John Gruber: „Etwas ist faul“ bei Apple
Wer sich näher mit dem Apple-Universum beschäftigt hat, wird sicherlich auch schon von John Gruber gehört haben. Der Tech-Blogger schreibt für seine Website Daring Fireball schon seit mehr als zwei Jahrzehnten über viele Themen, die Apple betreffen. Nun hat sich Gruber mit sehr deutlichen Worten zu Apples verspäteten personalisierten Siri-Funktionen geäußert. In einem Blogbeitrag mit […] Der Beitrag John Gruber: „Etwas ist faul“ bei Apple erschien zuerst auf appgefahren.de.

Wer sich näher mit dem Apple-Universum beschäftigt hat, wird sicherlich auch schon von John Gruber gehört haben. Der Tech-Blogger schreibt für seine Website Daring Fireball schon seit mehr als zwei Jahrzehnten über viele Themen, die Apple betreffen. Nun hat sich Gruber mit sehr deutlichen Worten zu Apples verspäteten personalisierten Siri-Funktionen geäußert.
In einem Blogbeitrag mit dem Titel „Something Is Rotten in the State of Cupertino“ – eine Anspielung auf William Shakespeares „Hamlet“ („Etwas ist faul im Staate Dänemark“) – berichtet John Gruber, Apples Glaubwürdigkeit sei durch die Verzögerung „beschädigt“ worden. Im Blogbeitrag heißt es:
„Keynote für Keynote, Produkt für Produkt, Feature für Feature, Jahr für Jahr hat sich Apple von einem Unternehmen, von dem man nicht einmal glauben konnte, dass es zahlungsfähig bleiben würde, zum mit Abstand glaubwürdigsten Unternehmen der Tech-Branche entwickelt. Apple ist nach wie vor nicht von einem finanziellen Bankrott bedroht (und bleibt sogar das profitabelste Unternehmen der Welt). Aber ihre Glaubwürdigkeit ist jetzt beschädigt. Die Karrieren werden enden, bevor Apple jemals wieder die Glaubwürdigkeit im Sinne von ‚Wenn sie es sagen, kannst du es glauben‘ erlangen kann, die das Unternehmen Anfang Juni 2024 hatte.“
Gruber geht auch darauf ein, dass dies nicht das erste Mal sei, dass Apple nicht geliefert habe. Im Vergleich zu kleineren Produktankündigungen und einer Einstellung der Entwicklung wie bei der AirPower-Ladematte für Apples Mobilgeräte, die laut Gruber „eher am Rande stattfanden“, handele es sich beim Thema generative KI um eines, das „groß“ und „wichtig“ sein werde. Er stört sich nicht an der Verzögerung selbst, sondern am „Fiasko“, dass Apple im vergangenen Jahr „eine Geschichte aufgetischt“ habe, „die nicht wahr war“:
„Das Fiasko besteht nicht darin, dass Apple mit der KI im Verzug ist. Es geht auch nicht darum, dass das Unternehmen letzte Woche eine peinliche Verzögerung bei versprochenen Funktionen bekannt geben musste. Das sind Probleme, keine Fiaskos, und Probleme kommen vor. Sie sind unvermeidlich. Führungspersönlichkeiten beweisen ihre Stärke und schaffen ihr Vermächtnis nicht dadurch, wie sie mit Erfolgen umgehen, sondern dadurch, wie sie mit Problemen umgehen – wie sie sie erkennen, verstehen, anpassen und lösen. Das Fiasko besteht darin, dass Apple eine Geschichte in die Welt gesetzt hat, die nicht wahr war, eine Geschichte, von der einige Leute im Unternehmen sicher wussten, dass sie nicht wahr war, und dass sie auf dieser Grundlage einen Kurs eingeschlagen haben.“
John Gruber wird sogar noch deutlicher und bezeichnet die personalisierten Siri-Features, die während der WWDC-Keynote im letzten Jahr erstmals vorgestellt hat, als konzeptionell und daher „Blödsinn“.
„Was Apple auf der WWDC bezüglich der kommenden ‚personalisierten Siri‘ gezeigt hat, war keine Demo. Es war ein Konzeptvideo. Konzeptvideos sind Blödsinn und ein Zeichen für ein Unternehmen, das sich in einer Krise, wenn nicht gar in einem Chaos befindet. […] Man kann die Wahrheit dehnen und die Glaubwürdigkeit aufrechterhalten, aber man kann die Glaubwürdigkeit nicht mit Blödsinn aufrechterhalten. Und die ‚personalisierten Siri‘-Funktionen waren, wie sich herausstellte, Blödsinn.“
Gruber führt weiter aus, dass Apples wiederholte Unwilligkeit oder Unfähigkeit, die personalisierten Siri-Funktionen seit der WWDC im letzten Jahr in Aktion zu zeigen, „hätte ein grelles rotes Blinklicht und einen ohrenbetäubenden Alarm auslösen müssen“, dass etwas nicht stimmt. Er geht sogar soweit zu sagen, dass Apples Exzellenz-Kultur in Gefahr sein könnte, sollte die Situation im Unternehmen nicht korrekt gehandhabt werden:
„Tim Cook hätte bereits ein solches Meeting abhalten sollen, um dieses Siri- und Apple Intelligence-Debakel anzusprechen und zu korrigieren. Wenn ein solches Treffen noch nicht stattgefunden hat oder nicht bald stattfindet, dann, so fürchte ich, dann war es das. Die Fahrt ist vorbei. Wenn Mittelmäßigkeit, Ausreden und Blödsinn Wurzeln schlagen, übernehmen sie die Macht. Eine Kultur der Exzellenz, der Verantwortlichkeit und der Integrität kann keines dieser Dinge dulden und wird schnell zusammenbrechen, wenn sie alle drei akzeptiert.“
Was haltet ihr von den deutlichen Worten John Grubers? Könnt ihr seinen Aussagen zustimmen? Wir freuen uns wie immer über eure Kommentare zum Thema.
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