Gefährlicher Süßstoff: Wie schädlich ist Aspartam wirklich?

Wer auf sein Gewicht achtet, aber nicht auf süße Getränke oder Nahrungsmittel verzichten will, der greift häufig auf künstliche Süßstoffe wie Aspartam, Erythrit oder Stevia zurück. Inzwischen wurde jedoch vermehrt gezeigt, dass diese Zuckerersatzstoffe ebenfalls negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Forscher:innen aus China haben nun untersucht, wie sich der Konsum des Süßstoffes Aspartam auf …

Feb 21, 2025 - 15:19
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Gefährlicher Süßstoff: Wie schädlich ist Aspartam wirklich?

Wer auf sein Gewicht achtet, aber nicht auf süße Getränke oder Nahrungsmittel verzichten will, der greift häufig auf künstliche Süßstoffe wie Aspartam, Erythrit oder Stevia zurück. Inzwischen wurde jedoch vermehrt gezeigt, dass diese Zuckerersatzstoffe ebenfalls negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Forscher:innen aus China haben nun untersucht, wie sich der Konsum des Süßstoffes Aspartam auf die Blutgefäße auswirkt – mit Ergebnissen, die durchaus Anlass zur Besorgnis gibt.

Aspartam-Diät für Mäuse

Das Süßungsmittel Aspartan besteht aus Menthol sowie den Aminosäuren Phenylalanin und Asparaginsäure. Es ist etwa 200 Mal so süß wie gewöhnlicher Zucker und kommt vor allem in Light- und Zero-Getränken zum Einsatz.

In ihrem Versuch fütterten die Forscher:innen Mäuse über einen Zeitraum von 12 Wochen jeden Tag mit einer Süßstoffdosis von 0,15 Prozent der Futtermenge. Würde ein Mensch prozentual die gleiche Menge zu sich nehmen, müsste er täglich 3 Dosen Diätlimonade trinken. Anschließend untersuchten die Forscher:innen, ob dieses Maß der Süßstoffaufnahme den Zustand der Gefäßwände und verändert und unter Umständen zu Entzündungen und Plaques in den Adern der Mäuse führt.

Gefährliche Ablagerungen in den Blutgefäßen

Tatsächlich stellte sich heraus, dass die Tiere, die den Süßstoff zu sich nahmen, größere und fettigere Ablagerungen entwickelten als die Tiere einer Vergleichsgruppe. Außerdem wies das Blut der Mäuse auch höhere Entzündungswerte auf als die Vergleichsgruppe. Derartige Plaques aus Cholesterin und anderen Blutfetten können unbehandelt zu einer Arteriosklerose führen und somit das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle deutlich erhöhen.

Als die Forscher:innen das Blut der Mäuse untersuchten, entdeckten sie, dass der Süßstoff den Insulinspiegel der Tiere deutlich erhöhte. „ Diese Entdeckung kam unerwartet, da man bisher davon ausging, dass der Blutzucker die wichtigste Determinante der Insulinausschüttung ist“, schreiben die Forscher:innen. Erhöhte Glukosemengen im Blut führen zur Bildung und Freisetzung verschiedener Signalproteine und Gerinnungsfaktoren, die die Plaquebildung fördern.

Schädliche Wirkung auch bei Menschen?

Die Frage, die sich den Forscher:innen dann stellte, war, ob auch Aspartam in der Lage ist, diese Prozesse in Gang zu setzen. Dieser Frage gingen sie nach, indem sie untersuchten, welche Proteine als Reaktion auf die Süßstoffe in besonders großen Mengen produziert wurden. Dazu gehörte unter anderem das Signalprotein CX3CL1, das bei erhöhten Insulinwerten freigesetzt wird und an einen Rezeptor bindet, der die Ausschüttung und Anhaftung von Entzündungs- und Immunzellen vermittelt. Dieser Rezeptor fängt Immunzellen ab und führt zur Plaquebildung an den Innenseiten von Blutgefäßen. Als die Forscher:innen die CX3CR1-Rezeptoren von mit Aspartam gefütterten Mäusen ausschalteten, kam es nicht mehr zur Plaquebildung. Somit ist das Signalprotein CX3CL1 wahrscheinlich maßgeblich für die schädigende Wirkung von Aspartam verantwortlich.

Um zu untersuchen, ob dieser Effekt auch bei Menschen auftritt, führten die Forscher:innen weitere Tests mit Javaneraffen durch. Dabei stellte sich heraus, dass auch die Affen mit einer erhöhten Insulinausschüttung auf Aspartam reagierten. Die Tiere tragen auch den CX3CR1-Rezeptor. Es darf also vermutet werden, dass der beliebte Süßstoff auch bei uns Menschen ähnlich wirkt und die Bildung von Ablagerungen in den Blutgefäßen fördern kann. Die Forscher:innen wollen diesen Hinweisen nun weiter nachgehen. „ Künstliche Süßstoffe sind in fast alle Arten von Lebensmitteln eingedrungen, daher müssen wir die langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit kennen“, schreiben sie.