet.

Diese Monde im Verlauf eines Jahres zeigen uns, was die Menschen früherer Zeiten bewegte, welche Traditionen sie lebten und was ihren Alltag bestimmte. Ohne moderne Kalender oder Uhren war der Mond eine wichtige Orientierungsgröße. Einen besonderen astronomischen Hintergrund haben die Namen nicht. Anders als zum Beispiel der beeindruckende "Blutmond", der bei einer totalen Mondfinsternis tatsächlich rot am Himmel erstrahlt.

Vollmond am erdfernsten Punkt

Gleichzeitig nennen viele den diesjährigen Aprilvollmond "Minimond". Auch diese Terminologie findet in der Astronomie keine Verwendung, hat aber tatsächlich einen astronomischen Hintergrund. Der Erdtrabant erreicht seine Vollmondstellung nämlich mit 406.000 Kilometer Distanz besonders weit von der Erde entfernt. Um 0:48 Uhr am Tag nach Vollmond befindet er sich am erdfernsten Punkt seiner Umlaufbahn. Dies wird als Apogäum bezeichnet.

Dr. Mariana Wagner ist Astrophysikerin sowie Musikproduzentin und arbeitet im Planetarium Hamburg. Für geo.de beschreibt sie monatlich, welche Highlights uns am Sternenhimmel erwarten.
Dr. Mariana Wagner ist Astrophysikerin sowie Musikproduzentin und arbeitet im Planetarium Hamburg. Für geo.de beschreibt sie monatlich, welche Highlights uns am Sternenhimmel erwarten.
© Wolfgang Köhler

Die Mondbahn ist wie eine Ellipse geformt. Daher schwankt der Abstand des Mondes zur Erde zwischen 356.000 und 406.000 Kilometern. Während ein erdnaher "Supermond" im Perigäum scheinbar groß und hell am Himmel steht, ist ein "Minimond" im Apogäum eher unauffällig. Tatsächlich sind die Unterschiede nicht gravierend. Wie groß der Mond uns erscheint, können auch bestimmte Wetterbedingungen beeinflussen oder ob sich der Mond in Horizontnähe befindet. Wenn wir ihn in der Nähe von Bäumen oder Gebäuden sehen, kann er größer wirken, weil unser Gehirn seine Größe zu diesen Objekten ins Verhältnis setzt.

Sowohl der "Supermond" als auch der "Minimond" nehmen Einfluss auf Ebbe und Flut. Im Gegensatz zu einem erdnahen Vollmond mit starker Anziehungskraft wirkt sich ein erdferner Vollmond schwächer auf die Gezeitenkräfte aus, wodurch die Flutstände niedriger ausfallen können.

Sternschnuppenstrom der Lyriden zu Ostern

Als erster Frühlingsvollmond läutet der "Mini-Pink-Moon" das diesjährige Osterfest ein. Denn der Ostersonntag fällt traditionell auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach der Tagundnachtgleiche. Diese ereignet sich üblicherweise am 20. oder 21. März. Mit Blick auf den Mondlauf kommen von Jahr zu Jahr zahlreiche Termine zwischen dem 21. März und dem 19. April für den ersten Frühlingsvollmond infrage. Daher feiern wir das Osterfest manchmal bereits im März und manchmal erst gegen Ende April. Tatsächlich gibt es 35 mögliche Osterdaten – frühestens ist es am 22. März so weit, spätestens am 25. April. In diesem Jahr fällt der Ostersonntag recht spät auf den 20. April.

Am Tag nach Ostermontag, am 22. April, erreicht der Meteorschauer der Lyriden seinen Höhepunkt. Die ersten Sternschnuppen können wir bereits ab dem 16. April entdecken. Dafür muss jedoch das Wetter mitspielen. Außerdem sehen wir die meisten Meteore auf dem dunklen Land. Wer Sternschnuppen sehen möchte, sollte seinen Augen etwa eine halbe Stunde Zeit lassen, um sich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Die Leuchtspuren sind 49 Kilometer pro Sekunde schnell und scheinen aus der Region nahe Wega, dem hellsten Stern der Leier, lateinisch Lyra, auszustrahlen. Diese Himmelsregion steht zum Maximum der Lyriden um Mitternacht in östlicher Richtung.

Der Mond wird unsere Beobachtung zum Glück nicht erschweren, denn seine abnehmende "Scheibe" ist nur zu etwa 37 Prozent von der Sonne beleuchtet und wandert zudem erst in der Morgendämmerung über den Horizont.