Berkshire Hathaway: Star-Investor Warren Buffett kündigt Rückzug zum Jahresende an

Sein Gespür für gute Geschäfte machte Warren Buffett zur Investoren-Legende. Im Alter von 94 Jahren leitet er den Rückzug von der Spitze seiner Investmentholding ein

Mai 3, 2025 - 21:41
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Berkshire Hathaway: Star-Investor Warren Buffett kündigt Rückzug zum Jahresende an

Sein Gespür für gute Geschäfte machte Warren Buffett zur Investoren-Legende. Im Alter von 94 Jahren leitet er den Rückzug von der Spitze seiner Investmentholding ein

Der legendäre US-Investor Warren Buffett will zum Jahresende die Führung seiner Holding Berkshire Hathaway abgeben. Er werde dem Verwaltungsrat vorschlagen, zum Jahresende seinen designierten Nachfolger Greg Abel auf den Spitzenposten zu heben, sagte der 94-Jährige auf der Aktionärsversammlung von Berkshire. Er wolle danach als Berater zur Seite stehen, aber die Entscheidungen werde Abel treffen, betonte der Multimilliardär.

Berkshire war ursprünglich eine kleine Textilfirma. Buffett kaufte sie in den 60er-Jahren und verwandelte sie in eine überaus erfolgreiche Investmentgesellschaft. Sein Gespür für gute Geschäfte sorgte dafür, dass Berkshires Investitionen in verschiedene Unternehmen sich über die Jahre deutlich besser entwickelten als der Aktienmarkt im Durchschnitt.

Berkshire Hathaway gehören unter anderem der Versicherer Geico, die Eisenbahngesellschaft BNSF, die Fast-Food-Kette Dairy Queen und der Batteriehersteller Duracell. Zudem hält die Holding Beteiligungen an vielen anderen Unternehmen wie unter anderem Apple und Coca-Cola.

Buffett kritisiert Trumps Zölle

Beim Aktionärstreffen kritisierte Buffett die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump und warnte vor den Gefahren überhöhter Abgaben. Zölle sollten nicht als Waffe eingesetzt werden, sagte Buffett am Samstag. Je wohlhabender andere Länder seien, desto wohlhabender würden die USA. „Ein ausgewogener Handel ist gut für die Welt“, sagte der 94-Jährige. „Ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist, eine Welt zu schaffen, in der ein paar Länder sagen, ha ha ha, wir haben gewonnen.“ 

Bislang hat sich der Milliardär, der als legendärer Investor gilt, kaum zur US-Zollpolitik geäußert. Diese hatte viele Anleger verunsichert und zu Kurseinbrüchen an den Aktienmärkten geführt. Buffett rief dazu auf, sich dennoch nicht entmutigen zu lassen. Kritik an Politik und den Menschen, die sich machten, gehöre zum Tagesgeschäft. „Wir befinden uns immer in einem Prozess des Wandels. Ich würde mich nicht entmutigen lassen. Wir haben alle ziemlich viel Glück.“

Bei dem Treffen veröffentlichte Berkshire die Zahlen zum ersten Quartal. Der Betriebsgewinn fiel wegen der verheerenden Brände in Kalifornien im Januar um 14 Prozent auf 9,64 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn brach um 64 Prozent auf 4,6 Mrd. Dollar ein, was hauptsächlich auf nicht realisierte Verluste bei Aktien – wie beispielsweise Apple – zurückzuführen ist. Das Barvermögen von Berkshire legte weiter zu – von 334,2 Mrd. Dollar zum Jahresende auf nunmehr 347,7 Mrd. Dollar. 

Sorgen bereite ihm das nicht, erklärte Buffett. Berkshire habe erst vor kurzem die Absicht gehabt, 10 Mrd. Dollar zu investieren. Kaufmöglichkeiten hielten sich aber nicht an Pläne. Sie sollten über einen Zeitraum von fünf Jahren getätigt werden, nicht unbedingt morgen. „Wir führen ein Unternehmen, das sehr, sehr opportunistisch ist“, sagte Buffett. „Wir haben eine Menge Geld gemacht, indem wir nicht immer voll investiert waren.“