20 Statusnächte und 10% Rabatt für 200€/Jahr: Lohnt sich der ALL Plus Voyageur?
Ende letzten Jahres hatten wir auf der Seite einen interessanten Deal, der uns von einem Leser gemeldet wurde. Mit einem Rabatt von 20% konnte man sich den ALL Plus Voyageur kaufen – damals für 160€ statt der üblichen 200€ im Jahr. Dabei handelt es sich um einen käuflichen Status, der parallel zum eigentlichen Status geführt […]


Ende letzten Jahres hatten wir auf der Seite einen interessanten Deal, der uns von einem Leser gemeldet wurde. Mit einem Rabatt von 20% konnte man sich den ALL Plus Voyageur kaufen – damals für 160€ statt der üblichen 200€ im Jahr.
Dabei handelt es sich um einen käuflichen Status, der parallel zum eigentlichen Status geführt wird, und wie ein Abonnement jährlich verlängert wird (ähnlich wie der InterContinental Ambassador). Er bringt zwei große Vorteile mit sich: Zum einen bekommt man 20 Statusnächte gutgeschrieben, die beim Erreichen des eigentlichen ALL Status – Silber, Gold oder Platinum – helfen. Zum anderen werden bis zu 20% Rabatt auf Zimmer in Accor-Hotels versprochen.
Travel-Dealz Autor Felix hat die Rabatt-Aktion in 2024 genutzt und sich mithilfe der 20 Statusnächte den ALL-Platinum-Status gesichert. Hier erklärt er, für wen sich das Abonnement ebenfalls lohnt – und für wen nicht.
Bis zum 23. April 2025 22:59 gibt es den ALL Plus Voyageur mit einem Bonus von 2.000 Prämienpunkten – das entspricht 40€ Preisnachlass bei eurem nächsten Aufenthalt.

Inhaltsverzeichnis
Vorteile der ALL Plus Voyageur Mitgliedschaft
Während der einjährigen Laufzeit der ALL Plus Voyageur Karte erhaltet ihr folgende Vorteile:
- 20 zusätzliche Statusnächte im Accor ALL Programm. Ihr habt somit sofort den ALL Silver Status inne, zum Gold-Status fehlen noch 10 Nächte (oder zusätzlich die Ibis-Karte)
- Kontakt zum Premium-Kundenservice
- Zusätzliche Rabatte auf Übernachtungen1:
- 20% bei Sofitel, SO/, Sofitel Legend, MGallery, 21C Museum Hotels, Mondrian, Pullmann, Swissotel, Mövenpick, Grand Mercure, The Sebel, Adagio Premium
- 15% bei Handwritten Collection, Novotel, Mercure, Tribe, Adagio Original, Ibis, Ibis Styles, Ibis budget, Adagio Access, greet
- eine Kombination mit dem Mitgliederrabatt (dauerhaft 5% bis 10%) ist nicht möglich (Quelle). In der Praxis sind es somit nur 5% bis maximal 15% Rabatt.
- Folgende Vorteile des ALL Silver Status und somit:
- Willkommensgetränk
- Late Check-out (nach Verfügbarkeit)
- 24% Bonus auf die Prämienpunkte
1 –
- In verschiedenen Hotels weltweit (darunter 11 in Deutschland) gibt es keinerlei Rabatte. Die vollständige Liste gibt es hier, dazu gelten an einigen Standorten Blackout Dates. Einige Hotels verweigern offenbar das Gratis-Frühstück für Platinum/Diamond-Mitglieder, wenn die reduzierte Rate gebucht wird.
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Wenn ihr im Kalenderjahr noch 10 weitere Nächte absolviert (d.h. insgesamt 30 Nächte), gäbe es den ALL Gold Status. Der bietet dann folgende Vorteile:
- Willkommensgetränk
- Garantierte Zimmerverfügbarkeit bis 3 Tage vor Anreise
- Zimmer-Upgrade (nach Verfügbarkeit)
- Early Check-in oder Late Check-out (nach Verfügbarkeit)
- 48% Bonus auf die Prämienpunkte
Neben dem ALL Voyageur bietet Accor noch ein zweites Abonemment an, die ALL Plus Ibis-Karte. Dieses bringt einem eine Gutschrift von 10 Statusnächten, 15% Rabatt bei allen ibis-Marken und kostet €99/Jahr.
Es ist möglich, beide Abonnements abzuschließen und damit 30 Statusnächte gutgeschrieben zu bekommen. Damit erlangt man umgehend Gold-Status. Empfehlenswert ist dies nicht, weil es von den Statusvorteilen erst ab dem Platinum Status richtig interessant wird.
Lohnen sich die 20 Statusnächte?
Bei ALL gibt es vier verschiedene Status-Stufen – Silber, Gold, Platinum und Diamond. Für die ersten drei kann man sich über Nächte oder Statuspunkte qualifizieren, für den Diamond Status ist die Qualifikation nur mit Punkten möglich. Regulär muss dabei die folgende Anzahl an Nächten erreicht werden:
- ALL Silber: 10 Statusnächte oder 2.000 Punkte im Kalenderjahr
- ALL Gold: 30 Statusnächte oder 7.000 Punkte im Kalenderjahr
- ALL Platinum: 60 Statusnächte oder 14.000 Punkte im Kalenderjahr
- ALL Diamond: 26.000 Punkte im Kalenderjahr
Außer einem (vernachlässigbaren) Bonus bei Prämienpunkten und Chancen auf ein kostenloses Upgrade unterscheiden sich Silber und Gold kaum. Wer den Voyageur abschließen möchte, um diese Lücke zu schließen, macht in meinen Augen ein schlechtes Geschäft.
Interessanter wird es ab Platinum Status. Dieser beinhaltet Loungezugang (wenn vorhanden), kostenloses Frühstück für zwei Personen (nur in Asien!), und inkludiert Early Check-in UND Late Check-out (Gold-Mitglieder müssen wählen).
Als ich den Voyageur im letzten Jahr (für 160€) abgeschlossen habe, war ich dabei, das Jahr mit 37 Statusnächten abzuschließen. Durch die 20 Bonusübernachtungen kam ich auf 57, und drei weitere Nächte ließen sich leicht einbauen. Aus Neugierde auf den Platinum-Status beschloss ich, das Angebot zu nutzen.
Dass ich gerne in Asien – insbesondere China und Vietnam – unterwegs bin, war dabei ein erheblicher Faktor. In diesen Ländern ist günstiges Frühstück zu finden nicht schwer, aber Bequemlichkeit und Auswahl machen ein hoteleigenes Buffet zu einer attraktiven Alternative. Zudem bieten in Ostasien selbst viele Mittelklasse-Hotels der Marken Mercure oder Novotel eine Lounge, zu der Platinum-Mitglieder und ein Gast Zugang haben.
Fazit: Um die Lücke zwischen Silber und Gold zu schließen, lohnt sich ein Kauf des Voyageur überhaupt nicht, weil die Statusvorteile zu ähnlich sind. Um die notwendigen Nächte für den Platinum-Status zu bekommen, kann der Kauf sinnvoll sein. Allerdings auch nur dann, wenn die Vorteile dem Reiseverhalten entsprechen. Wer gerne durch Europa tourt und dabei oft im ibis wohnt, wird vom Platinum-Status nicht viele Vorteile haben. Wenn man jedoch 3 – 4 Wochen im Jahr in Asien verbringt und dabei vornehmlich Accor-Hotels wohnt, kann sich der Kauf der 20 Statusnächte lohnen.
Lohnen sich die Rabatte?
Wer regelmäßig Travel-Dealz liest, kennt den leidigen Unterschied zwischen versprochenen und tatsächlichen Rabatten. Um es direkt vorwegzunehmen: Die versprochenen 15-20% gibt es nur auf die öffentlichen Raten. Diese sind jedoch unattraktiv, da man mit einer kostenlosen Anmeldung bei ALL Zugriff auf die günstigeren Mitgliedsraten bekommen kann.
Deswegen vergleichen wir die Voyageur-Raten mit den Mitgliedsraten. Bei unseren Stichproben ließen sich auch dann immer gute 10% Rabatt ausmachen. Die Voyageur-Raten werden übrigens angezeigt, sobald man das Abonnement abgeschlossen hat und sich mit seinem Account einloggt. Sonst kann man sie nicht einsehen.
In unserem ersten Beispiel vergleichen wir zwei Nächte Anfang Mai im Mercure la Gare Hanoi. Gegenüber der günstigsten Mitgliedsrate (196€) gibt die Voyageur-Rate (176€) einen Preisnachlass von knapp 10%:
Für das zweite Beispiel gehen wir eine Kategorie nach oben und schauen uns den Preis für eine Nacht im Pullmann St. Pancras London im Oktober an. Hier lassen sich 11% Rabatt (191€ statt 214€) feststellen:
Das letzte Beispiel kommt aus dem Luxussegment. Wie wirkt sich der Voyageur auf zwei Nächte im /SO Berlin im August aus? Es gibt nette 15% Rabatt (531€ anstelle von 631€):
Bei Hotels aus höheren Preisklassen fällt der Rabatt nicht nur prozentual, sondern (logischerweise) auch absolut, deutlich höher aus. Theoretisch gesehen könnte man mit einer wirklich teuren Buchung die 200€ Jahresgebühr wieder reinholen.
Wer bereits längere Zeit bei ALL angemeldet ist und Punkte sammelt, kann ebenfalls von dem Angebot profitieren. Wie man in obigen Screenshots sehen kann, lassen sich alle Voyageur Zimmerraten auch mit Punkten bezahlen. Dabei gilt die übliche Umrechnung, dass für den Einsatz von 1.000 Punkten 20€ von der Rechnung genommen werden.
Fazit: Für die Rabatte allein lohnt sich der Abschluss des ALL Voyageur eigentlich nur, wenn man bevorzugt in Luxushotels wohnt. Wer nur vier oder fünf Buchungen im Jahr macht, wird vermutlich Geld verlieren. Zudem gibt es Hotels, die nicht teilnehmen oder ausgeschlossene Reisezeiträume, die Ersparnisse erschweren. Obwohl sich immer ein Rabatt feststellen lässt, ein Grund zum Jubeln ist er meistens nicht.
Fazit – Lohnt sich der ALL Voyageur?
Für viele Reisende wird sich ein Abschluss des ALL Voyageur Abonnements nicht lohnen. Die 10%-Ersparnis gegenüber Mitgliederraten dürfte sich nur bei mehr als acht bis zehn Übernachtungen im Jahr zu der 200€ Jahresgebühr aufsummieren. Eine Ausnahme bilden Aufenthalte in teuren Luxushotels, die grundsätzlich Preise von mehr als 250€ pro Nacht aufrufen.
Die Statusvorteile bei Accor machen auch die 20 Statusnächte zu einem sehr spezifischen Anreiz. Für den Aufstieg auf Gold lohnt es sich absolut nicht – und auch wer Platin ergattern will, sollte sich genau überlegen, ob der Status die Investition rechtfertigt. Wer allerdings (die ohnehin für den Status notwendigen) 40 Nächte pro Jahr in Accor-Hotels verbringt, wird von den 10% Rabatt oft genug profitieren können, um die 200€ wieder herauszubekommen.
Bei allen Warnungen – ich persönlich bin froh, den Voyageur abgeschlossen zu haben. Allerdings nur, weil er sich mit meinen persönlichen Reisevorlieben deckt.