Nvidia-Aktie: Hat sie ihre besten Jahre hinter sich?
Nach einem jahrelangen Höhenflug hat die Nvidia-Aktie in den letzten Wochen Federn an der Börse gelassen. Sind ihre besten Jahre vorüber? Der Artikel Nvidia-Aktie: Hat sie ihre besten Jahre hinter sich? ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

Jahrelang war die Nvidia-Aktie (WKN: 918422) der Highflyer schlechthin unter den internationalen Technologiewerten. Im Fünfjahreszeitraum von Anfang 2020 bis zum Allzeithoch Anfang 2025 stieg der Aktienkurs des Chipkonzerns um den Faktor 27.
Doch seitdem hat die Nvidia-Aktie über 20 % an Wert verloren. Hat das zweitwertvollste Unternehmen der Welt sein besten Jahren schon hinter sich oder dürfen Anleger noch auf weitere Kurssteigerungen hoffen? Tauchen wir gemeinsam etwas tiefer in die Materie ein.
Atemberaubende Wachstumsraten
Zum Einstieg lohnt sich ein Blick auf die nackten Zahlen. Das Wachstum von Nvidia lässt sich einfach nur mit dem Wort „atemberaubend“ beschreiben. In den beiden letzten Geschäftsjahren (das GJ 2024/25 ging am 31.01.2025 zu Ende) konnte der Technologiekonzern seinen Umsatz von 27,0 auf 130,5 Mrd. US-Dollar fast verfünffachen.
Noch atemberaubender ist die Entwicklung des operativen Gewinns. Er stieg im gleichen Zeitraum von 5,6 auf 81,5 Mrd. US-Dollar. Genauso schön liest sich die Cashflow-Entwicklung von Nvidia. Der freie Cashflow schoss in den beiden vergangenen Jahren von 3,3 Mrd. auf 60,9 Mrd. US-Dollar hoch. Nvidia kann man auf Grundlage dieser Zahlen mit Fug und Recht als Wachstums-, Gewinn- und Gelddruckmaschine bezeichnen.
Ein hochdynamischer Markt
Die große Frage, die sich bei Wachstumsunternehmen stellt, ist natürlich, wie lange diese enormen Steigerungsraten noch anhalten können. Eine genaue Antwort auf diese Frage hat selbstverständlich niemand, aber man kann sich anhand von Prognosen über die Marktentwicklung daran annähern.
Die meisten Schätzungen von Marktforschungsinstituten und Unternehmensberatungen gehen davon aus, dass der Markt für Künstliche Intelligenz in den kommenden fünf bis acht Jahren mit rund 30 % pro Jahr wachsen wird. Dieser Markt ist der Haupttreiber für das Chipgeschäft von Nvidia. Der Konzern stattet Rechenzentren mit den leistungsfähigsten Prozessoren der Welt aus, um die für KI-Anwendungen erforderliche Rechenleistung zur Verfügung zu stellen.
Die großen Technologiekonzerne der Welt, wie Alphabet (WKN: A14Y6F), Amazon (WKN: 906866), Meta Platforms (WKN: A1JWVX) und Microsoft (WKN: 870747), haben in den letzten Jahren ihre Investitionen in Rechenzentren massiv gesteigert. Ein Ende dieser Investitionsoffensive ist derzeit nicht in Sicht. Vor diesem Hintergrund halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass Nvidia in den kommenden Jahren seinen Umsatz mindestens proportional zum Gesamtmarkt steigern kann.
Die quasi-monopolartige Marktposition von Nvidia
Warum sage ich mindestens? Weil Nvidia über eine außergewöhnliche Marktpositionierung verfügt. Der Konzern hat in den vergangenen drei Jahren eine quasi-monopolartige Position im Markt für KI-Chips errungen und seinen beiden Hauptkontrahenten, AMD (WKN: 863186) und Intel (WKN: 855681), einen Großteil des Marktes abgeknöpft. Genaue Daten über die Marktanteilsverteilung der drei großen Chipkonzern gibt es nicht, aber die meisten Schätzungen gehen davon aus, dass der Marktanteil von Nvidia bei KI-geeigneten Chips zwischen 70 und 95 % liegt.
Ich gehe davon aus, dass die Wettbewerber von Nvidia in den kommenden Jahren nicht in der Lage sein werden, den Spieß wieder umzudrehen – zu groß ist der finanzielle und technologische Vorsprung des Konzerns geworden. Nvidia verfügt angesichts seines unglaublichen Geschäftserfolges inzwischen über finanzielle Ressourcen, die jene von AMD völlig in den Schatten stellen und Intel ist seit Jahren ein Krisenfall.
Eine Gefahr darf an dieser Stelle aber nicht ausgeblendet werden, und zwar die durch die großen Kunden selbst. Den Big Tech-Konzernen sind die Marktmacht und die daraus resultierenden hohen Preise von Nvidia seit Jahren ein Dorn im Auge. Viele Großkunden arbeiten deshalb seit geraumer Zeit an der Entwicklung eigener KI-Chips.
In Anbetracht der finanziellen, personellen und technologischen Ausstattung der großen Nvidia-Kunden muss man davon ausgehen, dass sie ihr Vorhaben früher oder später erfolgreich umsetzen werden. Die Frage ist nur, wie erfolgreich.
Nvidia ist ein fokussierter Chipkonzern, der jedes Jahr Milliarden in die Entwicklung neuer Chipgenerationen steckt. Noch dazu hat der Konzern im vergangenen Jahr angekündigt, jedes Jahr eine neue Chipgeneration auf den Markt zu bringen. Ob die Kunden von Nvidia mit dieser Entwicklungs- und Vermarktungsgeschwindigkeit auf Dauer mithalten können, wage ich zu bezweifeln.
Die Bewertung der Nvidia-Aktie ist vernünftig
Bei der Beurteilung einer Aktie darf selbstverständlich auch ein Blick auf die Bewertung nicht fehlen. Mit einem Forward-Kurs-Gewinn-Verhältnis (also auf Basis des prognostizierten Gewinns des laufenden Geschäftsjahres) von 28 ist die Nvidia-Aktie in meinen Augen für ein immer noch rasant wachsendes und hochprofitables Technologieunternehmen keineswegs hoch bewertet.
Fazit: Kleinere Brötchen als in der Vergangenheit
Ich komme vor diesem Hintergrund zum Fazit, dass die Nvidia-Aktie ihre besten Jahre noch keineswegs hinter sich hat und Anleger langfristig durchaus noch auf weitere Kurssteigerungen hoffen können. Allerdings glaube ich auch, dass sich die Traumrenditen der letzten Jahre nicht wiederholen werden und Anleger in Zukunft etwas kleinere Brötchen backen müssen.
Das Wachstum des Chipkonzerns wird sich aufgrund des Basiseffekts (also der schieren Unternehmensgröße) in Zukunft abschwächen. Zudem ist bereits viel Zukunftsfantasie in den Kurs der Nvidia-Aktie eingepreist.
Der Artikel Nvidia-Aktie: Hat sie ihre besten Jahre hinter sich? ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.
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Peter besitzt Aktien von Alphabet, Amazon, Meta Platforms, Microsoft und Nvidia. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Alphabet, Amazon, Meta Platforms und Microsoft.