BikeYoke Sagma 3D MTB-Sattel im ersten Test: Sitzt wie gedruckt

Ein 3D-gedruckter MTB-Sattel weit unter 200 €? Wir haben den BikeYoke Sagma 3D schon getestet.

Mär 13, 2025 - 08:04
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BikeYoke Sagma 3D MTB-Sattel im ersten Test: Sitzt wie gedruckt

BikeYoke Sagma 3D MTB-Sattel im ersten Test: Sitzt wie gedruckt

BikeYoke Sagma 3D-Sattel im ersten Test: Ein 3D-gedruckter Sattel weit unter 200 €? Diesen gibt es zukünftig von den Komponenten-Experten aus Oberfranken. Mit dem neuen Sagma 3D erweitert BikeYoke das Sattel-Sortiment um ein 3D-gedrucktes Modell – ab 159 € und 200 g. Wir konnten den neuen Sattel bereits fahren.

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BikeYoke Sagma 3D – Infos & Preise

Seit 2019 gibt es den Sagma-Sattel (BikeYoke Sagma Test) mit Schaumdämpfung – nun kommt der Nachfolger. Mit dem neuen BikeYoke Sagma 3D möchte die Marke das bekannte Konzept auf das nächste Level heben: weiterhin mit dem Rail Suspension Design (alternativ auch ohne), weiter mit kurzer Sattelnase, weiter in den identischen Breiten 130 und 142 mm – jetzt allerdings mit 3D Druck-Technik. Neben der Dämpfungstechnik für maximale Performance steht auch der Preis im Vordergrund – so möchte BikeYoke mit dem Sagma 3D zeigen, dass 3D-Sättel nicht immer über 300 € kosten müssen.

Für alle, die es klassisch und noch leichter mögen, gibt es parallel wie beim alten Modell auch den Sagma 3D Lite MTB-Sattel: ein schlankeres Modell mit traditionellem Design, das auf das Rail Suspension Design und somit auch Gewicht verzichtet. Beide Sättel sollen als Allrounder funktionieren und vom XC-Racer bis hin zum E-MTB-Fahrer alle Radfans glücklich machen können.

  • Einsatzgebiet Gravity, Enduro, Trail, XC, Gravel, E-MTB
  • Modelle BikeYoke Sagma 3D, BikeYoke Sagma 3D Lite
  • Obermaterial 3D Matrix TPU
  • Streben
    • 7 x 10 mm UD Carbon, 7 x 10 mm forged AL2014-T6 (Sagma 3D)
    • 7 x 10 mm UD Carbon, 7 x 7 mm CrMo (Sagma 3D Lite)
  • Schale & Elastomer-Gehäuse Carbonfaserverstärktes Nylon
  • Stoßdämpfer Silikon-Elastomer
  • Schrauben AL 7075-T6
  • Breiten 130 oder 142 mm
  • Farben schwarz – Schrauben und Gummi-Tags individuell anpassbar: grau, schwarz, orange, pink
  • Gewicht
    • Sagma 3D 130 240 g (Carbon) / 260 g (Aluminium)
    • Sagma 3D 142 250 g (Carbon) / 270 g (Aluminium)
    • Sagma 3D Lite 130 205 g (Carbon) / 260 g (CrMo)
    • Sagma 3D Lite 142 215 g (Carbon) / 270 g (CrMo)
  • Preise
    • BikeYoke Sagma 3D Aluminium 199 €
    • BikeYoke Sagma 3D Carbon 249 €
    • BikeYoke Sagma 3D Lite CrMo 159 €
    • BikeYoke Sagma 3D Lite Carbon 199 € Bikemarkt: BikeYoke Sagma 3D kaufen
  • www.bikeyoke.com
Der neue BikeYoke Sagma 3D möchte den Komfort des bisherigen Modells mit 3D-Drucktechnologie weiter verbessern.
# Der neue BikeYoke Sagma 3D möchte den Komfort des bisherigen Modells mit 3D-Drucktechnologie weiter verbessern. - Los geht es ab 199 € – den Sagma 3D Lite bekomt man ab 159 €.
Diashow: BikeYoke Sagma 3D MTB-Sattel im ersten Test: Sitzt wie gedruckt
Der neue BikeYoke Sagma 3D möchte den Komfort des bisherigen Modells mit 3D-Drucktechnologie weiter verbessern.
Kurze Sattelnase – mögen wir!
Schön: Der Sattel kommt in einer Papiertüte statt Plastikverpackung.
Sieht sehr flach aus, ist dennoch komfortabel.
Die Sattelkonstruktion ist Carbon-verstärkt.
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Im Detail

Auch beim Sagma 3D kommen die integrierten Stoßdämpfer, die wir schon vom bisherigen Sagma kennen, zum Einsatz. Das sogenannte „Rail Suspension Design“ sorgt dafür, dass die Fahrerbewegungen auf den Sattel übertragen werden und dieser sich entsprechend mitbewegt – dies sorgt laut BikeYoke nicht nur für mehr Komfort, sondern auch für eine bessere Kraftübertragung. Zusätzlich sollen die Dämpfer Vibrationen und Stöße effektiv absorbieren. Die Härte der Elastomere kann individuell angepasst werden – zur Verfügung stehen drei unterschiedliche Härtegrade, die auch kombiniert werden können – ein zusätzliches Set an Stoßdämpfern in „Soft“ lag bei unserem Testsattel anbei.

Schön: Der Sattel kommt in einer Papiertüte statt Plastikverpackung.
# Schön: Der Sattel kommt in einer Papiertüte statt Plastikverpackung.

Apropos kombinieren: Der Sagma 3D ist ebenso wie der Vorgänger sehr modular aufgebaut. So lassen sich die Streben tauschen, die Stoßdämpfer wechseln und zusätzlich in drei weiteren Farben schrauben und Gummi-Tag im Heck individualisieren: Zur Wahl stehen schwarz (Standard) und zusätzlich grau, orange oder pink.

Individualisierung leicht gemacht
# Individualisierung leicht gemacht - entweder mit anderen Elastomeren …
… oder mit verschiedenen Farben.
# … oder mit verschiedenen Farben.
Die Puffer können vorn und hinten getauscht werden – je nach Gusto.
# Die Puffer können vorn und hinten getauscht werden – je nach Gusto.
Explosionszeichnung des modularen Sattels.
# Explosionszeichnung des modularen Sattels.

Der BikeYoke Sagma 3D (sagma = lateinisch für Sattel) erlaubt den Einstieg in die faszinierende und wirklich beeindruckende Welt der 3D-Sättel für 159 € – das ist quasi ein kleiner Quantensprung.

BikeYoke

Über 3.500 gedruckte Knoten in der inneren Stützstruktur sollen es ermöglichen, jede Zone des Sattels genau an ihren Einsatzzweck anzupassen – komfortables Padding an der Sattelnase und am Heck, „Support“-Zonen im Bereich um die Sitzknochen sowie ein „Pressure Relieve“-Bereich in der Mitte des Sattels. Durch den Einsatz des 3D-Druckverfahrens kann laut BikeYoke so die Dichte jeder Sattelzone genau abgestimmt werden, was bei herkömmlichen Schaumstoffen so nicht realisierbar wäre. So soll der Sattel komfortabel sein, ohne allerdings auf Dauer in ein weiches Polster einzusinken.

3.500 3D-Knoten sorgen im Sattel für verschiedene Dämpfungen je nach Zone.
# 3.500 3D-Knoten sorgen im Sattel für verschiedene Dämpfungen je nach Zone.
Die Rails gibt es in Carbon oder in Alu, beziehungsweise CrMo-Ausführung.
# Die Rails gibt es in Carbon oder in Alu, beziehungsweise CrMo-Ausführung.
Die Sattelkonstruktion ist Carbon-verstärkt.
# Die Sattelkonstruktion ist Carbon-verstärkt.
Gut erkennbar: der offenere „Pressure Relieve“-Channel in der Mitte.
# Gut erkennbar: der offenere „Pressure Relieve“-Channel in der Mitte.

Auf dem Trail

Uns erreichte der neue Sagma-Sattel kurz vor der Veröffentlichung – genug für zwei kurze Touren auf den Hometrails mit zwei verschiedenen Testern. Das Erste, was auffällt: Der Sattel ist wirklich kompakt! Die kurze Sattelnase weiß zu gefallen – auch wenn man in steileren Anstiegen mal etwas nach vorn rutscht, vermisst man keine zusätzliche Länge des Sattels. Stattdessen goutieren wir das Plus an Bewegungsfreiheit und den Fakt, dass man nirgendwo hängenbleibt.

Kurze Sattelnase – mögen wir!
# Kurze Sattelnase – mögen wir!

Die Elastomere tun ihren Job wie beschrieben und sorgen dafür, dass der Oberkörper sich leicht mitbewegt. Je nachdem, welche Elastomerhärte man verbaut hat, ist der Effekt mehr oder entsprechend weniger spürbar, das gefällt. Die 3D-Polsterung liegt eher auf der straffen Seite. So fährt sich der Sattel sehr angenehm und sorgt dafür, dass man nicht im Polster einsinkt.

Sieht sehr flach aus, ist dennoch komfortabel.
# Sieht sehr flach aus, ist dennoch komfortabel.

Für breitere Sitzknochen (Hannes fährt privat einen SQlab 612 in der breitesten 15er-Version) ist der optimale Sitz bei der breiten Variante knapp an der Grenze – wir empfehlen, bei breiten Sitzknochen Probe zu sitzen. Im Vergleich mit dem 3D-Sattel S-Works Power Mirror (S-Works Power Mirror Test) von Specialized ist der Sagma 142 von Außenseite zu Außenseite nämlich knapp 6 mm schmaler. Bei Tester Dennis war dies nicht spürbar – die 142 mm passten hier optimal. Dennoch hätten wir in Zukunft auch nichts gegen eine noch breitere Variante für größere/breitere Personen.

BikeYoke Sagma-24
# BikeYoke Sagma-24
BikeYoke Sagma-25
# BikeYoke Sagma-25

Fazit – BikeYoke Sagma 3D

Ein leichter, kompakter 3D-Sattel für unter 200 €? Das geht – und funktioniert! Die Elastomere beim Sagma 3D unterstützen, ohne wackelig oder undefiniert zu wirken, und tragen ebenso wie die 3D-Struktur zum Komfort des Sattels bei. Dass BikeYoke an der kurzen Sattelnase festhält, ist nachvollziehbar, auch wir sehen keine wirklichen Vorteile in den langen Sattelnasen von früher. Der Preis geht für die High-End-Konstruktion gerade im Vergleich zu anderen 3D-Mitbewerbern absolut in Ordnung, auch das Gewicht ist bei der Lite-Version im Vergleich mit 3D-Mitbewerbern wie Specialized oder Fizik auf einer Höhe.

Artikelbild

BikeYoke Sagma 3D – Pro / Contra

Stärken

  • geringes Gewicht
  • günstigster Sattel mit 3D-Konstruktion
  • viel Komfort durch Konstruktion und Elastomere
  • hohe Bewegungsfreiheit

Schwächen

  • größte Größe mit 142 mm Breite relativ schmal
3D für unter 200 € – der neue Sagma 3D von BikeYoke!
# 3D für unter 200 € – der neue Sagma 3D von BikeYoke!

Was hältst du vom neuen BikeYoke-Sattel?


Hier haben wir den BikeYoke Sagma 3D getestet

  • Teutoburger Wald: Trockener Waldboden, Mittelgebirge
Tester-Profil: Johannes Herden
Körpergröße 193 cm
Schrittlänge 98 cm
Oberkörperlänge 61 cm
Armlänge 59 cm
Gewicht 97 kg
Egal, ob mit dem Enduro auf den Hometrails, dem Dirtrad im Skatepark oder auf dem Rennrad in der Langdistanz: Hannes ist in fast allen Bike-Kategorien zu Hause. Am liebsten aber geht’s für ihn bergab durch den Wald!
Fahrstil
verspielt und sauber
Ich fahre hauptsächlich
Enduro, Trails, Pumptrack/Park/Street
Vorlieben beim Fahrwerk
Progressiv, nicht zu soft, schnelle Zugstufe
Vorlieben bei der Geometrie
Eher kürzerer Hinterbau, Lenkwinkel nicht extrem flach, die Front darf gern etwas höher