News: Niko Kovac bleibt BVB-Trainer – Stand jetzt

Nuri Sahin wird das nicht gerne hören, doch die Erkenntnis des Abends lautet: Niko Kovac beherrscht das In-Game-Coaching. Das und mehr in den Themen des Tages.

Feb 12, 2025 - 13:39
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News: Niko Kovac bleibt BVB-Trainer – Stand jetzt

Dortmund überzeugt in Hälfte zwei

Geht doch, BVB! 3:0 gewinnen die Dortmunder in Lissabon und stehen mit mindestens eindreiviertel Beinen im Achtelfinale der Champions League. Dabei hatten sich nicht nur die Zuschauer erst noch an dieses neumodische Gedöns, genannt Playoffs, gewöhnen müssen – auch die Spieler selbst fremdelten anfangs. 45 Minuten lang lieferten die Jungs von Sporting und die Dortmunder Belegschaft besseren Einschlafbeistand. Dann ließ sich Schiedsrichter Espen Eskas doch noch dazu breitschlagen, auch die zweite Halbzeit anzupfeifen – und alles war anders. Mit simplen Kniffen hatte BVB-Trainer Niko Kovac die Statik des Spiels zu Gunsten seines Teams verändert. Er beorderte die Spieler ein gutes Stück weiter nach vorne. Der BVB presste nun konsequent, spielte mit einem Mal zielstrebig, sauber Richtung Sporting-Tor. Zum ersten Mal seit Wochen traten die Borussen mit angemessenem Energielevel auf. Guirassy, Groß und Adeyemi sorgten für die Tore. Und wir halten fest: Das In-Game-Coaching, ein in Teilen von Dortmund als Beleidigung geltender Begriff, hat der neue Trainer offenbar drauf. Er selbst erklärte seinen taktischen Eingriff am Amazon-Mikro hinterher nicht ganz jugendfrei mit den Worten: „Wenn du das Balltempo erhöhst, hast du mehr Räume und dann fixt du auch besser.“ Ähm. Nun gut.

Parallel lieferten sich die beiden schwer verwundeten ManCity und Real Madrid einen Schlagabtausch. City war durch Erling Haaland zweimal in Führung gegangen, Brahim Diaz hatte spät ausgeglichen, ehe Jude Bellingham – who else? – Sekunden vor Spielschluss noch das 3:2 erzielte. „Es war ein komischer Abend“, befand der Siegtorschütze hinterher. „Wir haben eine unserer besten Saisonleistungen gezeigt, aber lagen trotzdem zurück.“ Während Real-Trainer Carlo Ancelotti zum Unheil aller anderen ankündigte, die Saison habe für sein Team nun erst begonnen, lieferte dieser „komische Abend“ auf Seiten der Engländer vor allem noch einmal die Erkenntnis: Pep Guardiolas Team ist endgültig leergepresst.

Rebbe und Wut

Am Valznerweiher hat’s geknallt. Olaf Rebbe ist nicht länger Sportdirektor des 1. FC Nürnberg. Abzusehen war das keineswegs. Schließlich hatte der Club im zurückliegenden Transferfenster noch dank Rebbe Rekordeinnahmen generiert. Für Nürnberger Verhältnisse regnete es schwindelerregende Zahlen: Stefanos Tzsimas wechselte für 25 Millionen Euro zu Brighton in die Premier League, die Verkäufe von Jens Castrop und Finn Jeltsch spülten zusammengerechnet 12 Millionen Euro in die Kassen. Laut Vereinsmitteilung sei es jedoch „nach dem Ende der jüngsten Transferphase zu unterschiedlichen Auffassungen über die zukünftige Ausrichtung des 1. FC Nürnberg gekommen.“ Die Bild-Zeitung will dagegen gehört haben, dass ein heftiger Streit zwischen Olaf Rebbe und einem Reporter von nn.de den Ausschlag für die Trennung gegeben haben soll. Vielleicht war es aber auch ganz einfach etwas zu ruhig geworden in den letzten Wochen. Hatte sich der FCN zuletzt mit vier Siegen aus fünf Spielen wieder in die obere Tabellenhälfte gerobbt und damit in eine etwas entspanntere Gemütslage versetzt, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis die notorische Panik beim Club wieder einsetzt.

„Dat Biertrinken, dat können Sie mir nicht nehmen!“

Zu Bundestrainer Helmut Schön sagte er: „Dat Biertrinken, dat können Sie mir nicht nehmen!“ Heinz-Werner Eggeling erzählte über ihn: „Ich war total geschockt, als ich als blutjunger Spieler beim VfL in die Kabine kam und er als einziger dort saß und eine qualmte. Ich weiß sogar noch die Marke: Ernte 23.“ Später sagte Helmut Schön einmal, Werner „Eia“ Krämer hätte locker 80 Länderspiele machen können mit einem seriöseren Lebensstil. So aber wurden es lediglich 13. Einen Namen machte sich Krämer zwar nicht im Trikot der Nationalmannschaft, dafür aber in Blauweiß: zunächst in Duisburg, später in Bochum. 1963 gehörte er mit dem Meidericher SV den Gründungsmitgliedern der Bundesliga an. Und schoss zur Begrüßung gleich zwei Tore gegen den Karlsruher SC. Krämer war trickreich, schnell, schlug Flanken wie Schüsse. Fünfzehn Jahre lang verzauberte er das Ruhrgebiet. Nach der Karriere versagten die Nieren. Mein Kollege Alex Raack schrieb seinerzeit in einem Text über „Eia“ Krämer den dramatischen Satz: „Die Ärzte müssen einem Mann, der mit seinen Füßen eine ganze Region verzauberte, die Beine amputieren.“ Heute vor 15 Jahren starb Werner Krämer im Alter von 70 Jahren.

Zum 15. Todestag von „Eia“ Krämer:
Zebra-Twist im Himmel

Rätselpause

Welchen bemitleidenswerten Vogel, der die Pausen früher wahrscheinlich kopfüber in der Kloschüssel verbracht hat, haben wir hier zusammengemantscht? Tipps gerne im Sekretariat unter newsletter@11freunde.de hinterlassen. Gestern hatten wir die siegreiche Nürnberger Mannschaft aus dem Pokalfinale 2007 dargestellt. War ein Kinderspiel.

Wer spielt heute?

Besser sollten wir fragen: Wer spielt heute nicht? Denn ein rammelvoller Spieltag erwartet uns. Mit den Bayern im Celtic Park, Milan bei Feyenoord und Monaco gegen Benfica. Parallel steht das Merseyside Derby in der Premier League an: Everton empfängt Liverpool. Und im DFB-Pokal der Frauen steigt auch noch das Viertelfinale: Mit Leverkusen gegen Bremen und Bayern gegen Frankfurt. Sucht euch was aus!

Und habt einen schönen Mittwoch!