Warum jeder Mann ein „Feminist“ sein sollte
„Können Männer Feministen sein?“ – Auf jeden Fall, sagt Gernot Blümel. In seinem Buch »MAN POWER« fordert er Männer auf, die wahre Bedeutung des Feminismus zu verstehen und aktiv zu leben. In diesem exklusiven Buchauszug für den Gentleman-Blog erfahren wir, wie Männer nicht nur für die Rechte der Frauen eintreten können, sondern sich auch selbst […] Der Beitrag Warum jeder Mann ein „Feminist“ sein sollte erschien zuerst auf Gentleman-Blog.

„Können Männer Feministen sein?“ – Auf jeden Fall, sagt Gernot Blümel. In seinem Buch »MAN POWER« fordert er Männer auf, die wahre Bedeutung des Feminismus zu verstehen und aktiv zu leben. In diesem exklusiven Buchauszug für den Gentleman-Blog erfahren wir, wie Männer nicht nur für die Rechte der Frauen eintreten können, sondern sich auch selbst als Partner, Vater und Mann weiterentwickeln. Ein kraftvoller Appell für echte Zusammenarbeit zwischen den Geschlechtern. Lassen Sie sich von diesen Impulsen inspirieren und entdecken Sie, wie Männer einen positiven Einfluss auf den Feminismus ausüben und gemeinsam mit Frauen die Welt zu einem besseren Ort machen können.
Gleiches Recht für alle!
Feminismus bedeutet immer, dass Frauen alle Chancen und Möglichkeiten haben sollen. Nämlich nicht im Vergleich zu Männern, sondern als Menschen. Sie sollen mit Respekt und Würde behandelt werden, ihre Ausbildungen grenzenlos absolvieren können, Berufe ergreifen können und natürlich auch entsprechend entlohnt werden. Wie gesagt, das hat nichts mit „Im Vergleich zu …“ zu tun, sondern mit den Rechten eines jeden Individuums. Eine recht klare Angelegenheit, sollte man meinen.
Ver-rückte Prioritäten
Doch in den letzten Jahren ist es nicht mehr ganz so klar, worum es beim Feminismus eigentlich geht. Es scheint wichtiger zu sein, auf die Männer im Allgemeinen hinzuhacken, als auf die eigenen Rechte bedacht zu sein; es scheint wichtiger zu sein, Texte bis zur Unverständlichkeit zu gendern, anstatt für eine höhere Bezahlung zu kämpfen; und es scheint in Mode zu kommen, dass Männer, die sich als Frauen fühlen, noch vor wirkliche Frauen gestellt werden – was so viel heißt, dass Diversität noch über dem Feminismus steht. Dass also ein Fantasiegebilde demnach wichtiger ist als ein biologischer Fakt. Plötzlich vermöbeln in MMA-Fights als Frauen verkleidete Männer-Frauen; plötzlich bekommen als Frauen verkleidete Männer-Führungspositionen, die eigentlich echten Frauen zustehen würden. Plötzlich übertrumpfen im Profisport als Frauen verkleidete Männer-Frauen, die seit vielen Jahren hart trainiert haben. Und all das soll plötzlich super sein. Es soll normal sein.
Warum Männer für die Frauen eintreten sollten
Diese Entwicklung führt den gesamten Feminismus, alles, wofür Frauen seit Jahrzehnten gekämpft haben, vollkommen ad absurdum. Mag sein, dass ich altmodisch bin, aber ich sehe nun die Männer in der Pflicht, die Frauen zu verteidigen und für sie einzutreten. Denn für die Frauen allein wird es sehr schwer werden, ihre Rechte wieder zu behaupten. Dafür wird viel zu schnell die Diskriminierungs-Keule ausgepackt. Jede Frau, die sich nun gegen diese neue Unterdrückungsform auflehnt, wird – kurz gesagt – beschuldigt, zu diskriminieren und damit gesellschaftlich geächtet. Wenn eine Sportlerin meint, sie würde nicht einsehen, warum ihre Leistung dadurch geschmälert werden sollte, dass sie plötzlich gegen biologische Männer antreten muss, dann wird das so dargestellt, als würde mit ihr etwas nicht stimmen. Wenn eine Frau, die jahrelang hart für ihren beruflichen Erfolg gearbeitet hat, kritisiert, dass nun ein Transmann statt ihr befördert wird, dann heißt es, es sei Neid. Die Sache ist im wahrsten Sinn des Wortes „ver-rückt“.
Hier ist Teamarbeit gefragt. Wir Männer müssen Frauen unterstützen, um ihre Rechte wieder geradezurücken. Damit ihre Leistungen wieder zählen. Damit ihr Selbstwert geschützt wird. Damit ihnen wieder Möglichkeiten offenstehen. Das wird in vielen Fällen nicht leicht sein, und ja, man muss in Kauf nehmen, dafür angefeindet zu werden.
Für eine freie Entfaltung der Frauen
Und nun zur guten Nachricht: Wir Männer werden schon so lange beschuldigt, angefeindet und es wird schon so lange auf uns hingehackt, dass wir es gewohnt sind. Es spielt keine Rolle, ob wir noch für einen weiteren Punkt verurteilt werden. Wir sind abgehärtet. Wir halten das aus. Wir können uns bedenkenlos und voller Stolz für Frauen einsetzen. Denn wir sind ohnehin schon abgestempelt. Um es zu reframen: Wir haben so eine dicke Haut bekommen, dass wir es nun aushalten können, uns hinter und vor unsere Frauen zu stellen und für sie einzutreten.
Ich bin Vater von zwei Töchtern und ich werde alles daran setzen, dass meine Töchter sich in ihrem Frausein entfalten können. Dass sie gewürdigt, geschätzt und fair behandelt werden. Dass das, was der wirkliche Feminismus ermöglicht hat – Ausbildung, berufliche Chancen, Entwicklung und Rechte – nicht von irgendwelchen dubiosen Strömungen verwässert, blockiert oder gar verhindert wird.
Gemeinsam sind wir stärker
Und da sehe ich auch die Chance für Frauen und Männer gemeinsam. Sich zusammenzutun, anstatt sich gegenseitig Vorwürfe zu machen; das Vergangene hinter sich zu lassen und sich zu überlegen, wie wir gemeinsam in die Zukunft gehen – als Mann und Frau. Dass Männer für Frauen Partei ergreifen und Frauen für Männer. Denn auch dafür ist es an der Zeit. Dass Frauen zu ihren Männern stehen und ihnen bewusst ist, dass wir auf ihrer Seite sind.
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