VW-Manager: E-Auto-Marge auf gutem Niveau

Im Flottenmarkt hat sich VW fest etabliert, der ID.7 ist vorn. Im Privatmarkt fehlt noch der echte „Volksstromer“ – kommt aber bald. Der Beitrag VW-Manager: E-Auto-Marge auf gutem Niveau erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Mär 28, 2025 - 08:05
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VW-Manager: E-Auto-Marge auf gutem Niveau

Volkswagen konnte 2024 mit mehr als 500.000 Neuzulassungen in Deutschland einen Marktanteil von über 19 Prozent erzielen – ein Ergebnis, das auch auf den Erfolg der Elektroautos der Marke zurückzuführen ist. „Wir sind Marktführer, sowohl im Gesamtmarkt als auch bei Elektrofahrzeugen, das freut uns besonders“, so Deutschlandchef Achim Schaible im Interview. Für 2025 peilt VW erneut einen Marktanteil von rund 19 Prozent an – bei einem erwarteten Gesamtmarkt von 2,8 bis 2,9 Millionen Autos.

Der Start ins neue Jahr sei gelungen, betont Schaible. Die Auftragseingänge für Verbrenner wie auch Elektroautos lägen im Plan. Besonders erfolgreich war eine Leasingaktion für den ID.3: Das intern gesetzte Ziel wurde „deutlich übertroffen“. Die Aktion wurde von einer Kampagne mit der deutschen Fußballnationalmannschaft begleitet – eine Kooperation, die sich aus Sicht des Unternehmens auszahlt. Auch im Handel habe die Aktion positive Impulse gesetzt: „Wenn der Verkäufer sieht, dass er in zwei Wochen mal zehn ID.3 aufs Papier bringen kann, dann ist das ganze Thema positiver belegt als in der Vergangenheit.“

Obwohl einzelne Händler beim Leasing mit Nulldeckung gearbeitet haben sollen, sieht Schaible das Modell als wirtschaftlich tragfähig an: „Die durchschnittliche, tatsächlich verkaufte Rate lag sehr nah an der von uns beworbenen Rate.“ Langfristig will Volkswagen E-Autos weiter mit attraktiven Konditionen in den Markt bringen. Die Marge bei Elektroautos sei bereits wettbewerbsfähig, was auch durch interne Kostensenkungen ermöglicht werde.

Ein besonders starkes Modell im Flottengeschäft sei aktuell der ID.7, der im Januar das meistzugelassene Elektroauto in Deutschland war. Auch der ID.4 und der ID.3 seien bei Gewerbekunden gefragt. Im Privatkundensegment ist die Lage hingegen durchwachsener – insbesondere bei günstigeren Modellen. Hier kündigt Schaible neue Angebote an: „Deshalb werden wir ab nächstem Jahr ein Fahrzeug um die 25.000 Euro anbieten und ein Jahr später auch noch einen richtigen ‚Volksstromer‘ für um die 20.000 Euro.“

Volkswagen sieht sich auf Kurs für ein erfolgreiches Jahr: „Unser Ziel ist, so weiterzumachen und fokussiert unseren Plan für das Gesamtjahr umzusetzen“, betont Schaible. Sonderaktionen wie beim ID.3 sollen künftig Bestandteil der Vertriebsstrategie bleiben – jedoch gezielt und nicht inflationär: „Es zeigt sich aber auch, dass nach einer solchen Aktion, die Nachfrage nach dem jeweiligen Modell immer noch einige Wochen gesteigert ist.“ Gleichzeitig setzt Volkswagen weiter auf Kontinuität im Flottengeschäft, das mittlerweile über 21 Prozent Marktanteil für die Marke ausmacht.

Ein weiteres strategisches Element ist der Aufbau eines stabilen Gebrauchtwagenmarktes für E-Autos. Zwar seien die Restwerte noch niedriger als bei Verbrennern, doch die Entwicklung verlaufe „nicht dramatisch schlechter, als wir es geplant haben“. Schaible verweist auf erste Erfolge: „Im letzten Jahr wurden zum ersten Mal an Privatkunden mehr gebrauchte als neue Elektroautos verkauft.“ Auch das Re-Leasing spiele dabei eine zunehmende Rolle, um die Kundenbindung über den gesamten Fahrzeuglebenszyklus zu stärken.

„Der Hochlauf der Elektromobilität bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe“

Die Umstellung des Vertriebsmodells ist ebenfalls Teil der Neuausrichtung: Ab 2026 kehren die ID.-Modelle aus der privaten Agenturstruktur zurück in das klassische Händlernetz. Schaible erklärt: „Wenn man analysiert und sorgfältig abwägt, dann kommt man zu der Entscheidung, dass die aktuelle Transformation […] in der Privatagentur wahrscheinlich schwieriger zu bewältigen ist.“ Die Komplexität durch zwei parallel laufende Vertriebsmodelle habe sich als Nachteil erwiesen, zumal individuelle Angebote und Beratung beim Verkauf von E-Autos wichtiger geworden seien.

Der Rückbau des Agenturmodells hat auch interne Auswirkungen: agenturspezifische Aufgaben wie Zahlungsabwicklung und Forderungsmanagement entfallen künftig, während Mitarbeiter in anderen Bereichen eingesetzt werden – etwa bei Produktmarketing und Bonuskonzepten.

Zum politischen Umfeld betont Schaible abschließend die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen: „Der Hochlauf der Elektromobilität bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.“ Wichtige Faktoren wie Rohstoffe, Strompreise und Ladeinfrastruktur liegen nicht in den Händen der Industrie allein.

Quelle: Automobilwoche – VW Deutschland-Chef: “Als der Markt drehte, zeigten sich die Nachteile des Agenturmodells”

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