AML-Zwischenbilanz: Automatische Standortübermittlung bei Notrufen
Der Düsseldorfer Netzbetreiber Vodafone hat eine Zwischenbilanz zum Notrufsystem „Advanced Mobile Location“ (AML) gezogen, das iPhone-Besitzer seit 2019 in Deutschland automatisch nutzen, wenn diese mit ihren Geräten einen Notruf absetzen. Automatische Standortübermittlung Seit fünf Jahren wird in Deutschland bei Notrufen an die 112 AML genutzt. Diese Technologie ermöglicht eine automatische Standortübermittlung an die Rettungsleitstelle, um […]

Der Düsseldorfer Netzbetreiber Vodafone hat eine Zwischenbilanz zum Notrufsystem „Advanced Mobile Location“ (AML) gezogen, das iPhone-Besitzer seit 2019 in Deutschland automatisch nutzen, wenn diese mit ihren Geräten einen Notruf absetzen.
Automatische Standortübermittlung
Seit fünf Jahren wird in Deutschland bei Notrufen an die 112 AML genutzt. Diese Technologie ermöglicht eine automatische Standortübermittlung an die Rettungsleitstelle, um die Einsatzkräfte schneller an den Unglücksort zu leiten. Eine zusätzliche App oder manuelle Aktivierung ist nicht erforderlich.
Neben AML setzen Rettungsdienste zunehmend auf digitale Technologien, um Einsätze effizienter zu gestalten. In vielen Leitstellen wird spezielle Software genutzt, die Einsatzstichworte erfasst und die Alarmierung der Rettungskräfte koordiniert. Die Navigation berücksichtigt Baustellen und Verkehrsaufkommen, um den schnellsten Weg zum Einsatzort zu ermitteln.
AML in der Rettungsleitstelle | Bild: Vodafone
Darüber hinaus sind moderne Rettungswagen direkt mit Kliniken vernetzt. Bereits vor der Ankunft werden medizinische Daten an das Krankenhaus übermittelt, um eine optimale Vorbereitung zu ermöglichen. Falls ein Verdacht auf einen Herzinfarkt besteht, können beispielsweise ein Herzkatheterlabor bereitgestellt und Fachärzte informiert werden.
Wichtige Kennzahlen zur AML-Technologie:
- 90 % der Notrufe an die 112 erfolgen per Mobiltelefon.
- AML übermittelt den Standort automatisch und ohne Nutzerinteraktion.
- Die Technologie wurde in Kooperation mit allen Mobilfunkanbietern eingeführt.
- Server in mehreren deutschen Städten verarbeiten die Standortdaten.
- Die erfassten Daten werden nach einer Stunde gelöscht.
Erweiterung auf Polizei-Notruf 110
Bisher war AML nur bei Rettungsdiensten im Einsatz. Nun wird die Technologie auch auf den Polizei-Notruf 110 ausgeweitet. Dies soll insbesondere in Fällen helfen, in denen Anrufer ihren Standort nicht mitteilen können oder sich in einer Notlage befinden.
https://images.iphone-ticker.de/wp-content/uploads/2023/02/notarzt-feature-unsplash.jpgEin Pilotbetrieb wurde bereits in mehreren Bundesländern gestartet. Die Standortdaten von Anrufern der 110 werden über Mobilfunknetze an teilnehmende Polizeidienststellen übertragen. Ziel ist es, die Reaktionszeit der Einsatzkräfte zu verkürzen und eine schnellere Hilfeleistung zu ermöglichen.
Ein Notruf per Mobiltelefon setzt voraus, dass das Gerät eingeschaltet ist und eine aktive SIM-Karte besitzt. Sollte das Netz des eigenen Anbieters nicht verfügbar sein, wird der Notruf automatisch über das stärkste erreichbare Netz geleitet. Notrufe haben dabei stets Vorrang vor anderen Gesprächen.