Mini-PC U58 im Test

Gxmo oder Alliwava, egal: Der U58 bietet für 296 Euro ein starkes Gesamtpaket mit Ryzen 7 & 32 GB RAM. Wo die Stärken und Schwächen des Mini-PCs liegen, zeigt unser Test.

Mär 2, 2025 - 09:29
 0
Mini-PC U58 im Test

Gxmo oder Alliwava, egal: Der U58 bietet für 296 Euro ein starkes Gesamtpaket mit Ryzen 7 & 32 GB RAM. Wo die Stärken und Schwächen des Mini-PCs liegen, zeigt unser Test.

Der Mini-PC U58 ist ein klassisches Whitelabel-Gerät, das ohne Markenaufschrift auf dem Karton daherkommt. So gibt es ihn nun zwar nicht mehr unter dem Namen Gxmo, wie wir ihn noch bekommen haben. Stattdessen wird er als Aliwava U58 mit 32 statt 16 GB RAM vertrieben. So viel RAM für knapp 296 Euro (Gutscheincode: BG8154c6) ist eine echte Seltenheit. Gleich geblieben ist der Ryzen 7 5800U – der Klassiker des Preisbereichs um 300 Euro. Mit 512 GB Speicher ist der U58 wieder ein starker Mitstreiter für die Einstiegsklasse.

Ausstattung: Welche Hardware bietet der U58 Mini-PC?

Im U58 arbeitet der Ryzen 7 5800U mit acht Kernen und 16 Threads. Die Zen-3-Kerne takten zwischen 1,9 und 4,4 GHz bei einer TDP (Thermal Design Power) zwischen zehn und 25 Watt. Die CPU ist dank moderner Architektur sehr effizient und eignet sich neben einfachen Office-Arbeiten auch für leichtes Gaming. Dies ist vorwiegend auf die stärkere integrierte Grafikeinheit Vega 8 zurückzuführen, im Unterschied zum Angebot von Intel.

Als Massenspeicher kommt eine M.2-SSD mit 512 GB zum Einsatz. Diese erzielt in Crystaldiskmark eine Lesegeschwindigkeit von 2575 MB/s und im Schreiben 1864 MB/s. Damit bietet sie also nicht nur viel Speicherplatz, sondern ist auch ziemlich schnell. Insbesondere in dieser Preisklasse sind solche Werte keineswegs selbstverständlich.

Außerdem kann die SSD im Formfaktor M.2-2280 nachträglich ausgetauscht werden, sollte der Speicherplatz doch einmal knapp werden. Zusätzlich bietet der U58 noch einen 2,5-Zoll-Käfig für eine weitere SDD oder auch HDD.

Beim RAM gibt es 16 GB mit 3200 MT/s (Mega Transfers per Second). Diese sind in Form von einem SO-DIMM-Modul – anders als es einige Produktbilder vermuten lassen – mit DDR4-Standard verbaut. Somit kann der RAM problemlos nachträglich ausgetauscht werden.

Für das Anschließen von Bildschirmen stellt der U58 neben zweimal HDMI auch einen USB-C-Port mit Displayport Alt-Mode bereit. Zusätzlich gibt es einmal Gigabit-LAN.

Die Standards der Drahtlos-Schnittstellen sind mit Bluetooth 5.2 und Wi-Fi 6E ausreichend aktuell. Insbesondere im Preisfeld unter 300 Euro ist selbst Wi-Fi 6 selten – leider. Der aktuelle Standard wäre natürlich Wi-Fi 7, der jedoch selbst bei Modellen über 700 Euro noch kaum Verbreitung findet.

Performance: Wie schnell ist der U58 Mini-PC?

Der Ryzen 7 5800U ist die absolute Standard-Wahl bei Mini-PCs im Preisbereich um 300 Euro. Das ist eine gute Sache, da dieser eine starke Preis-Leistung bietet und zudem dank Zen-3-Architektur effizient arbeitet. Das große Gaming-Erlebnis kann man hier aber weiterhin nicht erwarten. Im PCmark 10 erreicht der U58 im Schnitt 5580 Punkte und gehört damit zu den schwächeren Prozessoren dieses Typs.

In Geekbench 6 liegt er mit 1921 Punkten im Single-Core voll im Schnitt. Im Multi-Core ist er mit 6274 wieder mal ein gutes Stück schwächer als erwartet. Auch die Grafikleistung, gemessen im OpenCL-Benchmark in Geekbench 6, liegt mit 13732 Punkten deutlich unter dem Erwartungswert. Das gleiche Bild zeichnet sich auch in Cinebench R24 ab, hier erhalten wir 73 Punkte im Single- und 435 Punkte im Multi-Core. Die Leistung in Time Spy ist, wie mittlerweile schon zu erwarten, mit 952 Punkten, zusammengesetzt aus 832 Grafik- und 5215 CPU-Punkten, ebenfalls vergleichsweise schwach.

Wie üblich für diesen Preisbereich haben wir den U58 ebenfalls einem Spieletest in Anno 1800 unterzogen. Der Ryzen 7 liefert bei einem fortgeschrittenem Endlosspiel mit Blick auf eine 50000-Einwohner-Stadt durchschnittlich 26 FPS. Wir spielen dabei in Full-HD mit niedrigen Einstellungen und aktiviertem FSR (Fidelity FX Super Resolution) im Modus „Ausgewogen“. Das entspricht größtenteils den Erwartungen und bietet für diese Art von Spiel noch ein ausreichend gutes Spielerlebnis.

Software: Welches Betriebssystem ist auf dem Mini-PC U58 installiert?

Der Mini-PC kommt mit Windows 11 Pro und den üblichen, vorinstallierten Programmen. Ein vollständiger Systemscan mit Windows Defender spürte keine Viren auf. Die Installation von Linux dürfte ebenfalls für den Einen oder Anderen von Interesse sein. Hier gibt es gute Nachrichten: Wir konnten Ubuntu 24.04.1 problemlos über die Auswahl unseres USB-Sticks im erweiterten Startmenü starten und installieren.

Verbrauch: Wie hoch ist die Leistungsaufnahme des U58?

Mit Ryzen 7 5800U arbeitet der U58 mit 12 Watt im Idle sehr sparsam. Unter Last kann der Verbrauch auf etwa 42 Watt ansteigen. Hier vermuten wir das Leistungsdefizit, da gleiche Modelle einen Verbrauch von bis zu 54 Watt erlauben. Bei längerer Zeit unter Last fällt der Verbrauch auf etwa 27 Watt ab. Wir konnten den maximalen Takt von 4,4 GHz nur kurz messen, danach fällt dieser zügig auf 2,5 GHz ab. Über längere Zeit liegt der Takt dann bei 2 GHz. Dafür sind die Temperaturen der CPU mit maximal 80 Grad und bei der GPU mit maximal 68 Grad vollkommen unbedenklich.

Lüfter: Wie laut ist der U58 Mini-PC?

Der Lüfter ist eine klare Schwäche des U85 und das nicht etwa wegen der Lautstärke. Befindet sich der Mini-PC im Idle, dann stoppt der Lüfter kurzzeitig, nur um wenig später wieder erneut aufzudrehen. Das ist gerade in einer stillen Umgebung doch sehr störend. Hier wird der Lüfter schon bis zu 27 dB(A) laut. Unter Last liegt die Lautstärke bei 31 dB(A) am Gehäuse und 19 dB(A) in einem Meter Entfernung. Wir haben dabei mit einer App auf dem Smartphone gemessen. Tatsächlich wirkt der U58 durch den offenen Deckel noch einmal etwas lauter, als es die Messung wiedergibt.

Unterschiedliche Lüfterprofile, etwa im BIOS, gibt es beim U58 nicht. Generell ist das BIOS sehr einfach gehalten und bietet kaum Einstellungsmöglichkeiten.

Gehäuse: Wie ist die Verarbeitung des U58 Mini-PCs?

Der U58 hat ein hochwertiges, matt-graues Metallgehäuse. Die Oberseite ist ein dünnes Meshgitter, ebenfalls aus Metall, das für einen guten Luftaustausch sorgt. Die Bodenplatte ist aus Plastik und ist mit Gummifüßen und einer Lasche, zum leichteren Entfernen des Bodens, versehen. Schön zu sehen ist hier, dass die Füße eine Aussparung für die vier Schrauben haben und dies nicht einfach überkleben. Mit 387 g und Außenmaßen von 126,3 × 113,5 × 43,3 mm ist der Mini-PC sehr kompakt.

Preis: Was kostet der U58 Mini-PC?

Der U58 ist nicht mehr wie unser Testgerät von Gxmo erhältlich. Stattdessen wird das fast identische Modell Alliwava U58 auf Banggood für 296 Euro verkauft, wobei man auf den Preis mit unserem Code BG8154c6 kommt. Anders als unser Testgerät bekommt man hier sogar einen weiteren RAM-Stick mit 16 GB, sodass man einen Gesamtspeicher von 32 GB hat. Als Alternative gibt es das Modell auch noch mit 1 TB Speicher für 311 Euro (Code: BG8154c6).

Weiterhin werden durch den Versand aus Tschechien auch keine Einfuhrzölle oder Umsatzsteuer fällig.

Fazit

Mit USB-C und einem Metallgehäuse ist der U58 für seine Preisklasse gut und hochwertig ausgestattet. Trotz des etwas schwachen Ryzen 7 ist die Leistung, gerade im Vergleich zu Intel-CPUs, mehr als ausreichend. Als größtes Manko sehen wir den Lüfter, der auf Dauer sehr störend wird. Für diejenigen, die 32 GB RAM benötigen, ist der U58 für 296 Euro (Code: BG8154c6) nahezu alternativlos. Alles in allem ist der U58 ein guter Mini-PC mit sinnvollen Features.

Mit 32 GB RAM, 512 GB SSD-Speicher und Ryzen 7 5800U eignet sich der U58 für jeden, der seine Office-Aufgaben effizient erledigen und zusätzlich noch reichlich Leistungsreserven für einfaches Gaming haben will. Highlight ist hier der USB-C-Anschluss, der auch für die Bildübertragung an einen weiteren Monitor genutzt werden kann. Für 296 Euro (Code: BG8154c6) bekommt man mit dem U58 so einiges geboten, das die Konkurrenz selbst für 50 bis 100 Euro mehr nicht bieten kann.

  • Metallgehäuse
  • USB-C mit Displayport
  • gute Leistung
  • Lüfter geht im Idle ständig an und aus