Fußball und Ostern: Eier, wir suchen Eier!

Fans und Kirchen Hand in Hand, Uli Hoeneß mit Festtagsweisheiten, Philipp Lahm gewohnt wortgewandt und die ganz besonderen Eier des Präsidenten von Sturm Graz. 10 Dinge über Fußball und Ostern.

Apr 20, 2025 - 14:14
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Fußball und Ostern: Eier, wir suchen Eier!

1.
Achtung, Restposten! „10 Ostereier Kunststoff Schalke 04 Restposten Fußball“, lockte einst Ebay-Verkäufer „ennamarsfussballfanartikelshop“ mit dem Sonderpreis 3,95 Euro. Zugeschlagen, wer sich zum Osterfest so richtig die Stimmung verderben möchte.

2.
Seit 1980 gibt es bei der Europameisterschaft ein Maskottchen, in Italien musste damals Pinocchio herhalten. Acht Jahre später in Deutschland war dann Berni dran. Nein, nicht der bayrische Brummbär, sondern ein heiterer Hoppelhase. Der war so erfolgreich, dass er 1992 in Schweden gleich wieder ran durfte. Mit dem nachgerückten Europameister Dänemark legte er dem Veranstalter ein schönes Überraschungsei ins Nest.

3.
In den vergangenen Jahren beklagten sich immer wieder Vertreter von Polizei und Kirchen über Spieltagsansetzungen am Osterwochenende. Und zumindest an Karfreitag verzichtete die Bundesliga bislang auf Ansetzungen. Fans und Christentum: In den Farben getrennt, in der Sache vereint. Quasi. Gegen das Ostermontagsspiel hingegen war die Kirche machtlos.

4.
Am Ostermontag wurde auch schon in der Bundesliga-Premierensaison gekickt. Damals hatte die Liga ihn für Nachholspiele freigehalten. Derer wurden dann gleich vier ausgetragen. Unter anderem besiegte der Tabellenletzte Saarbrücken zu Hause Borussia Dortmund – der erste Heimsieg der Bundesliga fühlte sich vermutlich an wie Weihnachten und Ostern zusammen.

5.
Weniger feierlich ging es am gleichen Tag im Frankfurter Waldstadion zu. Weil der Schiedsrichter kurz vor Schluss den vermeintlichen Eintracht-Siegtreffer beim Stand von 2:2 gegen den HSV annullierte, musste ihn berittene Polizei schützen. Offensichtlich waren die Einsatzkräfte schon damals an den Feiertagen ganz besonders gefordert.

6.
Eiersuche, -malen, oder -weitwurf: Für Ostern haben alle ihre eigenen Traditionen entwickelt. Und Philipp Lahm? Im Interview mit der Zeit danach gefragt, wie er den Ostermontag verbringe, antwortete er gewohnt schlagfertig, wortgewandt und originell: „Heute früh war ich bei der Pressekonferenz, jetzt bin ich auf dem Weg zum Training. Ich bin beruflich ziemlich eingebunden.“ Und was sind so die Osterbräuche der Familie Lahm? „Typisch ist, dass wir uns alle einmal sehen. Das klingt vielleicht banal, aber die Gelegenheit haben wir leider nicht so oft. Dieses Jahr haben wir uns nach Freitag auch am Ostersonntag zum Brunchen getroffen. Ich kam etwas später, weil ich vorher noch zum Training musste.“ So viel dazu.

7.
Um Eier dreht sich im Fußball schließlich vieles auch abseits von Ostern. Dass sie unerlässlich für einen erfolgreichen Spielverlauf sind, wusste schon Oli Kahn. Christoph Kramer konnte spontanen Wuchs bei seinen Gladbachern ausmachen. Und Ivica Osim, der Grazer Jahrhundertcoach machte bei seinem Präsidenten Hannes Kartnig eine anatomische Anomalität aus: „Er hatte Mut – er hatte Eier wie Wassermelonen.“

8.
Jürgen Klinsmann sieht sich selbst als religiösen Menschen. Das bewiesen nicht zuletzt die Buddhas, die er auf dem Bayern-Trainingsgelände aufstellen ließ, um für bessere Energieflüsse zu sorgen. Auch als die Taz zu Ostern 2009 „Always Look on the Bright Side of Life“ titelte und dazu einen Klinsi-Jesus am Kreuz abdruckte, kam die Religion beim damaligen Bayern-Trainer durch. Klinsmann sah sich als Objekt blasphemischer Angriffe, das Leiden Christi werde ins Lächerliche gezogen, weshalb er gerichtlich gegen den Titel vorging. Das Landgericht München wies seinen Antrag jedoch ab. Und die Taz begann ihre Mitteilung über die Entscheidung gnadenlos mit den Worten: „Jürgen Klinsmann hat schon wieder verloren. Diesesmal vor Gericht.“

9.
Dass der Herbstmeister nicht Meister werden muss, weiß auch Uli Hoeneß. Er verpackte es aber gewohnt philosophisch in poetischerem Duktus und sagte: „Der Nikolaus war noch nie ein Osterhase.“ Wahre Worte.

10.
Bleibt nur noch eins zu sagen: