Ausprobiert: „United Club Fly“ in Houston – die Lounge zum Mitnehmen
Ein Gastbeitrag von Sven Sajak Lounges sind das liebste Diskussionsthema vieler Reisender. Egal, ob es sich dabei um Lounges von Airlines, Kreditkartenanbietern wie Amex oder privaten Betreibern handelt. Sitzgelegenheiten, Getränke und zumeist ein Buffet sollen die Zeit bis zum Abflug angenehmer gestalten. An Reisende auf dem Sprung richtet sich dagegen ein neues Loungekonzept, das jetzt […]


Ein Gastbeitrag von Sven Sajak
Lounges sind das liebste Diskussionsthema vieler Reisender. Egal, ob es sich dabei um Lounges von Airlines, Kreditkartenanbietern wie Amex oder privaten Betreibern handelt. Sitzgelegenheiten, Getränke und zumeist ein Buffet sollen die Zeit bis zum Abflug angenehmer gestalten.
An Reisende auf dem Sprung richtet sich dagegen ein neues Loungekonzept, das jetzt mancherorts Einzug hält. Die Lufthansa hatte eine Zeit lang „Delights to Go“ ausprobiert und wieder eingestellt. Auch die amerikanische Star-Alliance-Airline United begibt sich mit ihrem United Club Fly auf einen neuen Weg. Nachdem ein solcher Club im vergangenen Jahr bereits in Denver entstand, empfängt United seit dieser Woche auch in Houston eilige Reisende.
Standort
Freunde des Lounge Hopping sind in Houston richtig. Gleich fünf United Clubs und die Polaris Lounge laden Vielflieger bzw. Business-Gäste der Star Alliance in den verschiedenen Terminals am Flughafen der texanischen Großstadt ein. Ausnahme ist jedoch der United Club im Terminal B, der seit Mitte Januar für Umbauarbeiten geschlossen ist. Eine Alternative für Reisende bietet nun der United Club Fly.
Bereits bei Ankunft mit dem Skyway-Zug, der die Terminals in Houston miteinander verbindet, weist ein Aufsteller auf den neuen Club Fly hin. Begibt man sich von dort in den Hauptbereich des von Bauarbeiten geprägten Terminal B, kann man den Club nicht verfehlen. Der Club befindet sich noch vor der Treppe runter zu den Gates. Er ist (Stand März 2025) täglich von 05:30 bis 20 Uhr geöffnet.
Zugang
Im Eingangsbereich informiert ein weiterer Aufsteller, wer überhaupt berechtigt ist, den Club zu nutzen.
Laut United-Website gibt es auch als „fremder“ Star Alliance Gold nur Zugang mit einem internationalen Flug. Ansonsten entsprechen die Regeln in etwa denen regulärer United Clubs:
- Star Alliance Gold Vielflieger i.V.m. einem internationalen Star-Alliance-Flug am selben Tag
- Internationale Reisende in der Business bzw. First Class
- United-Club-Mitglieder i.V.m. einem United-/ Star-Alliance-Flug
- Inhaber eines One-Time Passes für United Clubs
Explizit ausgeschlossen werden jedoch Begleitpersonen ohne eine eigene Zugangsberechtigung.
Der Einlass erfolgt über zwei Zugangsschranken, die sich etwa fünf Sekunden nach dem Scan des Boardingpasses öffnen. Mit meiner Bordkarte für einen United-Zubringerflug vor einer United-Langstrecke und einem hinterlegten Star-Alliance-Gold-Status von United öffnete sich das Tor.
Eindrücke aus der „Lounge“
Nach Eintritt in die Lounge springt einem sofort die Café-Bar ins Auge, die gleichzeitig auch der Mittelpunkt der Lounge darstellt. Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Mitarbeiter hinter dem Tresen, werden dem Gast aktiv Kaffeespezialitäten, frisch gepresster Orangensaft oder ein heißer Snack, wie ein getoastetes Sandwich, Croissant oder Gebäck angeboten. Die Snacks entsprechen denen, die man auch in Selbstbedienung bekommt.
Der Bestellvorgang und das Angebot erinnert dabei an die klassischen Kaffeehaus-Ketten – verschiedene Sorten Milch und Milchalternativen stehen für den Kaffee zur Verfügung, ehe die Bestellung mit Nennung des Namens abgeschlossen und frisch zubereitet wird.
Links der Bar befindet sich ein Regal mit verschiedenen Sorten Chips. In der Mitte gibt es einen Selbstbedienungsbereich mit Filterkaffee und einer Zapfanlage für Wasser, wie sie sich auch in den Amex Centurion Lounges befindet. Die eigenen Wasserflaschen lassen sich zudem an zwei weiteren Wasserspendern auffüllen.
Kern des Angebots ist jedoch die langgezogene Kühlschrank-Wand, die sich im hinteren Bereich über die komplette Breite des Clubs zieht und ein wenig an die Convenience-Stores an amerikanischen Flughäfen erinnert. Hinter den ersten beiden Kühlschranktüren befinden sich Flaschen mit Tropicana-Säften, Milchdrinks sowie Dosen mit Coke, Coke Zero, Diet Coke, Sprite und Seagram Ginger Ale.
Kulinarisch geht es hinter den vier Türen daneben weiter: mit Spinat und Käse, sowie Schinken und Käse gefülltes Gebäck, Hähnchen-Cheddar-, Caprese-Subs und ein „Big Italy“-Wrap stehen genauso zur Wahl, wie verschiedene Salate und eine Käse-Trauben-Bowl. Das dafür benötigte Einwegbesteck und Servietten finden sich auf der Rückseite der Bar. Nur Tragetaschen, um seinen „Einkauf“ nach Hause zu nehmen, böten sie nicht an, witzelte eine Mitarbeiterin obwohl sie das die letzten Tage immer wieder gefragt wurde.
Wer es nicht abwarten kann, alles direkt zu probieren, kann sich einen Platz an zwei Stehtisch-Bereichen, die sich vom Eingang aus betrachtet rechts befinden, erkämpfen. Sitzgelegenheiten gibt es allerdings nicht, was nochmal das „Grab-and-Go“-Konzept unterstreicht, das die Airline mit ihrer Lounge verfolgt.
Seine Bestellung von der Café-Bar erhält man direkt beim Ausgang von den Baristas, nachdem selbige den Namen in den Raum gerufen haben.
Fazit
Mit seinen United Club Fly beschreitet die amerikanische Airline einen neuen Weg und passt sich den Bedürfnissen von Reisenden an, die in immer hektischer werdenden Zeiten einen kleinen „Snack“ auf die Hand möchten. Das Angebot mit Barista-Café und kleinen Sandwiches erinnert dabei entfernt an das Lufthansa Senator Café am Flughafen München. Ob sich dieses Konzept in Zukunft durchsetzt, muss sich zeigen. Ein Ersatz für Lounges ist dieses maximal an wenig frequentierten Flughäfen. An entsprechenden Drehkreuzen hingegen eine willkommene Ergänzung.