Audi im Jahr 2025: Die neue Elektro-Hoffnung
Den Abschluss meiner dreiteiligen Reihe macht heute die neue Hoffnung von Audi, die letztes Jahr ordentlich Federn lassen mussten. Der Audi Q6 e-tron, der schon viel früher hätte kommen sollen, […]


Den Abschluss meiner dreiteiligen Reihe macht heute die neue Hoffnung von Audi, die letztes Jahr ordentlich Federn lassen mussten. Der Audi Q6 e-tron, der schon viel früher hätte kommen sollen, muss nach dem Aus des Q8 richtig einschlagen.
Basis ist die ganz neue PPE (Premium Platform Electric), die Audi gemeinsam mit Porsche entwickelt hat, dort wird sie für den elektrischen Macan, das Pendant zum Q6, genutzt. Audi selbst nutzt sie außerdem auch für den elektrischen A6 e-tron.
Ein mittelgroßer SUV, die Stärke von Audi, eine ganz neue Plattform für Premium-Elektroautos, Neustart bei der Software mit Android Automotive als Basis, es ist für mich eines der spannendsten und für Audi das vielleicht wichtiges Modell für 2025.
Audi Q6 e-tron: Meine 7 Stichpunkte
- Der Q6 ist das erste Modell von Audi, welches eine „neue“ (eher aktualisierte) Designsprache mitbringt und ich finde das Auto in echt schöner als auf Bildern. Doch ich muss auch sagen, dass mir persönlich die alte Designsprache etwas besser gefällt, wie ich jetzt wieder beim A6 bemerkt habe. Was mich aber direkt positiv überrascht hat, ist die Anmutung und Materialwahl, da war ich beim e-tron GT doch etwas enttäuscht, der Q6 e-tron macht das gut. Es gibt zwar leider noch einiges an schwarzer Hochglanzoptik im Innenraum, aber das ist wohl kein Abstrich, das scheint man bei Audi zu mögen (ich mag es nicht, es verkratzt schnell und zieht Fingerabdrücke an). Nur eine Schwachstelle bleibt, nämlich die sehr schmalen Touchtasten auf dem Lenkrad. Ich gewöhne mich nach mehreren Wochen damit so langsam dran, aber es kommt weiterhin zu Fehleingaben und man findet Tasten nicht immer „blind“ beim Fahren. Zum Glück denkt der VW-Konzern da mittlerweile anders, das darf wieder weg.
- Das Platzangebot ist okay, aber für ein fast 4,8 Meter langes Auto auch kein Wunder. Vorne ist es schön luftig, ich (1,90 Meter) sitze gut, aber hinter mir ist es doch recht eng für diese Klasse. Der Platz im Kofferraum (590 Liter) ist auch eher okay und die positive Nachricht ist, dass es endlich einen SUV von Audi gibt, der einen Frunk (Kofferraum vorne) für dreckige Ladekabel besitzt. Es reicht für die aktuelle Familie mit Baby und Kinderwagen, aber es ist auch kein Platzwunder.


- Ich habe mir den SQ6 angeschaut, die Top-Version, die kommt mit bis 360 kW daher und bringt euch mit Launch Control in 4,3 Sekunden auf 100 km/h. Nicht ganz das Level von einem Tesla Model Y Performance, vor allem da es Launch Control benötigt, aber vollkommen ausreichend (mehr darf Audi wohl nicht bieten, da es ja noch Porsche gibt). Der Q6 ist übrigens erstaunlich weich abgestimmt, er ist sehr bequem im Alltag, das Fahrwerk verzeiht viel und fährt sich wirklich gut, aber im Sportmodus bleibt das so und man spürt zwar die Leistung und fühlt sie auch, weil es einen sehr angenehmen Fake-Sound gibt (mag ich), aber da hätte der SQ6 gerne noch etwas straffer sein dürfen. Man merkt, dass der Fokus wohl eher auf Familien liegt und das ist auch okay so.
- Audi verspricht bis zu 600 km Reichweite und packt dafür 95 kWh in den Unterboden. Bei niedrigen Temperaturen kam ich auf ca. 400 km im Alltag, als es jetzt wärmer wurde, vielleicht auch etwas mehr. Für einen fast 500 PS starken SUV ist das gut. Ja, die Reichweite ist noch nicht perfekt, es benötigt für solche Angaben auch sehr große Akkus, aber für mich sind rund 400 km im Winter bei so einem großen und leistungsstarken SUV ausreichend.
- Bei der Ladeleistung glänzt der Audi Q6 e-tron auf der einen Seite dank bis zu 270 kW am Schnelllader (es geht auf 80 Prozent in ca. 20 Minuten), aber an der AC-Ladesäule bzw. unserer Wallbox daheim sind es magere 11 kW. Laut Audi soll es 22 kW später geben und vermutlich nicht kostenlos. Es hätte zum Start und im Preis inkludiert sein müssen. Die Ladeposition ist übrigens hinten (anders als beim e-tron GT, dessen Basis die neue Plattform nutzt) und es gibt wieder zwei Ports für AC-Laden, was ich sehr gut finde (vorne fände ich aber noch besser).
- Die Software hat mich nach den letzten beiden Audi-Modellen positiv überrascht, denn es ist eine ganz neue Lösung. Android Automotive ist die Basis, wenn auch nur als Open Source-Version, daher fehlen leider einige Google-Apps und es gibt keinen Play Store. VW kümmert sich um das App-Angebot und das ist ganz solide, Dinge wie Spotify oder Pocket Casts sind im Store zu finden. Die Lösung von Google wäre dennoch besser. Doch es ist ein Fortschritt im Vergleich zum alten Stand von Audi und das OS ist auch spürbar schneller, als in den anderen Modellen, es war bei mir immer direkt nach dem Start bereit und lief schnell und einwandfrei. Außerdem sieht es besser aus, auf beiden Displays. Diese Software müsste in alle Audis und das seit ein paar Jahren.
- Mit dem Q6 hat Audi viel richtig gemacht und ich würde zwar noch nicht von „Vorsprung durch Technik“, aber jetzt wenigstens von „Aktueller Stand der Technik“ als Slogan sprechen. Der letzte Punkt auf meiner Liste ist aber der Preis und Audi lässt sich die neue Technik sehr viel Geld kosten. Ein nackter Q6, was bei Premiummarken bekanntlich keine gute Idee ist, startet bei über 60.000 Euro. Wer aber wirklich ein modernes Auto von Audi möchte und Dinge wie ein Head-up-Display (was echt gut ist) und mehr, der landet sicher bei 80.000 Euro. Und wer die S-Version in Erwägung zieht, der kann sich auf eine sechsstellige Summe, wie bei meinem Testwagen, einstellen. Das ist, sorry, absurd für einen Q6, der ja quasi der elektrische Q5 ist. Man merkt, dass sich Audi die Entwicklung wieder mit Porsche geteilt hat, der Macan nutzt die gleiche Basis, das macht den Q6 aber mit passabler Ausstattung echt teuer.
Audi Q6 e-tron: Mein persönliches Fazit
Mit dem Audi Q6 e-tron gibt es endlich wieder ein Elektroauto von Audi, welches mir gefällt. Es ist nicht perfekt und ich würde den Slogan (Vorsprung durch Technik) nicht zu hoch hängen, aber immerhin gibt es jetzt gute und aktuelle Technik bei Audi. Da wirkt der e-tron GT, der noch teurer ist, rückblickend noch schlimmer.
Ich kann auch verstehen, dass Audi den Q8 e-tron eingestellt hat, der Q6 e-tron ist in meinen Augen in vielen Punkten klar besser. Es fehlt jetzt zwar ein Q8 e-tron im elektrischen Lineup, doch das ist ein anderes Thema. Das Problem des Q6 ist nur, dass er gut zwei Jahre zu spät kommt und mit guter Ausstattung viel zu teuer ist.
Mir hat der Audi SQ6 e-tron im Alltag aber gut gefallen, im Vergleich zu den letzten beiden Elektroautos von Audi fühlte sich dieser endlich wie ein aktuelles Modell an. Falls einem Geld also relativ egal ist, dann kann der Q6 eine Option sein. Doch da der elektrische Macan nicht viel teurer ist, würde ich vielleicht bei Porsche schauen.
Ich bin jetzt auf die Zahlen bei Audi in diesem Jahr gespannt, mal schauen, ob die Kunden diese neue Basis von Audi annehmen und bezahlen werden. Audi ist zurück und hat mit dem Q6 e-tron ein gutes Elektroauto im Angebot. Wäre es früher auf den Markt gekommen und günstiger, hätte es die aktuelle Krise verhindern können.
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