2-Millimeter-Röhrchen machen aus Regen Strom – als Ergänzung zur PV-Anlage?

Wenn die Sonne kräftig scheint, reiben sich Millionen Hausbesitzer die Hände: Jetzt ist jede Menge kostenloser Energie vorhanden, das E-Auto kann an die Steckdose und der Trockner vollbringt gratis Höchstleistungen. Die nächste Regenwolke macht die Freude wieder zunichte, doch auch in Regentropfen steckt einige Energie, die sich ganz real nutzen lässt. Das Allwetter-Kraftwerk auf dem …

Apr 20, 2025 - 16:50
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2-Millimeter-Röhrchen machen aus Regen Strom – als Ergänzung zur PV-Anlage?

Wenn die Sonne kräftig scheint, reiben sich Millionen Hausbesitzer die Hände: Jetzt ist jede Menge kostenloser Energie vorhanden, das E-Auto kann an die Steckdose und der Trockner vollbringt gratis Höchstleistungen. Die nächste Regenwolke macht die Freude wieder zunichte, doch auch in Regentropfen steckt einige Energie, die sich ganz real nutzen lässt. Das Allwetter-Kraftwerk auf dem Dach rückt laut neuer Studienergebnisse in greifbare Nähe.

Regenenergie ist als Strom nutzbar

In jedem einzelnen Regentropfen steckt Energie

Wasserkraftwerke benötigen normalerweise große Wasserströme, um ordentlich zu funktionieren. Sie bieten für den Durchschnittsbürger zur privaten Stromerzeugung keine realistische Option. Doch auch in jedem einzelne Tropfen Wasser, der vom Himmel fällt, steckt Energie, und diese Energie ist so gut wie nicht erschlossen. In einem Test konnten Forscher der National University of Singapore nun 12 LED-Lämpchen per Regenwasser mit Strom versorgen, sodass sie leuchteten. Dafür verwendeten sie etwa 2 mm dicke Röhrchen aus elektrisch leitfähigem Polymer, die sie vertikal anbrachten, um die Tropfen zu lenken und aufzusplitten. So konnten sie den sogenannten „Pfropfenfluss“ für die Stromernte ausnutzen.

Forscher verwandelten 10 Prozent des fallenden Wassers in Energie

Im Labor kam eine Regenwasser-Simulationseinrichtung zum Einsatz, also kein natürlicher Regen. Die Tropfen prallten oben aufs Rohr auf und wurden in Stücke gebrochen. Zusammen mit den dazwischen befindlichen Luftschichten liefen die Wassersplitter die Röhre hinunter, bis in ein Sammelgefäß. Dieses Plug-Flow-System erwies sich als fünfmal effektiver als eine Anlage mit stetigem Wasserfluss. Letztlich konnten die Forscher etwa 10 Prozent der Energie des fallenden Wassers in Strom umwandeln – was schon eine ordentliche Menge ist.

Durch den Einsatz von zwei Röhren ließ sich die gewonnene Strommenge verdoppeln und die besagten 12 LEDs erhielten ihre Stromversorgung. Viele solcher Röhrchen auf städtischen Hausdächern könnten bald ihren Teil zur sauberen Energiegewinnung von Privathaushalten beitragen. Und da realer Regen schneller fließt als die Tropfen im Laborsystem, könnten echte Outdoor-Bedingungen noch effizienter sein als der Laborversuch.

Quelle: newatlas.com