Als Skyrim-Liebhaberin habe ich mich richtig in Kingdom Come Deliverance 2 verliebt

Ich habe mich in Kingdom Come Deliverance 2 verliebt. Als notorische Nicht-zu-Ende-Spielerin will ich jede Quest in diesem riesigen Spiel erledigen und einfach Zeit in der mittelalterlichen Welt verbringen. Und das Ganze erinnert mich ein wenig an meine Liebe zu Skyrim.Ein Kommentar von Marina Hänsel

Mär 2, 2025 - 09:34
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Als Skyrim-Liebhaberin habe ich mich richtig in Kingdom Come Deliverance 2 verliebt

Ich habe mich in Kingdom Come Deliverance 2 verliebt. Als notorische Nicht-zu-Ende-Spielerin will ich jede Quest in diesem riesigen Spiel erledigen und einfach Zeit in der mittelalterlichen Welt verbringen. Und das Ganze erinnert mich ein wenig an meine Liebe zu Skyrim.

Ein Kommentar von Marina Hänsel

Ich wollte immer in den Fantasy- und Mittelalter-Welten leben

Was Rollenspiele betrifft, so hat sich ein Kriterium für mich herauskristallisiert, wegen welchem ich nicht mehr aufhören will, sie zu spielen: Das Gefühl, in dieser Welt tatsächlich zu leben – und zwar als eigener Charakter und Mensch, der nicht nur Monster tötet, sondern auch mal den Sonnenuntergang genießt oder, wie jeder andere auch, schlafen gehen muss.

Ich erinnere mich, wie ich in meiner Kindheit The Elder Scrolls 3: Morrowind gespielt habe – und zwar genau so, als würde ich dort leben, obwohl das Gameplay mich teils gar nicht dazu gezwungen hat.

In einer der größten Städte im Spiel, Balmora, habe ich mir etwa ein Zuhause auf einem der Dächer eingerichtet, wo ich meine Gegenstände sorgfältig platziert habe. Später habe ich ohne jede Gnade einen der Einheimischen umgebracht, um sein Haus zu übernehmen und es nach Lust und Laune einrichten zu können. Dort habe ich dann auch geschlafen und gegessen – das konnte man, aber man musste es gar nicht.

Die The-Elder-Scrolls-Spiele sind deshalb meine unangefochtenen Favoriten, weil sie so ein Leben-in-der-Welt ermöglichen – und damit meine ich nicht nur Survival-Mechaniken wie Essen, Schlafen oder Waschen (Dinge, die ich später per Mods in Skyrim eingefügt habe), sondern das freie Herumlaufen und der ‘Realismus’ der NPCs.

Wenn ich in ein Haus einbreche, will ich sehen, welche Gegenstände diese Person besitzt – ich will, dass sie zu ihr passen – und ich will sie an mich nehmen können. Ich will einer Person folgen können und erfahren, dass sie sich mit irgendwelchen dunklen Gestalten trifft; dass sie eine Art geheimes Leben führt, von dem ich gar nichts gewusst habe. Ich will, dass die Besitzerin einer Taverne mich verfolgt, wenn ich ihre Sachen stehle, als würde sie wirklich wissen, dass ich der Übeltäter bin.

Für mich und meinen Rollenspiel-Geschmack gibt es selten Spiele, die mich derart in eine Welt entführen können – aber Kingdom Come Deliverance 2 hat es geschafft. Und ich hatte nicht einmal damit gerechnet.Link

KCD2 ist nicht Skyrim – aber für mich ist es nah genug dran

Natürlich ist es absolut möglich, dass Fans von Skyrim mit KCD2 nichts anfangen können – es kommt eben auch immer darauf an, was genau ihr an Skyrim liebt. Für mich jedoch entfacht KCD2 ein ähnliches Gefühl der Freiheit und des In-der-Spielwelt-leben-können. Das liegt an so einigen Gameplay-Elementen, die, wie ich finde, KCD2 mit Skyrim gemein hat.

Beide Spiele setzen voll auf die First-Person-Perspektive, und nein, ich verstehe nicht, wie jemand The Elder Scrolls in Third-Person spielen kann. Beide Spiele haben NPCs, die ihren eigenen Routinen nachgehen, eigene erkundbare Wohnsitze haben und mit anderen NPCs interagieren. Benutzbare Items sind für NPCs genauso sichtbar wie für euch – das heißt, NPCs benutzen Items und tragen Items bei sich; sie horten Items bei sich zu Hause und sie heben Items auf, die einfach so auf der Straße liegen.

KCD2 hat zwar keine komplette Open World, dafür aber zwei riesige Open-World-Maps, die ihr völlig frei erkunden könnt. Dort könnt ihr wie in Skyrim auch Kräuter sammeln, Tiere erlegen und Environmental-Storytelling-Elemente entdecken.LinkKingdom Come: Deliverance 2 – Launch-Trailer

Der Unterschied zu anderen Spielen ist hier, dass ihr eben nicht leuchtende Schatztruhen entdeckt, die mehr oder weniger nur für euch dort stehen und auch narrativ keinen großen Sinn ergeben: Nein, ihr findet stattdessen richtige kleine Szenen – wie etwa ein Skelett mit einem Schwert in der Hand, und dann eine Kiste daneben, in der ihr beispielsweise jede Menge alten Wein entdeckt. Später erfahrt ihr, dass an dieser Stelle wohl ein berühmter Bandit etwas versteckt hat. Und jetzt wisst ihr auch, wer dieses Skelett neben der Kiste gewesen ist.

Es gibt so einige Punkte, die Skyrim und KCD2 gemein haben, genauso wie es viele Elemente gibt, welche die beiden Spiele voneinander unterscheiden. Für mich aber sind es eben das Sandbox-Element der Spielwelt von Kingdom Come Deliverance 2 und die Interaktivität mit der Open World sowie den NPCs, die es so lebendig werden lassen – und es jedem Spieler ermöglichen, einen ganz eigenen Spielstil zu definieren.

Wie bereits gesagt, gibt es nicht viele Spiele, die genau meinem Spielegeschmack entsprechen – oder anders gesagt: es gibt nicht viele Spiele wie Skyrim. Kingdom Come Deliverance 2 schafft es mit seinen komplexen Spielsystemen, als seltene Perle unter vielen, vielen weiteren RPGs hervorzustechen. Und genau dafür liebe ich es.Link