Angesehener Experte kritisiert KI-Fiasko: „Etwas ist faul bei Apple“
Apple steht derzeit ziemlich unter Druck, weil nicht alles rund läuft, was schon länger in Planung ist. So wurden die...

Apple steht derzeit ziemlich unter Druck, weil nicht alles rund läuft, was schon länger in Planung ist.
So wurden die für dieses Jahr angekündigten „personalisierte Siri“-Funktionen von Apple Intelligence deutlich nach hinten verschoben – und Analysten sowie Apple-Beobachter sind zunehmend besorgt.
Der Apple-nahe Blogger John Gruber übt überraschend massiv Kritik
„Ich hätte die Warnzeichen früher erkennen müssen“, schreibt der bekannte US-Blogger John Gruber, in der Branche ein angesehener Experte, in einem langen Kommentarbeitrag mit dem Titel „Something is Rotten in the State of Cupertino“.
Gruber: „Etwas ist faul in Cupertino…“
Gruber legt zwar gern den Finger in die Wunde und hat gute Kontakte in Apples Inner Circle. Leitende Apple-Angestellte sind auch gern mal in seinem Podcast zu Gast. Von daher galt Gruber nie als scharfer Kritiker von Apple. Doch nun überrascht der Blogger und Apple-Fanboy mit einer saftigen Abrechnung…
Marketing statt Realität: „Apple versprach zu viel“
Apple habe auf der WWDC 2024 groß angekündigt, dass Siri „mehr Bewusstsein für den persönlichen Kontext“ erhält und Aktionen „innerhalb und über Apps hinweg“ ausführen kann. Doch nun zeige sich: Diese Funktionen existierten damals offenbar nicht in funktionsfähiger Form. „Was Apple [damals] zeigte, war keine Demo – es war ein Konzeptvideo. Und Konzeptvideos sind Bullshit“, findet Gruber.
„Man kann die Wahrheit dehnen und die Glaubwürdigkeit aufrechterhalten, aber man kann die Glaubwürdigkeit nicht mit Blödsinn aufrechterhalten. Und die ‚personalisierten Siri‘-Funktionen waren, wie sich herausstellte, Blödsinn.“
Während einfache Apple-Intelligence-Features wie Genmoji oder Schreibwerkzeuge bereits veröffentlicht wurden, fehlten jegliche Vorführungen der Siri-Neuerungen. Weder auf der WWDC noch im September-Event zum iPhone 16 gab es Hands-on-Demonstrationen für Journalisten.
Dennoch bewarb Apple diese Features aggressiv – sogar in Werbespots, die jetzt kommentarlos entfernt wurden.
Gruber merkt dazu an:
„Keynote für Keynote, Produkt für Produkt, Feature für Feature, Jahr für Jahr hat sich Apple von einem Unternehmen, von dem man nicht geglaubt hat, dass es überhaupt zahlungsfähig bleiben würde, zum mit Abstand glaubwürdigsten Unternehmen der Tech-Branche entwickelt.
Apple ist nach wie vor nicht von einem finanziellen Bankrott bedroht (und bleibt nach wie vor das profitabelste Unternehmen der Welt).
Aber ihre Glaubwürdigkeit ist jetzt beschädigt. Viele Karrieren werden enden, bevor Apple wieder die Glaubwürdigkeit erlangen kann, die das Unternehmen noch Anfang Juni 2024 genossen hat.“
„Ein Fiasko, die Glaubwürdigkeit ist in Gefahr“
Die Entscheidungsträger bei Apple müssen sich laut Gruber nun fragen, warum nicht intern rechtzeitig ein Stopp für die überzogene Vermarktung kam:
„Wer hat entschieden, dass Apple-Funktionen verspricht, die es nicht liefern kann?
Das Fiasko besteht darin, dass Apple eine Geschichte in die Welt gesetzt hat, die nicht wahr war, eine Geschichte, von der einige Leute im Unternehmen sicher wussten, dass sie nicht wahr war, und dass sie auf dieser Grundlage einen Kurs eingeschlagen haben.“
Die große Frage ist also: Kann Apple das Vertrauen seiner Nutzer und Investoren zurückgewinnen?
Grubers Fazit fällt jedenfalls verheerend aus:
„Tim Cook hätte bereits ein solches Meeting abhalten sollen, um dieses Siri- und Apple Intelligence-Debakel anzusprechen und zu korrigieren. Wenn ein solches Treffen noch nicht stattgefunden hat oder nicht bald stattfindet, dann, so fürchte ich, dann war es das. Die Fahrt ist vorbei.
Wenn Mittelmäßigkeit, Ausreden und Blödsinn Wurzeln schlagen, übernehmen sie die Macht. Eine Kultur der Exzellenz, der Verantwortlichkeit und der Integrität kann keines dieser Dinge dulden und wird schnell zusammenbrechen, wenn sie alle drei akzeptiert.“
Wie seht ihr die aktuelle Glaubwürdigkeit Apples? Schreibt es unten in die Kommentare.
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